Dov Glickman
Dov Glickman oder Doval'e Glickman (hebräisch דב גליקמן; * 2. Dezember 1949 in Tel Aviv) ist ein israelischer Film- und Theaterschauspieler.
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Schauspielkarriere begann Glickman in der Naval Entertainment Truppe der Israelischen Armee. Später stand er bei der Haifa Theater Company auf der Bühne.[1] Im Jahr 1977 hatte er sein Filmdebüt in Judd Ne'emans Paratroopers.[2] Für zwanzig Jahre, von 1978 bis 1998, war Glickman Teil von Israels am längsten ausgestrahlter Fernsehshow, der Satireshow Zehu Ze!. 2010 spielt er neben Heiner Lauterbach im ZDF-Krimi Mörderischer Besuch eine Nebenrolle. Für seine schauspielerischen Leistungen im Film Big Bad Wolves gewann er 2013 auf dem Filmfestival Fantasporto den Preis als bester Schauspieler.[1]
Von 2013 bis 2021 verkörperte Glickman in der israelischen Dramaserie Shtisel den charismatischen Rabbiner Shulem Shtisel. Für diese Rolle wurde er zweifach mit dem Israel Television Award ausgezeichnet.[3] Neben Richard Gere trat er 2016 in Joseph Cedars Film Norman in einer Nebenrolle auf.[4] 2018 spielte er in der preisgekrönten österreichischen Produktion Murer – Anatomie eines Prozesses einen Überlebenden der Shoah. Von 2018 bis 2020 hatte Glickman eine Rolle in der israelischen Serie Stockholm.[5]
Neben Film- und Fernsehproduktionen ist Glickman als Schauspieler auch auf Theaterbühnen zu sehen: 2016 spielte Glickman die Hauptrolle in dem Theaterstück Angina Pectoris im Tzavta Theater in Tel Aviv.[6] In den Jahren 2018 und 2019 spielte er Etgar in Burkhard C. Kosminskis Produktion Vögel im Schauspielhaus Stuttgart, der deutschsprachigen Erstaufführung des Stücks.[7] Dies wurde insofern als bemerkenswert bezeichnet, da er nur gebrochen Deutsch spricht.[8]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Glickman wurde 1949 in einer säkularen jüdischen Familie in Tel Aviv geboren. Seine Eltern stammen ursprünglich aus Russland und emigrierten in den 20er Jahren in das Mandatsgebiet Palästina.[9]
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1977: Paratroopers
- 1978–1998: Zehu Ze! (Satireshow)
- 1984: Krovim Krovim (קרובים קרובים, Fernsehserie, Folge 2x13)
- 2007: Mesuridam (מסודרים, Fernsehserie, Folge 1x01, 1x04, 1x07–1x08)
- 2010: Mörderischer Besuch
- 2013: Big Bad Wolves (מי מפחד מהזאב הרע)
- 2013–2021: Shtisel (שטיסל, Fernsehserie, 33 Folgen)
- 2015: Herbe Mischung
- 2018: Laces (שרוכים (סרט))
- 2018: Murer - Anatomie eines Prozesses
- 2018: The Conductor (Fernsehserie, 10 Folgen)
- 2018–2020: Stockholm (שטוקהולם, Fernsehserie, 12 Folgen)
- 2020: Oslo
- 2021: Munich Games (Fernsehserie, 6 Folgen)
- 2021: Polizeiruf 110: Hermann
- 2022: Herrhausen - Der Herr des Geldes (Fernsehserie, 4 Folgen)
- 2023: Pravednik
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2013: Preisträger des Israel Television Award in der Kategorie Bester Darsteller in Shtisel
- 2014: Preisträger Fantasporto in der Kategorie Bester Darsteller in Big Bad Wolves
- 2015: Preisträger des Israel Television Award in der Kategorie Bester Darsteller in Shtisel
- 2018: Preisträger Ophir Award in der Kategorie Bester Nebendarsteller in Laces
- 2019: Preisträger Deutscher Schauspielpreis in der Kategorie Bestes Ensemble in Murer – Anatomie eines Prozesses[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dov Glickman bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Dov Glickman*. Schauspiel Stuttgart, abgerufen am 4. Juni 2020.
- ↑ מסע אלונקות. סינמטק ירושלים, abgerufen am 4. Juni 2020 (hebräisch).
- ↑ Maurice Yacowar: Reading Shtisel: A TV Masterpiece from Israel. Lulu.com, 2019, ISBN 978-0-359-70825-3, S. 6 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Peter Debruge: Telluride Film Review: ‘Norman: The Moderate Rise and Tragic Fall of a New York Fixer’, Variety, 4. September 2016. Abgerufen am 27. September 2016
- ↑ Stockholm. Moviepilot, abgerufen am 4. Juni 2020.
- ↑ Akiva Eldar: In Israel, life imitates satire. Al-Monitor, 12. Mai 2016, abgerufen am 4. Juni 2020 (englisch).
- ↑ Dov Glickman. Staatstheater Stuttgart, abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ Naama Lanski: For the 'Shtissel Brothers,' life begins at 70. Israel Hayom, 13. Mai 2020, abgerufen am 4. Juni 2020 (englisch).
- ↑ Joshua Mitnick: The Father of the Tribe. In: New Jersey Jewish News (Hrsg.): The Book of Shtisel. The Jewish Week Media Group, New Jersey 6. Juni 2019, S. 8 f. (englisch, issuu.com [abgerufen am 4. Juni 2020] E-Book).
- ↑ Preisträger 2019. Deutscher Schauspielpreis, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2020; abgerufen am 4. Juni 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Glickman, Dov |
ALTERNATIVNAMEN | Glickman, Doval'e (vollständiger Name); Glickman, Dovale; Glilckman, Dov |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Film- und Theaterschauspieler |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1949 |
GEBURTSORT | Tel Aviv |