Dolyniwka (Stryj)
Dolyniwka | ||
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Долинівка | ||
Basisdaten | ||
Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Rajon Stryj | |
Höhe: | 729 m | |
Fläche: | 1,37 km² | |
Einwohner: | 310 (2001) | |
Bevölkerungsdichte: | 226 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 82642 | |
Vorwahl: | +380 3251 | |
Geographische Lage: | 48° 54′ N, 23° 14′ O | |
KATOTTH: | UA46100090040090123 | |
KOATUU: | 4624587202 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Dorf | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Mychajlo Tazynez[1] | |
Adresse: | 82642 с. Сможе | |
Statistische Informationen | ||
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Dolyniwka (ukrainisch Долинівка; polnisch ab 1939 Felin, deutsch Felizienthal) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 310 Einwohnern.
Es gehört zur Landgemeinde Kosjowa im Rajon Stryj, bis 2020 gehörte es mit den Dörfern Nahirne und Smosche (Сможе) zur Landratsgemeinde Smosche im ehemaligen Rajon Skole.
Zwischen etwa 1835 und dem Jahr 1940 gab es im Dorf eine bedeutende galiziendeutsche Bevölkerung.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Ersten Teilung Polens kam Smosche 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). In der Zeit zwischen 1811 und 1848 siedelten private Grundherren zahlreiche Bauern und Waldarbeiter aus Böhmen in der Gegend an.[2] Böhmische Siedler zogen damals nach Smosche, Klymez und Tucholka.[3]
Nach einer Pest- oder Cholera-Epidemie in der Gegend um Smosche warb Karl Scheiff, der Gutsherr von Smosche und Klymez, neue Siedler an. Etwa 1835 gründete er drei neue Dörfer: Felizienthal, Annaberg (heute Nahirne) und Karlsdorf. Die Siedler kamen aus Westböhmen und waren römisch-katholisch. Im Jahre 1843 wurde eine römisch-katholische Pfarrei in Karlsdorf gegründet. 1863 wurde sie nach Felizienthal verlegt, wo seit zwei Jahren eine Holzkirche stand.
Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Felizienthal (mit der Ortschaft Smorze Górne) 76 Häuser mit 468 Einwohnern, davon 465 deutschsprachige, 3 polnischsprachige, 446 römisch-katholische, 22 Juden.[4]
Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam Felizienthal zu Polen. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Felizienthal (mit der Ortschaft Smorze Górne) 98 Häuser mit 563 Einwohnern, davon 519 Deutschen, 30 Juden (Nationalität), 12 Ruthenen, 2 Polen, 520 römisch-katholische, 13 griechisch-katholische, 30 Juden (Religion).[5] Am 11. März 1939 wurde der Name auf Felin geändert.[6]
Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. Die dann noch ansässigen Deutschen wurden 1940 infolge des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages umgesiedelt.
Im Jahre 1950 wurde der Name auf Dolniwka (Долинівка) geändert.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehemalige römisch-katholische, heute orthodoxe Kirche, erbaut 1861.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felizienthal. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 2: Derenek–Gżack. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1881, S. 381 (polnisch, edu.pl).
- Impressionen aus dem ehemaligen Felizienthal - Ukraine (heutiger Name: Dolynivka, = ukrainisch Taldorf) Kreis Skole (PDF; 321 kB). Hilfskomitee der Galiziendeutschen e.V. Publikation vom Juli 2013. Abgerufen am 10. Dezember 2016.
- Felizienthal. felizienthal-forschung.de
- www.felizienthal.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zentrale Wahlkommission der Ukraine ( des vom 4. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Deutsche Siedlungen in Galizien, auf www.felizienthal.de, Zugriff am 26. November 2020
- ↑ Abschnitt Böhmen, auf www.felizienthal-forschung.de, Zugriff am 26. November 2020
- ↑ Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
- ↑ Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo stanisławowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
- ↑ Zmiana niemieckich nazw miejscowości. Gazeta Lwowska, 15. März 1939, S. 2 (online).