Duguwa

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Duguwa ist der Name der Dynastie, die seit Anbeginn bis 1068 n. Chr. über das Reich von Kanem im Tschadseegebiet herrschte.

Einwanderer des zerfallenden assyrischen Weltreiches: 600 v. Chr.

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Man nahm zunächst an, dass die Duguwa direkte Vorfahren der Sefuwa-Humewa waren und datierte sie trotz fehlender Synchronismen unmittelbar auf die Zeit davor.[1] Al-Ya'qubi erwähnt jedoch im 9. Jahrhundert n. Chr. einen König Kak.r.h, der im Diwan nicht auftaucht.[2] Neueren Forschungen zufolge bezeichnen die ersten zehn Königsnamen des Diwan nicht die vorislamischen Sakralkönige Kanems, sondern Könige des alten Vorderen Orients. Sie dienten offensichtlich dazu, Hinweise zur Geschichte der Einwanderer zu liefern, die den Staat Kanem um 600 v. Chr. als Nachfolgestaat des zerfallenen Assyrischen Weltreiches westlich des Tschadsees errichteten.[3]

Erste Dynastie Kanems: Nachfahren altorientalischer Könige babylonischer Tradition

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Die arabische Königschronik Diwan datiert Duku, den Ahnherrn der Duguwa, zusammen mit Sef, den Ahnherrn der Sefuwa, in die Zeit des biblischen Patriarchen Abrahams. Sie hat die Reihung Sef, Abraham (arabisch: Ibrahim), Duku. Aufgrund ihrer Abstammung von Sef und Duku sind die Duguwa eigentlich als Sefuwa-Duguwa zu bezeichnen.[4] Die arabischen Geographen erwähnen die von den Duguwa geführte Herrscherschicht unter dem Namen Zaghawa und legen damit eine gewisse Ähnlichkeit mit anderen historischen Zaghawa des West- und Zentralsudan nahe.[5] Allerdings waren die historisch bezeugten Zaghawa, im Gegensatz zu den heutigen Zaghawa des Grenzgebietes vom Tschad und Sudan, keine Nomaden.

Abd-al-Jalil war der einzige im Diwan erwähnte König der Duguwa, der tatsächlich in Kanem herrschte. Seine Regierungszeit erstreckte sich von 1064 auf 1068.[6] Im Rahmen der Islamisierung wurden die Sefuwa-Duguwa 1068 n. Chr. von den Sefuwa-Humewa gestürzt. Allmählich marginalisiert, überleben sie heutzutage in der Schmiedekaste gleichen Namens in Kanem östlich des Tschadsees.[7]

Tabelle der Duguwa-Könige: 600 v. Chr. bis 1068 n. Chr.

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Duguwa-Könige
Name des Königs Veraltete Datierung[8] Historischer Name und Datierung[9] Identität
Sef ca. 700 Sargon von Akkad (2334–2279) Gründer des akkadischen Weltreiches
Ibrahim ca. 740 Abraham Legendärer Erzvater Israels
Dugu ca. 785 Hammurabi (1792–1750) Gründer des amoritischen Reiches
Fune ca. 835 Pûl/Tiglat-pileser III. (744–727) Gründer der neuassyrischen Weltreiches
Arsu ca. 893 Rusâ/Ursâ I (730–713) 6. König von Urartu
Katur ca. 942 Kutir-Nahhunte I. (1730–1700) 22. König von Elam
Buyuma ca. 961 Bunuma-Addu (c. 1770) 1. König von Nihrija/Nairi
Bulu ca. 1019 Nabupolassar (626–605) 1. neubabylonischer König
Arku ca. 1035 Assur-uballit II. (612–609) Letzter König Assyriens
Shu ca. 1077 Sammuramat Regentin zu Beginn der Regierung des Adad-nīrārī III. (810–783)
unbekannt ? ? ?
Abd al-Jalil/Selma ca. 1081 Erster König der Duguwa: 1064-8 Nach Kak.r.h erster bekannter König Kanems
  • Edouard Conte: Marriage Patterns, Political Change and the Perpetuation of Social Inequality in South Kanem (Chad), Paris 1983.
  • Dierk Lange: Le Dīwān des sultans du Kanem-Bornu, Wiesbaden 1977.

-- The founding of Kanem by Assyrian Refugees ca. 600 BCE: Documentary, Linguistic, and Archaeological Evidence (PDF-Datei; 1,53 MB), Boston, Working Papers in African Studies N° 265, 2011.

  • Nehemia Levtzion, John Hopkins: Corpus of Early Arabic Sources for West African History, Cambridge 1981.
  • Abdullahi Smith: The early states of the Central Sudan, In: J. Ajayi, M. Crowder (Hg.), History of West Africa, Band I, 1. Ausgabe, London, 1971, 158–183.
  • Yves Urvoy: L'empire du Bornou, Paris 1949.

Einzelnachweise

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  1. Urvoy, Empire, 26; Smith, "Early states", 167.
  2. Levtzion/Hopkins, Corpus, 21; Lange, Diwan, 66–67.
  3. Lange: Founding of Kanem (PDF-Datei; 1,53 MB), 27–35.
  4. Lange: Founding of Kanem (PDF-Datei; 1,53 MB), 7–8, 39.
  5. Levtzion/Hopkins, Corpus, 21, 116, 119–120, 171.
  6. Lange, Founding of Kanem, 35.
  7. Conte, Patterns, 89–105.
  8. Urvoy: Empire, S. 26.
  9. Lange: Founding of Kanem (PDF-Datei; 1,53 MB), S. 13–18.