Landkreis Diepholz
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 52° 43′ N, 8° 44′ O |
Bundesland: | Niedersachsen |
Verwaltungssitz: | Diepholz |
Fläche: | 1.991 km2 |
Einwohner: | 223.832 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 112 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | DH, SY |
Kreisschlüssel: | 03 2 51 |
NUTS: | DE922 |
Kreisgliederung: | 45 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Niedersachsenstraße 2 49356 Diepholz |
Website: | www.diepholz.de |
Landrat: | Volker Meyer (CDU) |
Lage des Landkreises Diepholz in Niedersachsen | |
Der Landkreis Diepholz ist ein Landkreis im Zentrum Niedersachsens. Er erstreckt sich von Bremen etwa 70 Kilometer nach Süden bis zur Landesgrenze Nordrhein-Westfalens nordöstlich von Osnabrück.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Diepholz verbindet das kleinste mit dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland, nämlich Bremen mit Nordrhein-Westfalen. Damit ist der Landkreis ein typischer Sektoralkreis.
Der Landkreis Diepholz grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Stadt Bremen, an die Landkreise Verden und Nienburg/Weser (beide in Niedersachsen), an den Kreis Minden-Lübbecke (in Nordrhein-Westfalen), an die Landkreise Osnabrück, Vechta und Oldenburg sowie an die kreisfreie Stadt Delmenhorst (alle in Niedersachsen).
Im Landkreis Diepholz gibt es neben den vier EU-Vogelschutzgebieten „Diepholzer Moorniederung“, „Dümmer“, „Kuppendorfer Böhrde“ und „Oppenweher Moor“ unter anderem auch 49 Naturschutzgebiete.[2][3] Das größte ist das Nördliche Wietingsmoor und hat eine Fläche von 1.599 Hektar, das kleinste ist die Lachmöwenkolonie Stelle mit einer Fläche von zwei Hektar.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Kreisreform, die am 1. August 1977 in Kraft trat, ging der Landkreis Diepholz durch Fusion aus dem Landkreis Grafschaft Diepholz mit Teilen des Landkreises Grafschaft Hoya hervor.[4] Gebiete mit Namen Diepholz waren zuvor schon der Kreis Diepholz (1885 bis 1932), das Amt Diepholz (bis 1885) und die Grafschaft Diepholz.
Am 1. November 2011 wurde die Gemeinde Engeln Teil des neugebildeten Fleckens Bruchhausen-Vilsen.[5]
Am 1. November 2016 folgte Süstedt diesem Beispiel und wurde ebenfalls Teil des Fleckens Bruchhausen-Vilsen.
Einwohnerstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](jeweils zum 31. Dezember)[7]
Konfessionsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemäß dem Zensus 2022 waren (2022) 44,8 % der Einwohner evangelisch, 9,6 % katholisch und 45,6 % konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[8]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreistag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreistag des Landkreises Diepholz besteht aus 62 Abgeordneten. Dies ist die festgelegte Anzahl für einen Landkreis mit einer Einwohnerzahl zwischen 200.001 und 250.000 Einwohnern.[9] Die Abgeordneten werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 62 in der Kreistagswahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der amtierende Landrat sitz- und stimmberechtigt.
Seit der Kreistagswahl 2021 setzt sich der Kreistag wie folgt zusammen:
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2021[10] |
Sitze 2021 |
Prozent 2016[11] |
Sitze 2016 |
Prozent 2011[12] |
Sitze 2011 |
Prozent 2006[13] |
Sitze 2006 |
Prozent 2001[14] |
Sitze 2001 | |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 31,70 | 20 | 34,00 | 21 | 37,66 | 23 | 42,87 | 27 | 41,4 | 27 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 27,46 | 17 | 28,11 | 17 | 33,07 | 22 (21) | 35,30 | 22 | 37,3 | 24 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 15,69 | 10 | 11,63 | 7 | 15,22 | 9 | 8,45 | 5 | 7,4 | 4 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 9,25 | 6 | 8,36 | 5 | 7,41 | 5 | 11,93 | 7 | 12,4 | 8 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft im Landkreis Diepholz | 6,52 | 4 | 7,42 | 5 | 4,50 | 3 | – | – | – | – |
AfD | Alternative für Deutschland | 4,55 | 3 | 7,70 | 5 | – | – | – | – | – | – |
Linke | Die Linke | 1,87 | 1 | 2,47 | 2 | 2,10 | 0 (1) | 1,11 | 1 | – | – |
WG | Wählergruppen | 1,27 | 1 | – | – | – | – | – | – | 0,5 | 0 |
PARTEI | Die PARTEI | 0,99 | 0 | 0,26 | 0 | – | – | – | – | – | – |
Basis | Basisdemokratische Partei Deutschland | 0,61 | 0 | – | – | – | – | – | – | – | – |
Ezb. | Einzelbewerber | 0,08 | 0 | – | – | – | – | 0,31 | 0 | 0,9 | 0 |
Gesamt | 100 | 62 | 100 | 62 | 100 | 62 | 100 | 62 | 100 | 63 | |
Wahlbeteiligung | 58,76 % | 55,58 % | 51,43 % | 50,75 % | 54,1 % |
- Wählergruppen = 2021: Wählergruppe Sulingen, 2001: verschiedene
- Während der Wahlperiode 2011–2016 wechselte der Kreistagsabgeordnete der Linken zur SPD.
Landräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1977–1986: Heinz Zurmühlen (CDU)
- 1986–1996: Josef Meyer (CDU)
- 1996–2001: Helmut Rahn (CDU)
- 2001–31. Oktober 2011: Gerd Stötzel (erster direkt gewählter, hauptamtlicher Landrat; parteilos)
- 1. November 2011 – 30. Juni 2024: Cord Bockhop (CDU)
- Seit 2024: Volker Meyer (CDU)
Oberkreisdirektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1977–2001: Hans-Michael Heise (parteilos)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt den Löwen des Diepholzer Grafen, eingerahmt durch die Klauen des Bären, der den Grafen von Hoya repräsentiert.
Blasonierung: In Gold zwei rot bewehrte, abwendig gekehrte schwarze Bärentatzen, unten miteinander durch schwarzes Brustfell verbunden; darin ein aufgerichteter, blau bewehrter und blau bezungter roter Löwe.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Behörde „Kreisverwaltung“ mit ihren verschiedenen Fachämtern („Fachdienste“) ist zum größten Teil im Kreishaus in Diepholz untergebracht. Kleinere Teile der Verwaltung befinden sich nach Auflösung der „Außenstelle Syke“ im Jahr 2004 noch im Kreishaus in Syke (Schloßweide/Amtshof). Chef der Verwaltung war von 1977 bis 2001 der Oberkreisdirektor (OKD). Seit 2001 ist es der von der Bevölkerung gewählte hauptamtliche Landrat.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Landkreis befinden sich 68 öffentliche, eine katholische und einige private Schulen (2015), darunter.[15]
- 40 Grundschulen
- 4+2 Förderschulen (in Diepholz, Sulingen, Syke, Weyhe sowie in freier Trägerschaft in Borstel und Freistatt)
- 1 Hauptschule (in Diepholz)
- 2 Realschulen (in Diepholz, Syke)
- 2 Haupt- und Realschulen (in Syke, Twistringen)
- 9 Oberschulen (in Barnstorf [mit gymnasialem Angebot], Bassum [mit gymnasialem Angebot], Bruchhausen-Vilsen, Lemförde, Rehden, Schwaförden [mit Außenstelle in Ehrenburg], Sulingen, Varrel, Wagenfeld)
- 5 Gymnasien (in Bruchhausen-Vilsen, Diepholz, Sulingen, Syke sowie in katholischer Trägerschaft in Twistringen)
- 4 Kooperative Gesamtschulen mit allen weiterführenden Schulzweigen (jeweils zwei in Stuhr und Weyhe)
- 2 Berufsbildende Schulen (in Diepholz [mit Außenstelle in Sulingen], Syke)
- 4 Schulen in freier Trägerschaft (in Bassum, Bruchhausen-Vilsen, Syke)
- Kreismusikschule des Landkreises Diepholz (Bezirke Diepholz, Stuhr/Weyhe, Sulingen, Syke)
- Volkshochschule des Landkreises Diepholz (Hauptstelle Syke)
- Private Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) (Diepholz)
Krankenhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die vier Krankenhäuser im Landkreis Diepholz in Bassum, Sulingen, Diepholz und Twistringen bilden den St. Ansgar Klinikverbund.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der wirtschaftliche Schwerpunkt des Kreisgebietes liegt im Norden im Speckgürtel um Bremen. Hier liegen die größten Gemeinden/Städte des Landkreises: Stuhr, Weyhe und Syke (Stadt). In den ausgedehnten Gewerbegebieten befinden sich mehrere Großmärkte bekannter Unternehmen (z. B. IKEA). Der Süden in Richtung Westfalen ist ländlich geprägt, wenngleich die Samtgemeinde Altes Amt Lemförde dank der Industrieunternehmen ZF Friedrichshafen (vormals ZF Lemförder) und BASF Polyurethanes (vormals Elastogran) die höchste Arbeitsplatzdichte aufweist.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Diepholz Platz 223 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[16]
Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das nördliche Kreisgebiet verläuft die Bundesautobahn 1 (Hansalinie) von Bremen nach Osnabrück, an welche die Bundesautobahn 28 (Richtung Oldenburg und Niederlande) am Autobahndreieck Stuhr angeschlossen ist. Folgende Bundesstraßen erschließen den Landkreis: Bundesstraße 6 (Bremen – Hannover), Bundesstraße 51 (Stuhr-Brinkum – Osnabrück), Bundesstraße 61 (Bassum – Minden), Bundesstraße 69 (Emstek-Schneiderkrug – Diepholz), Bundesstraße 214 (Lingen – Celle), Bundesstraße 239 (Rehden – Herford), Bundesstraße 322 (Delmenhorst – Weyhe-Erichshof), Bundesstraße 439 (Stuhr-Heiligenrode – Stuhr-Fahrenhorst).
Heutige Verkehrsteilnehmer können nur noch ahnen, wie sehr der Verkehr im Landkreis Diepholz in früheren Zeiten durch die Größe und Vielzahl der Moorflächen, die in dem Landkreis und an seinen Grenzen liegen, behindert wurde. Auch heute noch existieren allerdings zu bestimmten Strecken (etwa der Strecke Aschen – Lohne) keine attraktiven Alternativrouten zu den direkten Straßenverbindungen, was im Falle von Straßensperrungen zu langen Umwegen führt.
Eisenbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Diepholz wird in Nord-Süd-Richtung von der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg durchzogen, die 1873 durch die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als Hamburg-Venloer Eisenbahn in Betrieb genommen wurde. An ihr liegen mehrere wichtige Gemeinden des Kreises, der gleichsam auf diese Hauptverkehrsachse zugeschnitten ist.
Einziger Fernverkehrshalt ist der Bahnhof Diepholz. Seit dem Wegfall des zweistündlichen Interregio halten am Tagesrand einzelne Intercity- und Intercity-Express-Züge der Linie 30.
Zwischen Osnabrück und Bremen verkehrt im Stundentakt der Regional-Express (RE) mit modernen Doppelstockwagen; der RE hält innerhalb des Landkreises in Lemförde, Diepholz, Barnstorf, Twistringen, Bassum, Syke und Kirchweyhe.
Ebenfalls stündlich fährt zwischen Twistringen und Bremen die Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen. Sie bedient die Bahnhöfe Twistringen, Bassum, Bassum-Bramstedt, Syke, Syke-Barrien, Weyhe-Kirchweyhe und Weyhe-Dreye. Seit der Einführung der ersten Ausbaustufe der S-Bahn am 12. Dezember 2010 fährt von Twistringen nach Bremen und von Diepholz nach Osnabrück, keine Regionalbahn mehr. Nur einmal am Tag hält der RE9 zwischen Bremen und Osnabrück an allen Stationen.
Zukunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Zukunft soll die Regio S-Bahnlinie 5 von Twistringen über Bremen nach Rotenburg eingeführt werden.
Sulinger Kreuz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bassum ließ die Preußische Staatsbahn ab 1900/01 eine weitere Bahn in südlicher Richtung über Rahden nach Bielefeld in Westfalen abzweigen, die in Sulingen mit der erst 1921–23 von der Deutschen Reichsbahn eröffneten Bahnstrecke Nienburg–Diepholz kreuzte. Die Teilstrecken Bassum–Sulingen, Barenburg–Rahden und Sulingen–Nienburg sind stillgelegt und nach dem Ausbau von Weichen und Gleisstücken teilweise nicht mehr befahrbar. Abschnittsweise sind die Trassen sogar durch Straßen überbaut worden. Zeitweise gab es Überlegungen zum Reaktivieren dieser kürzesten Schienenverbindung zwischen Bremen und Ostwestfalen-Lippe.
Im Güterverkehr wird heute lediglich der Streckenabschnitt Diepholz–Rehden (Terminal der Fa. BTR-Logistik)–Sulingen (Richtungswechsel)–Barenburg (Gleisanschluss der Fa. BEB, Erdöl- und Schwefelverladung) bedient. Hierfür ist die Schaffung einer Umgehungskurve um Sulingen vorgesehen, damit die Züge im künftig überflüssigen Sulinger Bahnhof nicht mehr die Richtung wechseln müssen und die frei werdenden Flächen anderweitig genutzt werden können. Damit wären auch die genannten Reaktivierungspläne hinfällig. Allerdings hat sich der Bau dieser Umgehungskurve seit mehreren Jahren immer wieder verzögert.
Privat- und Kleinbahnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im früheren Landkreis Grafschaft Hoya ergänzten noch drei Kleinbahnen das Schienennetz:
Seit 1900 führte von Syke die meterspurige Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf in östlicher Richtung nach Hoya an der Weser. Nach Fusion dieser mit der Hoyaer Eisenbahn zu den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya (VGH) wurde die Strecke 1963 bis 1966 auf Normalspur umgespurt, so dass durchgehende Zugfahrten von Syke nach Eystrup möglich sind. Heute ist sie wieder in ganzer Länge betriebstüchtig, wird an mehr als 10 Tagen im Jahr als Museumsstrecke Kaffkieker und (im westlichen Teil nur sporadisch) für Güterverkehr genutzt. Auf der abzweigenden schmalspurig belassenen Strecke Bruchhausen-Vilsen – Asendorf hat der Deutsche Eisenbahn-Verein e. V. die „Erste Museumseisenbahn Deutschlands“ mit regem Museumsverkehr eingerichtet.
Im Nahbereich der Stadt Bremen befinden sich an der Strecke Bremen-Huchting – Thedinghausen, die zwischen 1908 und 1910 von der Bremisch-Hannoverschen Kleinbahn AG erbaut worden ist, mehrere Stationen in den Gemeinden Stuhr und Weyhe. Derzeit finden hier nur sporadische Museumsfahrten statt, aber für einen Teil der Strecke ist der Ausbau zur Stadtbahn vorgesehen.
In Stuhr liegen auch drei Bahnhöfe der 1908/1912 als Kleinbahn Delmenhorst-Harpstedt eröffneten Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn GmbH. Hier finden regelmäßige Museumsfahrten statt.
Eingestellte Linien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der reguläre Personenverkehr wurde bis auf die Hauptlinie Bremen – Osnabrück völlig eingestellt:
- 1955: Bremen-Huchting – Brinkum – Leeste – Thedinghausen
- 1959: Bruchhausen-Vilsen – Asendorf (Meterspur)
- 1966: Sulingen – Diepholz
- 1967: Delmenhorst – Harpstedt
- 1969: Nienburg – Harbergen-Staffhorst – Sulingen
- 1972: Hoya – Gehlbergen – Bruchhausen-Vilsen – Syke
- 1994: Rahden – Ströhen – Wagenfeld – Sulingen – Bassum
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um kulturelle Belange kümmert sich der Landschaftsverband Weser-Hunte, der Verein Kunst in der Provinz, die Kreismusikschule des Landkreises, die kommunalen Kulturbeauftragten innerhalb der Städte und Gemeinden, die Kirchengemeinden, die Kreissparkasse und private Kulturinitiativen u. a. (Kultur- und Kunst Verein Bruchhausen-Vilsen (KuK), Heimat-, Umwelt- und Kulturverein „Eule“ in Schwarme, Kulturverein Sulingen, Jazz Folk Klassik in Syke, Rüttelschuh in der Wassermühle in Syke-Barrien, KunstVereinSyke).
Der Landkreis Diepholz vergibt seit 1989 den Kulturpreis des Landkreises Diepholz, um Künstler und Kulturschaffende aus der Region zu fördern oder aber um sie für ihr Lebenswerk auszuzeichnen.
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„What's Up“ beim Dümmermuseum
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Gitterkubus an der Hunte südlich von Diepholz
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„Goldregen“ an der Hunte
Burgen und Schlösser im Landkreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreisarchiv
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kreisarchiv Landkreis Diepholz ist das Verwaltungsarchiv des hiesigen Landkreises. Es ist quasi das „Gedächtnis“, in dem die historischen Akten (das Archivgut) des jetzigen Landkreises und seiner Vorgänger sachgerecht archiviert – gesammelt, sortiert und geordnet – zur Einsicht für Nutzer vorgehalten werden. So stehen im Kreisarchiv Akten (seit ca. 1770), Karten, Urkunden (seit 1458), Nachlässe und alte Ausgaben der regionalen Zeitungen für forschende Schüler, Studenten, Wissenschaftler und Autoren zur Einsicht zur Verfügung. Untergebracht waren diese Unikate – dieses Kulturgut – seit 2011 in der Samtgemeinde Barnstorf, Ortsteil Eydelstedt, im sogenannten Hülsmeyer-Park. Seit Frühjahr 2021 verfügt es über einen Neubau unmittelbar am Kreishaus Diepholz.
Darüber hinaus existieren in allen Städten und Gemeinden des Landkreises kommunale Archive (siehe Liste der kommunalen Archive im Landkreis Diepholz).
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Landkreis Diepholz sind zahlreiche Museen in unterschiedlicher Trägerschaft vorhanden: Kreismuseum in Syke (Träger: Landkreis Diepholz); Automobil-Museum Asendorf; Kleinbahn-Museum und Erste Museums-Eisenbahn Deutschlands Bruchhausen-Vilsen – Asendorf; Papiermühle Bruchmühlen in Bruchhausen-Vilsen; Museum im Schlossturm (Diepholz), Heimatmuseum Aschen in Diepholz-Aschen; Dümmer-Museum in Lembruch (Träger: Landkreis Diepholz); Scheune der Klostermühle in Stuhr-Heiligenrode; Museum am Stadtsee in Sulingen; Dorfmuseum in Syke-Henstedt; Museum der Strohverarbeitung in Twistringen.
Jüdische Friedhöfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Landkreis Diepholz gibt es acht jüdische Friedhöfe: in Barenburg, in Barnstorf, in Bassum, in Quernheim, in Sulingen, in Syke, in Twistringen und in Wagenfeld.[17] Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens bis in die 1930er Jahre. Die Friedhöfe sind meist schlecht aufzufinden, zumal sie sich vorwiegend am Ortsrand befinden. In Diepholz gab es ebenfalls einen jüdischen Friedhof, der bis 1939 belegt wurde. Er wurde aber in der NS-Zeit verwüstet und die Grabsteine zum Straßenbau verwendet.
Kommunen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohner am 31. Dezember 2023[18]
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1. Samtgemeinde Altes Amt Lemförde (8988)
2. Samtgemeinde Barnstorf (12.670)
3. Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen (17.780)
4. Samtgemeinde Kirchdorf (7332) |
5. Samtgemeinde Rehden (6519) 6. Samtgemeinde Schwaförden (6955)
7. Samtgemeinde Siedenburg (4478)
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* Sitz der Samtgemeindeverwaltung |
Auf dem Gebiet des Landkreises leben 209.955 Einwohner auf 1.987,64 km². Das macht eine Bevölkerungsdichte von ca. 106 Einwohnern pro km².
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Grafschaft Diepholz bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen DH zugewiesen. Es wird im Landkreis Diepholz durchgängig bis heute ausgegeben.
Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung ist seit dem 23. April 2018 das Unterscheidungszeichen SY (Altkreis Grafschaft Hoya mit Kreissitz in Syke) erhältlich.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Schulen in Niedersachsen#Landkreis Diepholz
- Liste der Gemeinden im Landkreis Diepholz
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Diepholz
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Diepholz
- Liste der Naturdenkmale im Landkreis Diepholz
- Liste der geschützten Landschaftsbestandteile im Landkreis Diepholz
- Liste der EU-Vogelschutzgebiete in Niedersachsen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerd Stötzel und Jörg Fenker (Red.): Landkreis Diepholz / hrsg. in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. In: Deutsche Landkreise im Portrait. Kommunikation & Wirtschaft, Oldenburg 2007, ISBN 978-3-88363-284-1 (Bildband).
- Landkreis Diepholz. Lebensraum, Verwaltungseinheit I. (Redaktion: Hans Gerke; Hrsg.: Landkreis Diepholz), Diepholz 1984, 239 S.
- Landkreis Diepholz. Lebensraum, Verwaltungseinheit II. (Redaktion: Hans Gerke; Hrsg.: Landkreis Diepholz), Diepholz 1986, 303 S.
- Hans Gerke: Landkreis Diepholz zwischen Weser und Dümmer. (Reihe: Kultur und Landschaft; Hrsg.: Fritz Elsholz), Essen 1983, 48 S.
- Hermann Greve: Bibliographie des Landkreises Diepholz unter Einschluß der Samtgemeinden Harpstedt (Landkreis Oldenburg), Eystrup und Grafschaft Hoya (Landkreis Nienburg) sowie Riede (Samtgemeinde Thedinghausen, Landkreis Verden). (Hrsg.: Landkreis Diepholz), Syke und Diepholz 1984 – XXXVIII und 453 S. (mit 3505 Titeln)
- AutorInnenkollektiv: Zwischen Weser und Hunte. Eine kleine Landeskunde für die Landkreise Diepholz und Nienburg/Weser. Natur – Geschichte – Wirtschaft – Kunst und Kultur – Gesellschaft. Hrsg.: Landschaftsverband Weser-Hunte e. V., Diepholz und Nienburg/Weser 2016, ISBN 978-3-00-052125-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Landkreis Diepholz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über den Landkreis Diepholz in der Niedersächsischen Bibliographie
- Website des Landkreises Diepholz
- Karte vom Landkreis Diepholz
- Naturschutzgebiete im Landkreis Diepholz (Übersichtskarte)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Landkreis Diepholz | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ Neue Naturschutzgebiete | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 218 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gesetz über die Neubildung des Fleckens Bruchhausen-Vilsen, Landkreis Diepholz. Vom 8. Dezember 2010
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Kreis Diepholz, Alter + Geschlecht ( vom 22. September 2021 im Internet Archive)
- ↑ Home. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ Zensusdatenbank: Ergebnisse des Zensus. Abgerufen am 26. Juli 2024.
- ↑ VORIS NKomVG | Landesnorm Niedersachsen | Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) vom 17. Dezember 2010 | gültig ab: 24.12.2010. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ Ergebnis. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ Wahlergebnisse. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ Kommunalwahl 2011 11.09.2011. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ Kommunalwahl 2006. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ Kreiswahlen 2006 in Niedersachsen. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑ diepholz.de
- ↑ Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ Universität Heidelberg: Kapitel Landkreis Diepholz. In: Jüdische Friedhöfe nach der heutigen Verwaltungsgliederung – Niedersachsen; in: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).