Ephraim Ulmann
Ephraim Ulmann (* 11. Dezember 1770;[1] † 26. Mai 1830 in Weimar[2]) war ein jüdischer Kaufmann und Bankier in Weimar.
Ende des 18. Jahrhunderts waren Gabriel Ulmann (* 1743; † 16. April 1816[3]) und sein Sohn Ephraim als Bankiers tätig unter Ulmann & Sohn. Auch Goethe wickelte über sie seine Geldgeschäfte ab, wie Briefe der Ulmanns an Goethe belegen.[4] Die Ulmannsche Bank wurde 1830 aufgelöst.[5] Ephraim Ulmann erhielt 1797 eine Handlungskonzession.[6] Das Ulmannsche Bankhaus befand sich am Theaterplatz 1, das bei den Luftangriffen auf Weimar zerstört wurde. Die Ulmanns besaßen in Weimar mehrere Häuser.[7] Es ist überliefert, dass Ephraim Ulmann 1823 ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von 3000 Talern besaß.[8] Die Ulmanns waren für den Weimarer Hof nicht unwichtig. Gabriel Ulmann[9] belieferte zusammen mit Jacob Elkan (1742–1805) und dessen Schwager Jacob Löser (1753–1818) die herzoglich sachsen-weimar-eisenachische Münze in Eisenach mit Silber.[10]
Ephraim verehelichte sich am 25. Mai 1798 mit Johanna („Jeannette“) Hirsch († 10. Dezember 1846[11]) aus Kassel. Das Ehepaar hatte elf Kinder;[12] darunter war der spätere Arzt Claudius Ulmann (* 1. Februar 1810; † 20. Dezember 1893)[13], der Vater des Historikers Heinrich Ulmann. Ephraim Ulmanns Begräbnis hat von Franz David Gesky eine gern zitierte Schilderung erfahren.[14]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eva Schmidt: Jüdische Familien im Weimar der Klassik und Nachklassik. in memoriam Dr. Else Behrend-Rosenfeld. (Weimarer Schriften, Heft 48, 1993.) Weimar 1993. ISBN 3-910053-24-6. (S. 138: „Hinweis. Dieses Heft 48 der Weimarer Schriften ist eine im Text unveränderte, jedoch völlig neu gestaltete und reicher bebilderte zweite Auflage der 1984 erschienenen 8. Folge der Reihe Tradition und Gegenwart/Weimarer Schriften.“) (S. 75–91: Die Familie Ulmann.)
- [F. D. Gesky:] Weimar von unten betrachtet. Bruchstücke einer Chronik zwischen 1806 und 1835 aufgezeichnet von Franz David Gesky. Hrsg. von Hubert Erzmann und Rainer Wagner. Jena 1997. ISBN 3-931743-15-2.
- Marko Kreutzmann: Hofjuden in den thüringischen Residenzen. Das Beispiel der Familie Elkan in Weimar im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In: Hans-Werner Hahn und Marko Kreutzmann (Hg.): Jüdische Geschichte in Thüringen. Strukturen und Entwicklungen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Köln 2023 (ISBN 978-3-412-52591-0), S. 157–178.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lernort Weimar: Familie Ulmann.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schmidt 1993, S. 75.
- ↑ Todesanzeige in Weimarisches Wochenblatt vom 4. Juni 1830, S. 262.
- ↑ Todesanzeige in Weimarisches Wochenblatt vom 19. April 1816, S. 150.
- ↑ Deutsche Digitale Bibliothek.
- ↑ Artikel Banken in: Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte, Weimar 1998, ISBN 3-7400-0807-5, S. 24 f. (hier S. 24.)
- ↑ Vgl. seinen Matrikeleintrag: Ephraim Ulmann.
- ↑ Schmidt 1993, S. 79f.
- ↑ Kreutzmann 2023, S. 171.
- ↑ Ab 1802 trug Gabriel Ulmann den Titel „Hof-Commissarius“; vgl. Weimarisches Wochenblatt vom 20. Februar 1802, S. 67, und Hochfürstl. S. Weimar- und Eisenachischer Hof- und Adreß-Calender, auf das Jahr 1803, S. 214.
- ↑ Bekanntmachung in Weimarische Wöchentliche Anzeigen vom 8. Februar 1792, S. 41. Ausführlich bei Schmidt 1993, S. 23‒25.
- ↑ Todesanzeige in Beilage zur Weimarischen Zeitung vom 12. Dezember 1846, S. 503.
- ↑ Schmidt 1993, S. 77–79.
- ↑ Schmidt 1993, S. 82–86.
- ↑ Gesky 1997, S. 188f.; auch wiedergegeben in Schmidt 1993, S. 133f.
Personendaten | |
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NAME | Ulmann, Ephraim |
KURZBESCHREIBUNG | jüdischer Kaufmann und Bankier in Weimar |
GEBURTSDATUM | 11. Dezember 1770 |
STERBEDATUM | 26. Mai 1830 |
STERBEORT | Weimar |