Heiligenloh
Heiligenloh Stadt Twistringen
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Koordinaten: | 52° 46′ N, 8° 33′ O |
Höhe: | 43 m ü. NHN |
Fläche: | 26,99 km² |
Einwohner: | 1077 (31. Jan. 2019)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 27239 |
Vorwahl: | 04246 |
Lage von Heiligenloh
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Heiligenloh ist ein Ortsteil der Stadt Twistringen im Landkreis Diepholz (Niedersachsen).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heiligenloh liegt 6 km südwestlich vom Kernbereich Twistringen, 35 km südwestlich von Bremen, 20 km nordöstlich von Diepholz und 45 km westlich von Nienburg. Zu Heiligenloh gehören noch Bissenhausen, Borwede, Ellinghausen, Ridderade und Stophel.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heiligenloh liegt im Süden des Stadtgebietes von Twistringen. Nachbarn sind innerhalb dieses Stadtgebietes die nördlich gelegenen Ortsteile Natenstedt, Altenmarhorst, Mörsen und Scharrendorf. Von der östlich gelegenen Samtgemeinde Schwaförden sind es deren Ortsteile Stocksdorf und Schmalförden; von der südlich gelegenen Samtgemeinde Barnstorf sind es deren Ortsteile Bockstedt und Drentwede.
Flüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ca. 13 km lange Heiligenloher Beeke durchfließt den Ortsteil in Ost-West-Richtung und mündet an der Gemeinde-, Stadt- und Kreisgrenze zum Landkreis Vechta in die Hunte.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gefundene Steinbeile und Urnen sowie ein bronzezeitliches Hügelgrab (der Heilige Berg) weisen auf eine Besiedlung in vorgeschichtlicher Zeit hin.[2]
Heiligenloh wurde 1252 erstmals als Vogtei des Bischofs von Minden urkundlich erwähnt.[2]
Am 1. März 1974 entstand die Einheitsgemeinde Stadt Twistringen. Heiligenloh wurde – zusammen mit Abbenhausen, Altenmarhorst, Mörsen, Natenstedt, Rüssen, Scharrendorf, Stelle und Twistringen – eine von acht Ortschaften dieser neuen Einheitsgemeinde.[3]
Im Jahr 2002 fand in Heiligenloh anlässlich seiner langjährigen Geschichte die 750-Jahr-Feier des Ortes statt.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsrat, der den Ortsteil Heiligenloh vertritt, setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]
Ortsbürgermeisterin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeisterin ist Anke von der Lage-Borchers.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1980 wurde Heiligenloh im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ zur schönsten Gemeinde des Landkreises Diepholz gewählt und ausgezeichnet. 2002 und 2008 errang der Ort im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ jeweils den 1. Platz.
Baudenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Twistringen sind für Heiligenloh sieben Baudenkmale aufgeführt.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ev. frühgotische Pfarrkirche Heiligenloh von um 1270 ist eine Saalkirche mit Kreuzrippengewölbe, Apsis als Chor und 34 Meter hohem Westturm mit Turmhelm von 1858. Orgel von Eduard Meyer und Empore von 1838/40.
Bauten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bemerkenswerte denkmalgeschützte Bauten sind u. a. das Wohn-/Wirtschaftsgebäude Heiligenloh von 1830, drei Speicher und das Backhaus.
Kunst im öffentlichen Raum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Göpelplatz befindet sich eine Skulptur der beiden Syker Künstler Elsa Töbelmann und Henning Greve. Die aus von 2002 stammende Skulptur Ausschwärmende Wünsche ist aus Stahl.
Dorfmuseum Ridderade
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 2002 wurde in Ridderade ein Dorfmuseum eröffnet. Auf einer Fläche von 130 m² werden Objekte von der Steinzeit (Werkzeug) über die Bronzezeit (Urnenscherben) bis zur jüngeren Gegenwart (land- und hauswirtschaftliche Geräte, Fotos und Karten von Ridderade und Stophel) gezeigt. Geöffnet ist das Museum von Mai bis Oktober an jedem 2. Sonntag im Monat (15 bis 18 Uhr).[5][6][7]
Petit Musée
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Petit Musée (deutsch Kleines Museum) war ein Kunstmuseum im Ortsteil Bissenhausen. Das Museum wurde 2011 eröffnet und galt mit einer Grundfläche von etwa zwei Quadratmetern als eines der kleinsten Kunstmuseen der Welt. Geschaffen wurde es vom Künstler Jochen Tiemann alias „Bafuß“. Gezeigt wurden wechselnde Ausstellungen verschiedener Künstler. In der Adventszeit wurde am und im Museum der „Kunst-Christkindlmarkt 'Petit Marché' “[8][9] (deutsch Kleiner Markt) veranstaltet.[10][11] Es ist seit 2021 dauerhaft geschlossen.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heiligenloh liegt fernab vom großen Verkehr. Das erhöht den Wohnwert, zumal die Entfernungen zur nächsten Bundesstraße und zum nächsten Bahnhof nicht erheblich sind.
Straße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heiligenloh liegt 2,5 km entfernt nördlich von der B 51, wodurch die Verbindung nach Norden (Bremen) und nach Süden (Osnabrück) gewährleistet ist.
Zwei Kreisstraßen – die K 101 und die K 102 – durchschneiden Heiligenloh. Sie führen direkt in die Nachbarorte Natenstedt, Drentwede und Borwede. Die Straßenabschnitte haben im Ort Namen; im Einzelnen sind dies:
- die „Hauptstraße“ (= nördl. Teil der K 101); sie führt in nordwestlicher Richtung nach Natenstedt
- die „Hauptstraße“ (= südl. Teil der K 101); sie führt in südöstlicher Richtung nach Rüstingen, zur B 51 und weiter nach Drentwede
- die „Hermannstraße“ (= östlicher Teil der K 102); sie führt in östlicher Richtung nach Ellinghausen, zur B 51 und weiter nach Borwede.
Namen der 17 Heiligenloher Straßen (in alphabetischer Reihenfolge): Alte Dorfstraße, Am Hang, Am Kiekbusch, Am Pfarrgarten, An der Henckemühle, Bockstedter Straße, Gartenstraße, Hauptstraße, Hermannstraße, Mühlendamm, Oderstraße, Parkstraße, Poststraße, Schulstraße, Vor dem Fang, Vor Harms Holt, Zum Heiligenberg.
Im Gegensatz dazu gibt es in den kleineren Ortsteilen von Heiligenloh – Bissenhausen, Borwede, Ellinghausen, Ridderade und Stophel – keine Straßenbezeichnungen, sondern nur Hausnummern.
Schienenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der nächste Bahnhof ist der in nordöstlicher Richtung an der Strecke Bremen – Osnabrück gelegene Bahnhof Twistringen. Er ist ca. 7 km von Heiligenloh entfernt.
Persönlichkeiten, die vor Ort wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Bach (1924–2010); Heimatforscher, Autor und Pädagoge, von 1963 bis 1986 Lehrer und ab 1970 Leiter der Grundschule, 1978 Gründung des Stadtarchivs in Twistringen
- Wilhelm Helms (1923–2019); Politiker (DP, FDP und CDU), Bundestags- und Europaabgeordneter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert Schlotter: Beiträge zu einer Geschichte der Kirche zu Heiligenloh (Kreis Grafschaft Hoya). 1940; 31 S. m. 6 Bildern u. 3 Zeichngn.
- Otto Bach: Schule auf dem Dorfe – Beiträge zur Schulgeschichte im Raume Heiligenloh. (Reihe „Veröffentlichungen des Stadtarchivs Twistringen“), Syke 1987, 104 S.
- Heiligenloh. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. München / Berlin 1992, S. 666
- 100 Jahre Volksbank in Heiligenloh. (Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte), Heiligenloh 1993
- Ulrich Kathmann: Weinkäufe und Leibeigentumsgefälle im Kirchspiel Heiligenloh 1666–1836. (Reihe „Quellen zur Familienforschung in Twistringen“), Twistringen 2003, 338 S.
- Jörn Kremeike: Ein Rundgang durch die Heiligenloher Kirche. [o. O. o. J.], 12 S. m. 15 Abb.
- Otto Bach: Der alte Kirchhof in Heiligenloh. (Heiligenloh, ca. 2003), 36 S.
- Beiträge über Heiligenloh. In: Friedrich Kratzsch u. Ulrich Kathmann: Twistringen und seine Ortsteile vom 2. Weltkrieg bis zur Gegenwart. Ein Fotoband mit Archivbildern. Twistringen 2002
- Das „Dorfmuseum Ridderade“ stellt sich vor. In: Twistringen …für Sie. März 2003, 24. Jg., H. 1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- Heiligenloh. In: Twistringen und seine Ortschaften (Grafik + Daten)
- darin: Beiträge zur Geschichte der Heiligenloher Kirche
- Heiligenloh in Google-Maps
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Twistringen: Ortschaften. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ a b Archivierte Kopie ( des vom 28. August 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 191.
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Dorfmuseum Ridderade ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) auf der Website der Stadt Twistringen
- ↑ Das Dorfmuseum Ridderade feiert zehnjähriges Bestehen / Ortsgeschichte zum Anfassen / Altes Handwerk erleben – Artikel in der Kreiszeitung vom 26. April 2012
- ↑ Das Dorfmuseum Ridderade öffnet am Sonntag, 30. September, zum Tag der Regionen. Wie sah es in Twistringen um 1900 aus? auf weser-kurier.de am 22. September 2012
- ↑ Kunst- und Klanggenuss am Feuer. In: Kreiszeitung. 29. November 2016 (www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/twistringen-ort47316/kunst-klanggenuss-feuer-7029278.amp.html [abgerufen am 21. Dezember 2017]).
- ↑ Tanja Stelloh: Petit Musée als Alternative zur Hektik. (weser-kurier.de [abgerufen am 21. Dezember 2017]).
- ↑ Jörn Dirk Zweibrock: Klein-Klein im Petit Musée. Weser-Kurier, 6. August 2014, abgerufen am 13. Juni 2017.
- ↑ Sabine Nölker: Künstler Bafuß zeigt 13 eigene Werke. Kreiszeitung, 10. Oktober 2016, abgerufen am 14. Juni 2017.