Dorfkirche Plessa
Die evangelische Dorfkirche Plessa ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude[1] in der Gemeinde Plessa im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
Baubeschreibung und -geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1540 erfolgte die erste Erwähnung einer lediglich hölzernen Kapelle ohne Altargerät und -schmuck. Gepredigt wurde zu dieser Zeit noch in wendischer Sprache. 1792 errichtete man in Plessa schließlich eine steinerne Kirche. Errichtet wurde sie vom Zimmerermeister Mittag und vom Maurermeister Weichelt (beide aus Elsterwerda). Diese bereits mit einer Orgel ausgestattete Kirche fiel allerdings wenige Jahre später am 25. Oktober 1811 einem verheerenden Dorfbrand zum Opfer. Nur vier Gehöfte entgingen dem Großbrand. Neben der Kirche trug auch das Schulhaus große Schäden davon.[2][3][4]
1814 wurde schließlich der bis in die Gegenwart erhalten gebliebene Kirchenbau errichtet. Daran beteiligt waren unter anderem wiederum die beiden Elsterwerdaer Handwerker Mittag und Weichelt. Den Altar erhielt man vom Tischlermeister Keil aus Gruhna. Die zwei Glocken wurden vom Dresdner Glockengießer La Max geschaffen.[2][3] Eine erste Orgel erhielt diese Kirche dann im Jahre 1818.[4][5] In den Jahren 1886 und 1888 trug das Bauwerk allerdings schwere Unwetterschäden davon. Vor allem ihr Inneres soll darunter gelitten haben.[2]
Der Ort Plessa gehörte ursprünglich zum Kirchspiel Elsterwerda und dessen Kirche war eine Filialkirche von Elsterwerda. Das blieb sie zum Jahre 1865. In jenem Jahr wurde in Plessa ein eigenes Pfarrhaus errichtet. Zum Kirchspiel Plessa gehörte außerdem die Kirche im benachbarten Kahla. In der Gegenwart gehören zum, dem Kirchenkreis Bad Liebenwerda zugehörigen, Kirchspiel Plessa die Orte Kahla, Hohenleipisch, Döllingen, Gorden und Dreska.[4][6]
Bei der im Jahre 1814 erbauten Plessaer Kirche handelt es sich um einen mit Rauputz versehenen Saalbau mit Satteldach. Im Westen befindet sich ein Turm mit achtseitigem Oberteil, Schweifhaube und Laterne. An der Ostseite befindet sich die Sakristei.[7]
Ausstattung (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Innere der Kirche ist von einer dreiseitigen Empore geprägt. Sie besitzt einen hölzernen Kanzelaltar und eine Sandsteintaufe mit einer spätmittelalterlichen Kuppa.[7]
Die heute in der Kirche vorhandene Orgel erhielt sie bereits im Jahre 1890. Das Instrument wurde von der Schweidnitzer Orgelbaufirma Schlag & Söhne (op. 322) geschaffen. Die bespielbare Orgel besitzt eine mechanische Kegellade, zwei Manuale und 12 Register.[8][7]
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Plessaer und ihre Kirche. In: Die Schwarze Elster. Nr. 179, 1912.
- Carl Klein: Beiträge zur Kirchengeschichte von Plessa (Teil 1). In: Die Schwarze Elster. Nr. 566, 1940.
- Carl Klein: Beiträge zur Kirchengeschichte von Plessa (Teil 2). In: Die Schwarze Elster. Nr. 567, 1940.
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 814.
- Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09135479 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum ( des vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 25. September 2016.
- ↑ a b c Die Plessaer und ihre Kirche. In: Die Schwarze Elster. Nr. 179, 1912.
- ↑ a b Carl Klein: Beiträge zur Kirchengeschichte von Plessa (Teil 1). In: Die Schwarze Elster. Nr. 566, 1940.
- ↑ a b c Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 106–111.
- ↑ Amt Plessa (Hrsg.): Amt Plessa – Eine Region in der reizvollen Niederlausitzer Heidelandschaft. Euroverlag, Cottbus 1996.
- ↑ Internetauftritt des Kirchenkreises Bad Liebenwerda, abgerufen am 2. Oktober 2016.
- ↑ a b c Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 1079.
- ↑ Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster, Kreismuseum Bad Liebenwerda, Sparkasse Elbe-Elster (Hrsg.): Orgellandschaft Elbe-Elster. Herzberg/Elster 2005, S. 62.
Koordinaten: 51° 27′ 47,4″ N, 13° 37′ 13,6″ O