Ellen Bang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ellen Bang (* 16. Mai 1906 als Elise Anna Elfriede Ballier in Berlin; † 8. November 1981 in Gold Coast, Australien) war eine deutsche Schauspielerin bei Bühne und Film.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die geborene Elfriede Ballier war eine Tochter des Schornsteinfegermeisters Emile Ballier und seiner Frau Gertrud, geb. Schön.[1] Über ihre Ausbildung und ihre frühen Jahre ist derzeit nichts bekannt. Ehe sie als Ellen Bang im Alter von 28 Jahren erstmals vor die Kamera trat, hat sie vermutlich Theater gespielt, Festengagements sind in dieser Zeit jedoch nicht auszumachen. Auch später lassen sich nur sehr wenige feste Bühnenverpflichtungen feststellen und dann auch nur an minder bedeutenden Spielstätten. So gehörte Ellen Bang in der letzten reichsdeutschen Spielzeit 1943/44 der Berliner Soldatenbühne an und in ihrer ersten Nachkriegsspielzeit (1947/48) der Gastspielbühne „Deutsche Bühne GmbH“.

Hingegen war sie vor allem im Dritten Reich eine vielbeschäftigte Filminterpretin; allein in den Jahren 1934 bis 1945 wirkte Ellen Bang mit Nebenrollen in nahezu dreißig Filmen mit. Dabei deckte sie das gesamte Spektrum kleiner Parts ab: von der Sekretärin über die Primaballerina und englischen Lady bis hin zu einer Fürstin. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Ein kurzes Comeback vor die Kamera nach 1945 bescherten ihr drei Filmangebote 1950/51. Ihren letzten Auftritt absolvierte Ellen Bang 1951 in der ebenfalls letzten Inszenierung des Kinoveterans Carl Froelich. Danach zog sie sich ins Privatleben zurück.

Ellen Bang war von 1930 bis 1936 mit dem Schauspieler und späteren Reichsfilmdramaturgen Ewald von Demandowsky verheiratet.[3] 1937 ehelichte sie den Bereiter Reinhard Langenheim (1909–1942), mit dem sie ab 1939 einen gemeinsamen Sohn hatte. 1940 wurde auch diese Ehe geschieden.[4] 1956 wanderte die ehemalige Schauspielerin nach Australien aus,[5] wo sie – neuerlich verheiratet – zunächst in der tasmanischen Hauptstadt Hobart und schließlich an der australischen Ostküste lebte. Sie starb 1981 in einem Privatkrankenhaus an einer Krebserkrankung.

Ellen Bang war eine Schwester des Schauspielers Günther Ballier. Die australische Schauspielerin Ruby Rose ist ihre Urenkelin.[6]

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 1: A–Heck. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1960, DNB 451560736, S. 66.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Berlin VI, Nr. 662/1906 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  2. Bang, Ellen. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 367
  3. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin IV, Nr. 71/1930 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  4. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Nr. 187/1937 (vgl. Namensverzeichnis zum Heiratsregister 1937; PDF; 91 MB).
  5. National Archives of Australia, Passagierlisten Fremantle 1897–1978, Rolle 148 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  6. Tabitha Britt: Happy Birthday, Ruby Rose! In: Inquisitr. 20. März 2017, abgerufen am 19. März 2021 (englisch).