Ebereschen-Bergspanner

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Ebereschen-Bergspanner

Ebereschen-Bergspanner (Venusia cambrica)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Spanner (Geometridae)
Unterfamilie: Larentiinae
Gattung: Venusia
Art: Ebereschen-Bergspanner
Wissenschaftlicher Name
Venusia cambrica
Curtis, 1839
Illustration von John Curtis von 1839
Eberesche, die Hauptnahrungspflanze der Raupen

Der Ebereschen-Bergspanner (Venusia cambrica), zuweilen auch als Ebereschen-Blattspanner bezeichnet, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae). Der Artname leitet sich von dem lateinischen Wort Cambrio ab, das den britischen Landesteil Wales bezeichnet und bezieht sich auf das Vorkommen der Art in dieser Region.[1] Im englischen Sprachgebrauch wird die Art als Welsh Wave oder Welsh Wave Moth (Walisische Welle (Walisischer Wellenlinienspanner)) bezeichnet.

Die Flügelspannweite der Falter beträgt 24 bis 28 Millimeter. Die Vorderflügeloberseite zeigt bei beiden Geschlechtern eine cremig weiße Farbe. Das Mittelfeld wird durch zwei dunkelbraune Querlinien begrenzt. Die äußere Querlinie ist zuweilen am Vorderrand breit dunkelbraun angelegt. An der Diskoidalquerader heben sich saumwärts zwei kurze schwarze Striche ab. Am Saum sämtlicher Flügel sind dunkelbraune Randhalbmonde zu erkennen Die weißliche Hinterflügeloberseite zeigt im Außenrandbereich undeutliche dunkle Querlinien. Die weißlichen Flügelunterseiten sind bei beiden Geschlechtern bis auf kleine schwarze Mittelpunkte und schwache Querlinien zeichnungsarm.

Ausgewachsene Raupen sind grünlich gefärbt, haben gelbliche Nebenrückenlinien und sind auf dem Rücken und über den Beinen mit großen rotbraunen Flecken versehen.

Die Puppe ist hellgelb bis rötlich braun gefärbt und hat eine gedrungene, nach hinten stark verjüngte Form. Sie zeigt grünliche Fühlerdecken und ist am Kremaster mit kleinen Häkchen versehen.[2]

Ähnliche Arten

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Beim Braungestreiften Erlen-Spanner (Hydrelia sylvata) tendiert die Grundfarbe in der Regel zu weißgrauen bis hell beigefarbenen Tönungen. Eine schmale braune Binde verläuft saumwärts neben der äußeren Querlinie durchgehend vom Vorder- bis zum Hinterrand.

Verbreitung und Vorkommen

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Das Verbreitungsgebiet des Ebereschen-Bergspanners erstreckt sich von den Pyrenäen durch Mitteleuropa einschließlich der Britischen Inseln bis nach Sibirien und weiter östlich bis nach Korea und Japan.[3][4] In Ostasien ist er durch die Unterart Venusia cambrica aphrodite vertreten.[5] Die Art besiedelt bevorzugt bergige und gebirgige Gegenden meist zwischen 400 und 1600 Metern.[2] Sie lebt im Besonderen an schattigen, felsigen Waldrändern. In Nordeuropa wurde sie außerdem im Flachland gefunden.[5] Der Ebereschen-Bergspanner kommt auch in Nordamerika vor.

Die nachtaktiven Falter fliegen in einer Generation in den Monaten Juni bis August. Tagsüber ruhen sie gut getarnt an schattigen Felswänden.[6] Nachts besuchen sie künstliche Lichtquellen. Die Raupen ernähren sich in erster Linie von den Blättern der Eberesche (Sorbus aucuparia).[7] Gelegentlich wird auch Birke (Betula) oder Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) als Nahrung angenommen.[8] Während der Fresspausen ruht die Raupe auf der Unterseite eines Blattes der Nahrungspflanze. Die Puppe überwintert.

In Deutschland kommt der Ebereschen-Bergspanner nur lückenhaft vor und fehlt in den nördlichen Bundesländern gänzlich. In Bayern und Baden-Württemberg wird er auf der Roten Liste gefährdeter Arten in der Kategorie R („extrem selten“) geführt.[9]

Einzelnachweise

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  1. Arnold Spuler: Die Schmetterlinge Europas, Band 2, E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 1910, S. 46
  2. a b Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 5: Spanner. (Geometridae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04951-5, S. 138
  3. Georg Warnecke: Die bisher bekannt gewordene Verbreitung von Larentia cambricc CURT. In Mitteleuropa (Lep. Geom.), Mitteilungen der Münchener Entomologischen Gesellschaft, 33, 1943, S. 165–169
  4. funet.fi Verbreitung weltweit
  5. a b Axel Hausmann, Jaan Viidalepp: The Geometrid Moths of Europe Volume 3: Larentiinae I Apollo Books, Stenstrup 2012, ISBN 978-87-88757-39-2, S. 275–277
  6. Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 8, Nachtfalter VI (Spanner (Geometridae) 1. Teil), Ulmer Verlag Stuttgart 2001. ISBN 3-8001-3497-7, S. 482–485
  7. E. Lange: Beitrag zur Kenntnis der Lebensgeschichte von Larentia cambrica Curt. Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“ 34, 1920, S. 211–216
  8. Manfred Koch, Wolfgang Heinicke, Bernd Müller: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 4: Spanner. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1976, DNB 780451570, S. 154/155
  9. Gefährdung@1@2Vorlage:Toter Link/www.schmetterlinge-deutschlands.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  • John Curtis: British Entomology; Being Illustrations and Descriptions of the Genera of Insects Found in Great Britain and Ireland: Containing Coloured Figures from Nature of the Most Rare and Beautiful Species, and in Many Instances of the Plants upon which they are Found. Vol VI. Lepidoptera, Part II, E. Ellis & Co., London, 1823–1840
  • Axel Hausmann, Jaan Viidalepp: The Geometrid Moths of Europe Volume 3: Larentiinae I Apollo Books, Stenstrup 2012, ISBN 978-87-88757-39-2
  • Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 5: Spanner. (Geometridae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04951-5
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 8, Nachtfalter VI (Spanner (Geometridae) 1. Teil), Ulmer Verlag Stuttgart 2001. ISBN 3-8001-3497-7
  • Manfred Koch, Wolfgang Heinicke, Bernd Müller: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 4: Spanner. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1976, DNB 780451570
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