Ebersburg (Harz)
Ebersburg | ||
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Bergfried (2004) | ||
Alternativname(n) | Ebersberg | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Herrmannsacker | |
Entstehungszeit | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Bergfried, Reste der Toranlage | |
Ständische Stellung | Pfalzgrafen | |
Geographische Lage | 51° 33′ N, 10° 53′ O | |
Höhenlage | 387,5 m ü. NHN | |
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Die Ebersburg, ursprünglich Ebersberg genannt, ist die im Harz befindliche Ruine einer Höhenburg im thüringischen Landkreis Nordhausen. Sie liegt bei Sägemühle, einem Weiler der Gemeinde Harztor. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert erbaut und gehört zu den Allzunah-Burgen.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ruine Ebersburg befindet sich im Südharz im Naturpark Südharz. Südwestlich vorbei am Burgberg (387,5 m ü. NHN) fließt der Thyra-Zufluss Krebsbach. Etwa 1000 m südlich liegt der Kernort der Gemeinde Herrmannsacker und 280 m südsüdöstlich dessen am Burgbergfuß gelegener Weiler Sägemühle [1] mit dem Kirchturmrest des verschwundenen Dorfs Vockenrode.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer 1189 oder 1190 ausgestellten Urkunde bekannte Erzbischof Konrad von Mainz, dass er das verpfändet gewesene Schloss Ebersberg und dessen Einkünfte von seinem Verwandten, dem Pfalzgrafen von Sachsen, eingelöst und diesem zu Lehen gegeben habe. Die verbreitete Annahme, dass die Ebersburg im Rahmen der gegen Nordhausen geführten aktiven Erwerbspolitik des Pfalzgrafen und späteren Landgrafen Hermann I. von Thüringen um das Jahr 1182 aus- oder neugebaut wurde, kann damit nicht aufrechterhalten werden. Wahrscheinlicher ist die Vermutung, dass diese Burg ursprünglich zum Schutz des Mainzer Hofes Rottleberode in den einstmals königlichen Forst hineingebaut wurde und dort auch zur Bedrohung der Reichsstadt Nordhausen diente. Die Ebersburg und Burg Furra in Großfurra im Wippertal sind Befestigungen der Thüringer Landgrafen in Nordthüringen. Deshalb saß wohl auch der 1207 erwähnte Erbmarschall des Landgrafen als Ministeriale auf der Burg (von ihm leitete sich der Name der Marschälle von Ebersberg ab). Er wurde aber 1246 abgelöst.[2] Mit dem Tode von Heinrich Raspe (Gegenkönig von 1246 bis 1247) starb das ältere Thüringer Landgrafenhaus 1247 aus. Die Herrschaft kam durch Erbschaft an die Wettiner.
1249 gelang es dem Grafen Siegfried von Anhalt, der die Burg als Heiratsgut seiner Frau Katharina Birgersdottir von Schweden (1245–1289) beanspruchte, die Burg nach einer Fehde in seinen Besitz zu bringen. Nach weiteren Kämpfen wieder im Besitz der Wettiner, kam die Burg 1326 als Lehen an die Grafen zu Stolberg.
Bereits im 16. Jahrhundert begann der Verfall der Burg.
Die Burgruine wird seit 2006 vom Verein für lebendiges Mittelalter e. V. instand gesetzt.
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der mittelalterlichen Anlage sind heute insbesondere noch die Ruinen der Toranlage der Kernburg sowie der 19 m hohe Bergfried mit einer Mauerstärke von bis zu 4,5 m vorhanden.
Aussichtsmöglichkeit und Wandern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Ebersburg fällt der Blick unter anderem hinab nach Herrmannsacker und hinüber zum Kyffhäuser mit dem Kyffhäuserdenkmal. Die Ruine ist als Nr. 100[3] in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Kuhlbrodt: Die Ebersburg bei Herrmannsacker, Kreis Nordhausen. Kreisvorstände der Gesellschaften für Denkmalpflege und Heimatgeschichte im Kulturbund der DDR, Nordhausen 1984, S. 16.
- Berent Schwineköper (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 11: Provinz Sachsen Anhalt (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9.
- Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2003, ISBN 3-910141-56-0, S. 96–97.
- Jörg Brückner: Zwischen Reichsstandschaft und Standesherrschaft. Die Grafen von Stolberg […], Dissertation, TU Chemnitz, 2003. Darin Kap. 2.4.7 Ebersberg, S. 47–49 (qucosa.de, PDF; 3,9 MB).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burgruine Ebersburg, beim Verein für lebendiges Mittelalter e. V., auf ebersburg.eu.
- Eintrag zu Burgruine Ebersburg in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- Ebersburg ( vom 24. September 2020 im Internet Archive), in Rekonstruktionszeichnungen Deutscher Burgen, auf burgrekonstruktion.de.
- Burgruine Ebersburg ( vom 12. Januar 2017 im Internet Archive), Bilder und Geschichte, auf harz-mansfeld-kyffhaeuser.de.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Wilfried Warsitzka: Die Thüringer Landgrafen, Verlag Dr. Bussert & Stadeler, 2004, ISBN 3-932906-22-5, S. 196, 202–205.
- ↑ Harzer Wandernadel: Stempelstelle 100 / Ebersburg, auf harzer-wandernadel.de