Erdeed
Ardud Erdeed Erdőd | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Sathmar | |||
Kreis: | Satu Mare | |||
Koordinaten: | 47° 38′ N, 22° 53′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 148 m | |||
Fläche: | 142,63 km² | |||
Einwohner: | 6.124 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 447020 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 61 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SM | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Gliederung: | 5 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Mădăras, Baba Novac, Gerăușa, Sărătura, Ardud Vii | |||
Bürgermeister : | Ovidiu-Marius Duma (PNL) | |||
Postanschrift: | Str. Nouă, nr. 1 loc. Ardud, jud. Satu Mare, RO–447020 | |||
Website: | ||||
Sonstiges | ||||
Stadtfest: | 15. August |
Erdeed[3] (rumänisch Ardud, ungarisch Erdőd) ist eine Kleinstadt im Kreis Satu Mare im Nordwesten Rumäniens.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erdeed liegt in einer hügeligen Region im Nordwesten Rumäniens. Die Kreishauptstadt Satu Mare befindet sich etwa 15 km nördlich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ältesten archäologischen Funde der Region stammen aus der Bronzezeit.[4]
Erdeed ist 1215 unter dem Namen Herdeud erstmals urkundlich erwähnt.[4]
1378 wurde der Ort ein regionales Verwaltungszentrum. 1481 wurde nordwestlich von Erdeed von Bertalan Drágffy eine Burg errichtet. 1545 formulierten die Protestanten hier ihr Glaubensbekenntnis in 12 Artikeln, 1555 fand hier ein weiterer Rat statt. 1565 belagerte und zerstörte Johann Sigismund Zápolya die Burg. Sie verlor bald ihre militärische Bedeutung und wurde zwischen 1727 und 1730 durch Sándor Károlyi zum Schloss umgebaut.[4] Am 8. September 1847 heiratete Sándor Petőfi hier Júlia Szendrey. Die Burg wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, heute sind nur noch die Ruinen zu sehen.[5]
Im 18. Jahrhundert siedelten sich in Erdeed wie auch in anderen Regionen des Komitats Sathmar Deutsche – die Sathmarer Schwaben – an.
Bis 1918 gehörte der Ort zum Königreich Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg kam er zu Rumänien, von 1940 bis 1944 infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruches vorübergehend wieder zu Ungarn. 2006 erhielt Erdeed den Status einer Stadt.
Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Holz-, die Bauindustrie, die Landwirtschaft und der Handel.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1880 lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt 4071 Personen, darunter 1877 Rumänen, 1227 Deutsche, 925 Ungarn und 11 Slowaken. 2159 wohnten in Ardud selbst, die übrigen 2107 in den fünf heute eingemeindeten Ortschaften. 1930 wurden außerdem 172 Juden registriert. Das Bevölkerungsmaximum wurde 1977 mit 8393 erreicht.
Bei der Volkszählung 2002 lebten in Erdeed 6486 Einwohner, davon 4219 in der Stadt selbst, 2267 in den eingemeindeten Dörfern. 2082 waren Rumänen, 1161 Ungarn, 591 Roma und 373 Deutsche.[6]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burgruine (1481/1730)
- Katholische Kirche (1482)
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erdeed verfügt über keinen Bahnanschluss. Die einst hier verkehrende Kleinbahn ist stillgelegt. Durch die Stadt führt die Europastraße 81. Regelmäßige Busverbindungen bestehen nach Satu Mare.
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erdeed unterhält Partnerschaften mit:[7]
- Szakoly in Ungarn
- Napkor in Ungarn
- Nyírbéltek in Ungarn
- Trévoux in Frankreich
- Великі Береги, (ung. Nagybereg) in der Ukraine
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tamás Bakócz (1442–1521), Kardinal und Politiker.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angaben zu Ardud (rumänisch; PDF; 687 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 30. März 2021 (rumänisch).
- ↑ Amtlicher deutschsprachiger Name laut rumänischem Regierungsbeschluß 1415 vom 6. Dezember 2002 (Amtsblatt ( vom 5. September 2018 im Internet Archive)).
- ↑ a b c Istoric ( vom 3. Januar 2006 im Internet Archive)
- ↑ Rumaenienburgen ( vom 14. Januar 2006 im Internet Archive)
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Rumänien bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 3. März 2010 (PDF; 633 kB; ungarisch).
- ↑ Infratiri (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.