Drei Farben: Rot
Film | |
Titel | Drei Farben: Rot |
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Originaltitel | Trois couleurs: Rouge |
Produktionsland | Frankreich Polen Schweiz |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 1994 |
Länge | 95 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Krzysztof Kieślowski |
Drehbuch | Krzysztof Kieślowski Krzysztof Piesiewicz |
Produktion | Marin Karmitz |
Musik | Zbigniew Preisner Bertrand Lenclos |
Kamera | Piotr Sobociński |
Schnitt | Jacques Witta |
Besetzung | |
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Chronologie | |
Drei Farben: Rot ist der letzte Spielfilm des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieślowski aus dem Jahr 1994 und letzter Teil seiner Drei-Farben-Trilogie über die drei Farben der französischen Flagge, die symbolisch für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit stehen. Die Trilogie hatte mit Drei Farben: Blau 1993 begonnen und war mit Drei Farben: Weiß ebenfalls 1993 fortgeführt worden.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Valentine, eine Studentin in Genf, die als Fotomodell ihr Geld verdient, steckt gerade in einer Beziehungskrise. Auf dem Heimweg von einem Fototermin fährt sie den Schäferhund eines pensionierten Richters an. Auf der Suche nach dem Besitzer des verletzten Tiers begegnet sie einem alten, zynischen Mann, der sich scheinbar aus der Welt zurückgezogen hat. Seinen Kontakt zur Außenwelt wahrt er sich über das Abhören, Mitschneiden und Manipulieren der Telefonate seiner Nachbarn. Als Valentine das bemerkt, ist sie zunächst entsetzt. Bald aber überwiegt die Faszination, die der selbsternannte Schicksalslenker auf sie ausstrahlt. Es beginnt eine sonderbare Beziehung zwischen den beiden, die die Grenzen zwischen Zufall und Schicksal verschwimmen lässt.
Auguste, einer der Nachbarn, ist gerade dabei, sein Richterexamen abzulegen; als ihm zufällig das Buch hinfällt, schlägt es die Seite auf, die er kennen muss, um das Examen zu bestehen. Dasselbe ist auch Valentines Freund, dem pensionierten Richter, in seiner Jugend widerfahren – aus weiteren Parallelen, insbesondere einem Treubruch der Freundin, ergibt sich, dass Auguste, der junge Rechtskandidat, eine Wiederverkörperung des resignierten alten Richters ist. Die Wege Augustes und Valentines kreuzen sich fast täglich, sie begegnen sich, ohne sich je kennenzulernen.
Erst auf einer Reise nach England bringt sie das Schicksal zusammen: Ein gewaltiges Unwetter führt auf der Überfahrt zu einer tödlichen Katastrophe – die Fähre sinkt; historische Vorbilder sind die 1993 in der Ostsee gesunkene Jan Heweliusz und die 1987 im Ärmelkanal havarierte Herald of Free Enterprise, von deren Untergang Bildmaterial stammen soll. In diesem Finale begegnet man den Protagonisten der gesamten Trilogie wieder. Unter den sieben Geretteten sind neben Valentine und Auguste (Drei Farben: Rot) Karol und Dominique (Drei Farben: Weiß) sowie Julie und Olivier (Drei Farben: Blau).
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der film-dienst feierte Kieślowskis Film in seiner zeitgenössischen Filmkritik als glänzenden Abschluss seiner Drei-Farben-Trilogie. Drei Farben: Rot werfe „ein formal brillantes, zuweilen in seiner Perfektion etwas glatt wirkendes, aber stets tiefgründiges und vielschichtiges Panorama menschlicher Verständigungs- und Entfremdungsformen, durchdrungen von Skepsis und zugleich geprägt von einem humanen Interesse am Schicksal der Mitmenschen“.[2]
Drei Farben: Rot gehört zu den wenigen Filmen, die auf Metacritic den höchstmöglichen Wert von 100 Punkten erreicht haben.[3]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Boston Society of Film Critics Awards
- 1994 ausgezeichnet mit dem BSFC Award für den Besten fremdsprachigen Film
- 1994 nominiert für den Goldenen Frosch, ausgezeichnet mit dem Silbernen Frosch für das Drehbuch
Internationale Filmfestspiele von Cannes 1994
- 1994 nominiert für die Goldene Palme
Vancouver International Film Festival
- 1994 ausgezeichnet mit dem Publikumspreis
- 1994 nominiert als Bester Film (als Teil der Drei-Farben-Trilogie)
Chicago Film Critics Association Awards
- 1995 ausgezeichnet mit dem CFCA Award für den Besten fremdsprachigen Film
- 1995 nominiert für drei Oscars: Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch und Beste Kamera
- 1995 nominiert für vier BAFTA Awards: Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin, Bester fremdsprachiger Film und Bestes adaptiertes Drehbuch
- 1995 ausgezeichnet mit dem Bodil für den Besten nicht-amerikanischen Film
- 1995 ausgezeichnet mit dem César für die Beste Filmmusik, nominiert für 6 Césars: Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin und Bester Ton
Syndicat Français de la Critique de Cinéma
- 1995 ausgezeichnet für den Kritikerpreis für den Besten französischer Film
- 1995 nominiert für den Golden Globe für den Besten fremdsprachigen Film
- 1995 ausgezeichnet mit dem Independent Spirit Award für den Besten internationalen Film
Los Angeles Film Critics Association Awards
- 1995 ausgezeichnet mit dem LAFCA Award für den Besten fremdsprachigen Film
National Society of Film Critics Award
- 1995 ausgezeichnet mit dem NSFC Award für den Besten fremdsprachigen Film
New York Film Critics Circle Awards
- 1995 ausgezeichnet mit dem NYFCC Award für den Besten fremdsprachigen Film
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Drei Farben: Rot bei IMDb
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wollermann, Tobias (2002): Zur Musik in der „Drei Farben“-Trilogie von Krzysztof Kieślowski. Osnabrück: epOs-music. ISBN 3923486383
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Drei Farben: Rot. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 71814/K).
- ↑ Drei Farben: Rot. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Three Colors: Red Critic Reviews auf Metacritic (abgerufen am 7. Oktober 2024)