Douglasshütte
Douglasshütte AV-Vertragshaus | ||
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Douglasshütte am Lünersee, mit der Bergstation der Lünerseebahn (hinten) zusammengebaut | ||
Lage | Am Lünersee im Brandnertal; Vorarlberg; Talort: Brand | |
Gebirgsgruppe | Rätikon | |
Geographische Lage: | 47° 3′ 34,8″ N, 9° 45′ 16,1″ O | |
Höhenlage | 1979 m ü. A. | |
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Erbauer | Vorarlberger Illwerke | |
Besitzer | illwerke vkw | |
Erbaut | 1960 | |
Bautyp | Hütte | |
Erschließung | Seilbahn | |
Beherbergung | 64 Betten, 80 Lager | |
Winterraum | keiner | |
Weblink | douglasshuette.at | |
Hüttenverzeichnis | ÖAV DAV |
Die Douglasshütte (früher auch Douglaßhütte oder Lünerseehütte) ist eine Berghütte der illwerke vkw in Vorarlberg. Sie liegt auf 1979 m ü. A. in der Gemeinde Vandans am Lünersee und ist an die Bergstation der Lünerseebahn angebaut. Ihr Gastronomiebereich ist von der Bergstation aus barrierefrei zu erreichen. Die nicht mit Straßenfahrzeugen zu erreichende Hütte mit der Anschrift Lünersee 210 a, 6773 Vandans[1] ist ein Vertragshaus des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV).[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste, auf der im Lünersee liegenden Halbinsel gebaute Douglasshütte wurde als (7,6 auf 5,7 Meter messende)[3] Lünerseehütte von einem Privatmann mit Unterstützung des Alpenvereins erbaut.[4] Sie wurde am 28. August 1871 im Beisein von John Sholto Douglass, einem Vorarlberger Industriellen schottischer Abstammung, Naturforscher und Mitgründer des Vorarlberger Alpenvereins, als eine der ersten bewirtschafteten Schutzhütten der Ostalpen eröffnet.[5] 1875 wurde sie nach ihm benannt.
Dieses Gebäude wurde im Winter 1876/77 durch eine Staublawine zerstört. Der Wiederaufbau überforderte den privaten Betreiber finanziell, so dass der Alpenverein das Haus übernahm.[4] Der (lawinengesicherte) Neubau, rohbaulich Anfang September 1877 fertiggestellt, wurde mehrfach erweitert und war wirtschaftlich äußerst erfolgreich. Im Winter 1880/81 beschädigte eine Lawine das Gebäude erneut. Daraufhin wurde eine Schutzmauer vor ihm errichtet.[4]
Der auf 1969 m ü. A. liegende Platz jener Hütte wurde beim ersten Vollstau des Lünersees 1959 geflutet, das Gebäude zuvor abgetragen. Eine Erinnerungstafel befindet sich nahe dem ehemaligen Standort dieser Hütte. 1960 wurde die heutige Hütte als Ersatzbau auf einem etwas höheren und vor Lawinen geschützten Platz auf dem Seebord, einem Felsriegel, der den Lünersee nach Norden begrenzt, eröffnet.[6] Bis zum Verkauf des Hauses durch die Sektion Vorarlberg des Österreichischen Alpenvereins an die Vorarlberger Illwerke im Jahr 2009 war in der Douglasshütte auch ein Winterraum vorhanden.
Das Haus ist üblicherweise ab ca. Mitte/Ende Mai bis ca. Mitte Oktober bewirtschaftet. Während der Bewirtschaftungszeiten ist die Seilbahn in Betrieb. Deren Talstation wird dann mit der Buslinie 580 des Verkehrsverbundes Vorarlberg ab dem Bahnhof Bludenz angefahren.
Zustieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lünerseebahn
- Brand Schattenlagant über den Weg Böser Tritt, ca. 1,5 Stunden, im mittleren Abschnitt steinschlaggefährdet
Die Hütte ist auch ein Stützpunkt am Zentralalpenweg, einem österreichischen Weitwanderweg.
Übergänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich-Hueter-Hütte über Saulajoch ca. 2 Stunden, über Lünerkrinne 2,5 Stunden
- Sarotlahütte, ca. 4 Stunden
- Totalphütte, ca. 1,5 Stunden
- Lindauer Hütte, ca. 4 Stunden
- Mannheimer Hütte, ca. 4 Stunden
- Schesaplanahütte, ca. 3,5 Stunden
Gipfel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schesaplana (2965 m), Gehzeit ca. 3,5 Stunden
- Saulakopf (2517 m), Gehzeit ca. 2,5 Stunden
- Südlicher Schafgafall (2414 m), Gehzeit ca. 1,5 Stunden
- Kirchlispitze (2551 m), Gehzeit ca. 3 Stunden
Literatur und Karten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Hunziker: Ringelspitz/Arosa/Rätikon, Alpine Touren/Bündner Alpen. Verlag des SAC, 2010, ISBN 978-3-85902-313-0, S. 534.
- Günther Flaig: Alpenvereinsführer Rätikon. Bergverlag Rother, München 1989, ISBN 3-7633-1098-3.
- Kompass-Wanderkarte 1:35.000, Blatt 032, Montafon, ISBN 3-85491-614-0.
- Landeskarte der Schweiz 1:25.000, Blatt 1156, Schesaplana (der Saulakopf liegt hier im oberen rechten Blatteck)
- Österreichische Karte 1:50.000, Blatt 141 Feldkirch und 1:25.000V, Blatt NL 32-02-30 West Bludenz
- freytag & berndt WK 371 1:50.000 Bludenz-Klostertal
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vorarlberg Atlas4. Abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ Homepage des ÖAV, Hüttenverzeichnis
- ↑ Vom Lünersee. In: Vorarlberger Volks-Blatt, Nr. 71/1871, 5. September 1871, S. 1 ff. (online bei ANNO).
- ↑ a b c Chronik der Gemeinde Brand. Abgerufen am 4. Dezember 2023 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Bludenz, 31. August. (Ein Fest am Lünersee). In: Feldkircher Zeitung. Stimme der Verfassungsfreunde in Vorarlberg, Nr. 70/1871 (XI. Jahrgang), 2. September 1871, S. 2, Mitte rechts. (online bei ANNO).
- ↑ Guntram Jussel: Hüttengeschichte(n). Hrsg.: Österreichischer Alpenverein, Sektion Vorarlberg. (alpenverein-vlbg.at [PDF; abgerufen am 24. Oktober 2009]).