Ellernbruch (Bützow)

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Ellernbruch
Wappen
Wappen
Straße in Bützow
Ellernbruch
Ellernbruch
Blick in den Ellernbruch um 1920
Basisdaten
Stadt Bützow
Bauwerke Fachwerk, Klassizismus – Architektur
Nutzung
Straßen­gestaltung zweispurige Straße

Der Ellernbruch ist eine Anliegerstraße im einst umwallten historischen Stadtkern der ehemaligen Bischofsresidenz und Universitätsstadt Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg.

Geografische Lage

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Der Ellernbruch ist in beide Richtungen befahrbar, der Fahrbahnbelag besteht aus Kopfsteinpflaster. Sie verbindet als Anliegerstraße die Wallstraßen mit der Kreuzung Breite Straße, Am Markt und die Kirchenstraße. Als Querstraße ist die Wollenweberstraße an diese Straße angeschlossen.

Die Straße gehört zu den „Neugründungen“ der Altstadt im 16. Jahrhundert. Das Gebiet war lange Zeit unbebaut, nur ein Fußweg durchzog das Gebiet. Der Ellernbruch wurde nach dem ursprünglich aus diesem Gebiet stammenden mit Erlen bewachsenen Bruchwald benannt. Das Wort Ellern ist eine Mecklenburgisch-Niederdeutsche Form des Wortes Erlen.[1] Nach 1760 wurde hier die Reformierte Kirche errichtet als eine Folge der Ansiedlung französischer Reformierter in Mecklenburg seit 1700.[2]

Straßenname im Wandel der Zeit

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In dem noch erhaltenen Archivmaterial wird das Gebiet 1580 zum ersten Mal genannt.[3] 1617 wird im Hypotekenbuch der Stadt Bützow das erste Mal eine Bude in diesem Gebiet erwähnt.[4] Von 1620 bis 1950 wechselte der Name von: Ellerbruche,[5] Ellerbrook[6] und Ellerbruchsstraße.[7]

Am 9. September 1951 erhielt die Straße den Namen Rote-Oktober-Straße.[8] Nach der Wiedervereinigung war ein Straßenname im Zusammenhang mit der Oktoberrevolution nicht mehr angebracht. 1990 wurde ein Gremium gebildet, um über die Rückbenennung der Straße zu beraten und abzustimmen. Mit dem Beschluss vom 1. Oktober 1990 erhielt der Ellernbruch seinen historischen Namen zurück[9] und ist bis heute unverändert geblieben.[10]

An der Straße stehen zumeist zwei- bis dreigeschossige Wohn- und Geschäftshäuser.

Die Denkmalplakette kennzeichnet Baudenkmale des Ellernbruch.

Ellernbruch 6
Ellernbruch 10
Ellernbruch 22–24
Haus
Nr.
Historische
Haus-
nummer
bis 1908[11]
Bemerkungen Geschichte[12][13][14]
1 199 Neubau der Nr. 1 im Jahr 1985,
ursprüngliches Haus existiert nicht mehr.
ehemals: Bäckermeister J. Drühl, später: Bäckermeister F. Schlünz
2 229 Neubau der Nr. 2 im Jahr 1985,
ursprüngliches Haus existiert nicht mehr
ehemals: Schneidermeister F. Roloff
3 200
4 228 Neubau der Nr. 4 in den 2000er Jahren,
ursprüngliches Haus existiert nicht mehr
ehemals: Färbermeister Theodor Wolter,
später: Schlachtermeister C. Winter
5 201 Neubau der Nr. 5 im Jahr 1985,
ursprüngliches Haus existiert nicht mehr
ehemals: Zimmermann C. Hausherr
6 226
ehemals: Schuhmachermeister Wolter
7 202
8 225
9 203
10 475
Reformierte Kirche (Bützow) 1765 bis 1771 durch den Landbaumeister Anton Wilhelm Horst erbaut
11 204 ehemals: Hofschuster A. Schröder,
später: Schlachter G. Strophal
12 224
13 205
14 223
15 206
16 222
17 207
18 221
19 208 Haus existiert nicht mehr ehemals: Weber A.Fischer,
später: Zimmermeister J. Evert
20 220
21 209
22 219
23 210 ehemals: Töpfer R. Schmerling
24 218
25 211
26 217 Neubau der Nr. 26 in den 2020er Jahren,
ursprüngliches Haus existiert nicht mehr.
ehemals: Gastwirt A. Treutlein,
später: Gastwirt W. Landers[15]
In diesem Gebäude wurde 1919 die Ortsgruppe Bützow der KPD gegründet.
27 212
28 216 Haus existiert nicht mehr ehemals: Bäckermeister H. Winter
29 213
31 214 Haus existiert nicht mehr ehemals: D. Busch,
später: H. Harder
33 215 Haus existiert nicht mehr ehemals: Fr. Vorbeck,
später: Schlächtermeister E. Schmidt
  • Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. 1 und 2. Bützow 1995.
  • Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Heimatverein Bützow (Hrsg.): Unsere regionale Heimatgeschichte. Band 9. Bützow 2002.
Commons: Ellernbruch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Heimatverein Bützow: Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Unsere regionale Heimatgeschichte. Band 9. Bützow 2002, S. 6.
  2. Rudolf Koch: Die Reformierten in Mecklenburg. In: Festschrift zum Jubiläum des 200 jährigen Bestehens der evangelisch-reformierten Gemeinde zu Bützow. Ed. Herberger, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung, Schwerin 1899.
  3. Stadt Bützow: 1580, namentlich erwähnt. In: Historisches Archiv Bützow, # 687. S. 1. Umschlagseite.
  4. 1617, Bude im Ellerbruch namentlich erwähnt. In: Stadt Bützow (Hrsg.): Historisches Archiv Bützow, Hypotekenbuch 1602–1762. S. 27.
  5. 1624, haus im Ellerbruche, namentlich erwähnt. In: Stadt Bützow (Hrsg.): Historisches Archiv Bützow, Hypotekenbuch 1602–1762. S. 42.
  6. Ellerbrook, namentlich erwähnt. In: Stadt Bützow (Hrsg.): Historisches Archiv Bützow, Akte # 687 a. 1657, S. 7.
  7. Ellerbruchsstraße, namentlich erwähnt. In: Stadt Bützow (Hrsg.): Historisches Archiv Bützow, Feldregister. 1835, S. 24.
  8. StV-Beschluss. In: Landes-Zeitung, Ausgabe Rostock II. 2. Mai 1951.
  9. Stadtverwaltung Bützow (Hrsg.): Protokoll der Tagung 6/1990. 1. Oktober 1990.
  10. Wolfgang Schmidtbauer: Straßenliste Bützow, Manuskript. 22. Februar 2011.
  11. Magistrat der Stadt Bützow (Hrsg.): Feld Register von der Stadt Bützow. Bützow 1835.
  12. Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg: Bützow. In: Adreßbuch über und für den Gewerbe- und Handelsstand der Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz. Schwerin 1862, S. 84–87.
  13. Ancestry: Stadt Bützow. In: Mecklenburg-Schwerin Volkszählung. Bützow 1867.
  14. Carl Buhr: Adressbuch für Bützow. Bützow 1908.
  15. Wilhelm Landers in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 8. Dezember 2023.

Koordinaten: 53° 51′ 0″ N, 11° 59′ 2″ O