Eich (Pfungstadt)
Eich Stadt Pfungstadt
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Koordinaten: | 49° 48′ N, 8° 34′ O |
Höhe: | 93 m ü. NN |
Fläche: | 58 ha[1] |
Einwohner: | 274 (1970)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 472 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Eingemeindet nach: | Eschollbrücken |
Postleitzahl: | 64319 |
Vorwahl: | 06157 |
Eich ist ein Ortsteil im Pfungstädter Stadtteil Eschollbrücken und bildet zusammen mit diesem den Ortsbezirk Eschollbrücken / Eich mit einem gemeinsamen Ortsbeirat und Ortsvorsteher.
Eich liegt im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg. Die nächstgrößere Stadt ist Darmstadt und liegt in etwa elf Kilometer entfernt. Im Norden grenzt es an Eschollbrücken, im Süden an Hahn. Im Osten liegt die Kernstadt Pfungstadt und im Westen liegt Crumstadt (Kreis Groß-Gerau).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste erhaltene Nennung von Eich stammt von 1335. 1662 kaufte die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt die Frankensteinischen Lehen der Herren von Wallbrunn und damit auch Eich.[1]
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Eich:
»Eich (L. Bez. Bensheim) luth. Filiadorf; liegt 3 1⁄4 St. von Bensheim, und hat 13 Häuser und 90 luth. Einw., unter welchen 7 Bauern, 3 Handwerker und 4 Taglöhner sich befinden.«[2]
Die Gemeinde Eich wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis als Ortsteil nach Eschollbrücken eingegliedert und wurde mit der Eingliederung Eschollbrückens nach Pfungstadt am 1. Januar 1977 als Teil Eschollbrückens ein Stadtteil Pfungstadts.[3]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Eich angehört(e):[1][4][5]
- vor 1479: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Katzenelnbogen, Obergrafschaft Katzenelnbogen
- ab 1479: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen (durch Ernfall), Obergrafschaft Katzenelnbogen
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obergrafschaft Katzenelnbogen (1783: zum Amt Darmstadt, später Oberamt Darmstadt, Amt Pfungstadt), Zent Pfungstadt
- ab 1803: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Fürstentum Starkenburg, Amt Pfungstadt
- ab 1806: Großherzogtum Hessen,[Anm. 2] Fürstentum Starkenburg, Amt Pfungstadt
- ab 1815: Großherzogtum Hessen[Anm. 3], Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Bensheim[Anm. 4]
- ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Darmstadt[6][Anm. 5]
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 6] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt, Gemeinde Eschollbrücken[Anm. 7]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Stadt Pfungstadt[Anm. 8]
Gerichtszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eich gehörte zur Zent Pfungstadt deren Aufgaben ab etwa 1800 durch das Amt Pfungstadt mit wahrgenommen wurden. In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Starkenburg wurde das „Hofgericht Darmstadt“ als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde hier durch das Amt wahrgenommen. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Zentgerichte hatten damit ihre Funktion verloren.
Mit Bildung der Landgerichte im Großherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Zwingenberg das Gericht erster Instanz. Die zweite Instanz war das Hofgericht Darmstadt. Es folgten:[1]
- 1839: Landgericht Gernsheim; zweite Instanz: Hofgericht Darmstadt
- 1853: Landgericht Darmstadt; zweite Instanz: Hofgericht Darmstadt
- 1879: Amtsgericht Darmstadt II; zweite Instanz: Landgericht Darmstadt
- 1932: Amtsgericht Darmstadt; zweite Instanz: Landgericht Darmstadt
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1529: | 12 Hausgesesse[1] |
• 1829: | 90 Einwohner, 13 Häuser[2] |
• 1867: | 89 Einwohner, 16 Häuser[7] |
Eich: Einwohnerzahlen von 1800 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1800 | 76 | |||
1829 | 90 | |||
1834 | 79 | |||
1840 | 96 | |||
1846 | 108 | |||
1852 | 116 | |||
1858 | 113 | |||
1864 | 94 | |||
1871 | 84 | |||
1875 | 99 | |||
1885 | 108 | |||
1895 | 105 | |||
1905 | 102 | |||
1910 | 108 | |||
1925 | 122 | |||
1939 | 112 | |||
1946 | 152 | |||
1950 | 170 | |||
1956 | 135 | |||
1961 | 117 | |||
1967 | 175 | |||
1970 | 274 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 363 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1800[8]; Zensus 2011[9] |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Stadtteile stellen sich vor. In: Webauftritt der Stadt Pfungstadt.
- Eich, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Zwingenberg) und Verwaltung.
- ↑ Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurden die Provinz Starkenburg aufgelöst.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 31. Dezember 1971 zur Gemeinde Eschollbrücken.
- ↑ Am 1. Januar 1977 mit Eschollbrücken zur Stadt Pfungstadt.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Eich, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band 1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S. 57 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 239.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- ↑ Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 22 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 128 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom am 11. Juli 2021 .