Emmy Rothziegel
Emmy Rothziegel (geboren am 14. Februar 1897 in Wien; gestorben 26. Februar 1972 in Tucson[1]) war eine österreichische Kunsthandwerkerin und Malerin.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Emilie Friederike Rothziegel war die Tochter von Alice Rothziegel, geborene Fuchs, und dem Chemiker Hermann Rothziegel. Der Vater war Direktor der Atzgersdorfer Druckfabrik. Ihre ältere Schwester Anna Rothziegel war ebenfalls Künstlerin.[2] Die Schwestern gehörten zur Wiener Jugendbewegung.[3]
Sie besuchte einen Zeichenkurs bei Emma Schlangenhausen und danach den Jugendkurs von Franz Čižek. Zwischen 1912 und 1914 hospitierte Rothziegel an der Kunstgewerbeschule Wien bei Adolf Boehm (Naturstudium) und im Sonderkurs Aktzeichnen bei Alfred Roller. Der Hinweis „Besucht 14/15 Gartenbauschule Grinzing“ befindet sich auf der letzten Nationale. Nach familiärer Überlieferung besuchte sie die Akademie der Bildenden Künste München.
Die Künstlerin arbeitete für die Wiener Werkstätte (WW). Sie überließ im Jahr 1915 Holz-Perlenketten als Kommissionsware. Sie entwarf Anhänger und Broschen aus Silber mit Email- und Elfenbeindekor sowie Silhouettenbilder und Wachsarbeiten als Schmuck und Dekorobjekte.
Emmy Rothziegel heiratete 1922 Alfred Bondy (1897–1972). Das Paar siedelte nach Zagreb über, wo Bondy eine Textilfabrik leitete. Im Jahr 1923 wurde der Sohn Michael und 1926 die Tochter Eva geboren. Die Familie emigrierte 1940 in die USA. Bis zur Scheidung 1970 lebte Rothziegel-Bondy in New York.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1916: Wachsbild, Modellnummer: E 0604[4][5]
- 1916: „Schachtel“ oval, Modellnummer: E 0553[6]
- 1917: „Holzkassette“ mit Silhouettenmotiv, Modellnummer: E 0727[7]
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1917: Österrikiska Konstutställningen, Stockholm[2]
Posthum
- 2021: „Die Frauen der Wiener Werkstätte“, MAK Wien
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier (Hrsg.): Die Frauen der Wiener Werkstätte. MAK, Wien und Birkhäuser Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-0356-2211-9, S. 258.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- sammlung.mak.at, Emmy Rothziegel, MAK Sammlung online, abgerufen am 16. Februar 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Arizona Daily Star, 27. Februar 1972, Abschnitt C, S. 4.
- ↑ a b Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier (Hrsg.): Die Frauen der Wiener Werkstätte. MAK, Wien und Birkhäuser Verlag, Basel, 2020, S. 257, 258
- ↑ Siegfried Bernfeld in: Barbara Stambolis (Hrsg.): Jugendbewegt geprägt: Essays zu autobiographischen Texten von Werner Heisenberg, Robert Jungk und vielen anderen, V&R unipress, Göttingen, 2013, S. 129. ISBN 978-3-8471-0004-1
- ↑ sammlung.mak.at, Inventarnummer: WWF 107-3-4, MAK Sammlung online, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ digi.ub.uni-heidelberg.de Winckelmann: Kunstgeschichtliche Bildung und künstlerische Erziehung in: Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten, 41.1917/1918, S. 148, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ sammlung.mak.at, Inventarnummer: WWF 109-5-8, MAK Sammlung online, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ sammlung.mak.at, Inventarnummer: WWF 109-11-8, MAK Sammlung online, abgerufen am 17. Februar 2022.
Personendaten | |
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NAME | Rothziegel, Emmy |
ALTERNATIVNAMEN | Rothziegel, Emilie Friederike (Geburtsname); Rothziegel-Bondy, Emmy; Bondy, Emmy |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Kunsthandwerkerin und Malerin |
GEBURTSDATUM | 14. Februar 1897 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 26. Februar 1972 |
STERBEORT | Tucson |