Diskussion:Weiße Blätter
"nicht von der nationalsozialistischen Gleichschaltung betroffen" ?
[Quelltext bearbeiten]In der Einleitung heißt es, die WB seien "nicht von der nationalsozialistischen Gleichschaltung betroffen" gewesen. Ich denke, das ist falsch oder richtig, je nachdem was man unter Gleichschaltung genau versteht: Der Gesetzgebung zur Gleichschaltung waren die WB natürlich unterworfen (zumindest ist mir nichts Gegenteiliges bekannt und ich wüßte auch nicht, wie das hätte gehen sollen), man schaffte es aber, sich der "Vereinheitlichung des gesamten gesellschaftlichen und politischen Lebens" (diese Formulierung stammt aus Gleichschaltung) zu entziehen und sich ihr sogar entgegenzustellen.
Hat jemand eine Idee, wie sich dieser einleitende Satz präziser formulieren läßt? --Dinarsad 11:59, 22. Dez. 2011 (CET)
- Woher stammt denn der Satz, dass sie nicht von der Gleichschaltung betroffen war. Das ist unbelegt, stimmt nicht und gehört nicht in den Artikel. S. Lemma Schriftleitergesetz und den dort angegebenen Autor Hale. Gruß --Orik 19:06, 6. Jan. 2012 (CET)
- Hab jetzt eine bessere Formulierung gefunden. --Dinarsad 21:52, 6. Jan. 2012 (CET)
Dein Satz Er entwickelte und richtete die Zeitung so aus, dass er sie nötigenfalls als verantwortlicher Schriftleiter vertreten konnte und sie dennoch vor der durch die Gleichschaltung beabsichtigten Vereinheitlichung des gesamten gesellschaftlichen und politischen Lebens bewahrt blieb ist unbelegt und wird der historischen Wirklichkeit nicht gerecht. Immerhin wird nämlich aus der Darstellung der Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg in ihrem Artikel hrsg durch die GDW deutlich, dass Guttenberg die Artikel und ihren Inhalt im Propagandaministerium genehmigen lassen musste.--Orik 11:06, 7. Jan. 2012 (CET)
- Die Formulierung, dass Guttenberg sich "die Artikel und ihren Inhalt im Propagandaministerium genehmigen lassen mußte" suggeriert, dass jedes Heft immer erst nach Berlin geschickt und dort geprüft wurde, bevor es gedruckt wurde. So war es aber nicht. Wie es in der Praxis lief, kann man aus Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg: 1902-1945 ; ein Lebensbild entnehmen, z.B. auf Seite 90 über den Artikel Reinhold Schneiders zu Cromwell. Es heißt dort dass Guttenberg "sich deswegen in Berlin beim Presseamt zu verantworten" hatte. Guttenberg mußte als Schriftleiter entscheiden, was in seiner Zeitung veröffentlicht wird und hatte sich anschließend ggf. zu verantworten. --Dinarsad 12:53, 7. Jan. 2012 (CET)
- Nach dem wie Du Hale hier wiedergibst, war es durchaus nicht ausgeschlossen, daß auch der Herausgeber/Schriftleiter das Blatt steuerte. Es ist zu beachten, dass die Weißen Blätter ja nur ein ganz kleines Blatt waren. In Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg: 1902-1945 ; ein Lebensbild habe ich irgendwo die Zahl von unter 2.000 Stück für eine Auflage gefunden. Bei so einem winzigen Blatt hat man die gesetzlichen Vorgaben zur Gleichschaltung sicher anders umgesetzt, als bei einer Zeitung wie Das Reich, die in einer Stückzahl von 1,4 Millionen Exemplaren gedruckt wurde. --Dinarsad 13:14, 7. Jan. 2012 (CET)
- Die Zahl "unter 2.000" findet sich auf Seite 81. Es heißt dort: "Die Zeitschrift selbst war das, was man heute ein absolutes Insider-Blatt nennen würde. Die monatliche Auflage lag sicher nie höher als 2000 Stück, wenn diese Anzahl überhaupt je erreicht wurde. Verbürgt sind 1700 Exemplare pro Monat für das Jahr 1937." — Das findet sich jetzt auch in der Infobox. --Dinarsad 14:22, 7. Jan. 2012 (CET)
- Nochmal zum Verhältnis Guttenbergs mit dem Reichspropagandaministerium. Man verlangte von ihm z.B., dass das Buch "Hofjuden" (Dr. Deeg auf Wunsch von Julius Streicher) in den W.B. besprochen werden solle. Guttenberg wies das mit der Begründung zurück, dass das "den Rahmen des Blattes sprengen würde" (siehe S. 112 von Bottlenberg/2003). --Dinarsad 16:00, 7. Jan. 2012 (CET)
Weiße Blätter keine "NS-Zeitschrift"
[Quelltext bearbeiten]Hierhin kopiert aus Benutzerdiskussion Orik am 8.1.2012. ich hatte am 6.1. einen Beitrag von Dinarsad in dem Lemma Geschichte der Niederlande Abschnitt 2.Weltkrieg gelöscht. Für diesen Beitrag war der Artikel "Das Große Weltgeschehen" in der der Zeitscrhift Weisse Blätter
Warum löschst Du solche Ergänzungen? Dieses Vermittlungsangebot der Königin ist Teil der niederländischen Geschichte. Die Weißen Blätter sind keine "NS-Zeitschrift". --Dinarsad 18:36, 6. Jan. 2012 (CET)
- Bitte sieh jetzt mal auf den Artikel Niederlande im Zweiten Weltkrieg und lese die Fachliteratur ( den Barnouw oder anderes wie die Enzyklopädie des Nationalsozialismus von Benz u.a..dazu . Da steht es genau so, wie ich es jetzt dargestellt habe. Nach WP:Lit dürfen keine Primärquellen, wie eine Zeitschrift des Dritten Reiches genommen werden.Die Wikipediamitarbeiter sollen keine eigene Forschung betreiben, sondern aus der vorhandenen Fachliteratur referieren. Das heißt, wir verwenden Sekundärliteratur. Bitte bei WP:Lit nachlesen. Im übrigen: Eine Zeitschrift, die 1939 veröffentlicht existierte, war eine Zeitschrift, die nur mit Erlaubnis und unter Kontrolle der NSDAP erschien. Alles, was dort veröffentlicht wurde, wurde von der NSDAP kontrolliert, und hatte den Sinn, die deutsche Außenpolitik zu stärken und zu verteidigen. Siehe Schriftleitergesetz usw... Daher eine NS-Zeitschrift. Gruß --Orik 18:58, 6. Jan. 2012 (CET)
- Die inhaltlichen Fragen, die Du da ansprichst, sind ja durchaus interessant. Nur braucht es diesen von Dir fälschlicherweise als "NS-Zeitschrift" eingeordneten Beleg im Grunde doch gar nicht. Dieses Vermittlungsangebot der niederländischen Königin (zusammen mit dem belgischen Staatsoberhaupt) ist ein geschichtliches Faktum. Man wird es in allen Zeitungen dieser Zeit finden — in den Niederlanden ebenso wie in Deutschland oder den USA. Deine Ausführungen zu relevanter Fachliteratur finde ich in WP:Lit übrigens auch nicht bestätigt. --Dinarsad 19:30, 6. Jan. 2012 (CET)
- Unter WP:Lit steht, noch mal nachlesen bitte:
- Für Literatur gilt in Wikipedia das Gleiche wie für Weblinks: Es werden die wissenschaftlich maßgeblichen Werke sowie seriöse, möglichst aktuelle Einführungen aufgeführt.
- Es geht gerade nicht darum, wie von Dir vorgeschlagen, in Zeitungen herumzusuchen. Das Ergebnis wäre nämlich eine von Wikipedia abgelehnte Theoriefindung. s. WP:TF. Wir und auchDu sollen die Erkenntnisse der maßgeblichen Werke über ein bestimmtes Thema darstellen.
- Zur Bezeichnung NS-Zeitschrift. Ich habe das ja nicht in das Lemma hineingeschrieben - jedenfalls noch nicht. Die Zeitschrift jedoch stellt NS-offizielle Stabdpunkte dar, auch wenn einige Autoren sich teilweise später dem Widerstand zurechneten.
- Beispiel 1: Satz 1 der Nr. Dez. 1939: Das deutsche Volk hat den Krieg nicht gewollt. Er ist ihm aufgezwungen worden. Das ist eine lügenhafte Darstellung. Ich gehe davon aus, dass das Dir bekannt ist. Der Autor ist möglicherweise auch ein Schriftleiter der Zeitung Hans Eberhard Friedrich. Der Schriftleiter wurde von Göbbels bestätigt bzw ausgewählt, so daß der Inhaber solch einer Zeitschrift oft nicht den politischen Kurs bestimmen konnte.
- Beispiel 2: Die Zeittabelle zur Enstehung des Krieges unter dem Titel Das Große Weltgeschehen auf Seite 313 der Weissen Blätter 1939 ist auch eine, die dem Leser suggerieren soll, dass im Grunde Deutschland nicht am Krieg schuld war. Das Darstellung über das angebliche Angebot Wilhelminas zur Vermittlung suggeriert, das Hitler kein Interesse am Krieg gehabt hätte. Dabei gab es so viele Vermittlungsangbote vorher, die Hitler abgelehnt hatte, weil er den Krieg gegen Frankreich wollte und die Vorherrschaft in Europa und der Welt. Ich empfehle das Lesen von Fachliteratur zum Thema Außenpolitik _ ich bin u.-a. Buchhändler -Lüdicke, Griff nach der Weltherrschaft: die Außenpolitik des Dritten Reiches 1933 - 1945, Bebra Verlag 2009 , ein kleines Büchlein. Auf jeden Fall lese ich mir einmal die von Dir angegebene Darstellung aus der GDW durch. --Orik 20:11, 6. Jan. 2012 (CET)
- Deine Debatte hier ist völlig irrelevant — siehe auch mein vorheriger Beitrag. Laß uns mal lieber vor Ort über diesen David Barnouw reden. --Dinarsad 20:32, 6. Jan. 2012 (CET)
- Schriftleiter war laut GDW Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg. Laut seiner Tochter mußte er mehrere Male nach Berlin, um Inhalte zu rechtfertigen. Guttenberg hat daraus freilich auch Konsequenzen ziehen müssen. Wäre er nicht dazu bereit gewesen, dann wäre die Zeitung einfach verboten worden. Es war notwendig, daß man die damals gängige Diktion bis zu einem gewissen Maße mittrug. Wieviel davon von jedem einzelnen Autor tatsächlich selbst vertreten wurde, kann man nur dann ermessen, wenn man die Artikel komplett liest und zu verstehen versucht. — Im vorliegenden Fall, bei diesem niederländischen Angebot zur Friedensvermittlung, ist das aber völlig belanglos, weil es sich einfach nur um geschichtliche Fakten handelt, die man wirklich aus jeder x-beliebigen Zeitung entnehmen kann. --Dinarsad 21:14, 6. Jan. 2012 (CET)
- Den Schriftleiter findest Du übrigens immer unter dem Inhaltsverzeichnis. Da steht immer "Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Karl Ludwig Freiherr zu Guttenberg." --Dinarsad 21:24, 6. Jan. 2012 (CET)
In der November 1939 Ausgabe habe ich Guttenberg nicht gefunden. Dann wird es für andere Nummer gegolten haben. Danke für den Hinweis. Nach Hale konnten die Inhaber einer Zeitschrift und die Schriftleiter den politischen Inhalt ihres Presseproduktes nicht oder nur teilweise steuern. Das unterlag dem ProMi.
Ich habe einen Teil der Disk auf die Seite der Geschichte der Niederlande kopiert. Wir sollten dort weitermachen. Das gleiche gilt für die Diskussion zu dem Lemma Weiße Blätter . Gruß --Orik 11:25, 7. Jan. 2012 (CET)
- November 1939? Witzbold. Dieses Heft liegt eingescannt ja gar nicht vor. --Dinarsad 12:59, 7. Jan. 2012 (CET)
Es handelt sich selbstverständlich um den von Dir angegebenen Dezember 1939 - also um ein Versehen von mir. Auf welcher Seite ist denn dort die von Dir behauptete Schriftleitertätigkeit bezeichnet?
Mit der Bezeichnung Witzbold für mich hast Du Dich schon wieder etwas im Ton vergriffen.--Orik 13:53, 7. Jan. 2012 (CET)
- Dieser Satz Das deutsche Volk hat den Krieg nicht gewollt. Er ist ihm aufgezwungen worden stammt übrigens von Hans Eberhard Friedrich. Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um diesen hier: "HEF lernte das journalistische Einmaleins von 1929 an bei der Frankfurter Zeitung." Der schrieb 1936 Napoleon I. Idee und Staat und brachte dann 1954 einen Teil der Essays von Hippolyte Taine zur Entstehung des modernen Frankreich neu heraus. — Ich wüßte nicht, was an diesem Satz Friedrichs falsch sein sollte. --Dinarsad 18:44, 7. Jan. 2012 (CET)
- Auch in der Ausgabe vom Dezember 1939 steht Guttenberg als "verantwortlicher Schriftleiter" drin. Du findest es auf S. 2 (Seitenzählung gemäß PDF-Reader) unter dem Inhaltsverzeichnis. --Dinarsad 18:47, 7. Jan. 2012 (CET)
- Von HEF kam 1939 auch noch Tradition und neue Welt. Eine Rechenschaft im Umbruch der Zeit heraus. Darüber findest Du in der Februar-März-Ausgabe der W.B. eine Rezension. Es heißt darin: "Friedrich wird nicht müde die nationbildende und volkserhaltende Kraft des Christentums mit geschichtlichen Tatsachen zu belegen und mit persönlichen Bekenntnissen zu bezeugen. In dieser Ausgabe ist auch ein Aufsatz aus Friedrichs Buch. --Dinarsad 19:08, 7. Jan. 2012 (CET)
Ende des hineinkopierten Teils aus der Benutzerdisk. Orik--Orik 11:39, 8. Jan. 2012 (CET)
- Wenn jemand Lust hat den HEF auseinanderzunehmen: bitte da entlang Hans Eberhard Friedrich. Im Diskussionsbereich gibt es auch noch ein paar Links mit Informationen zu ihm. --Dinarsad 16:58, 9. Jan. 2012 (CET)