Erik Ahrens
Erik Ahrens (geboren 1994) ist ein rechtsextremer Influencer[1] und Aktivist,[2] der als Kopf der TikTok-Offensive der AfD gilt[3] und die Social-Media-Strategie der AfD mit aufgebaut hat.[4]
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er studierte Englisch und Spanisch auf Lehramt an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.[5] Nachdem er zuerst in einer politisch linksgerichteten Gruppierung aktiv gewesen war, brachte er sich später in politisch rechten Organisationen ein und gründete selbst die sogenannte GegenUni,[6][7] welche vom stern als „rechtsextremes Propagandainstitut“ bezeichnet wurde. Ahrens betrieb außerdem das rechte Online-Magazin „Konflikt“.[5] Er soll eine zentrale Rolle in der suprematistischen Human Diversity Foundation (HDF) einnehmen[8] und wird im Impressum des Social-Media-Unternehmens Blitzwissen genannt, das Kurzzusammenfassungen rechter und rechtsradikaler Literatur vertreibt.
In jüngster Zeit wurde Ahrens vor allem als Berater der AfD und speziell von Maximilian Krah bekannt. Erik Ahrens gilt im rechten Umfeld als Experte für Soziale Medien, vor allem für TikTok. Seine Strategien hängen maßgeblich mit dem Erfolg der AfD in den sozialen Netzwerken zusammen. Ahrens war auch beim Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam im Jahr 2023 anwesend.[9][4]
Im November 2023 wurde Ahrens in eine verdeckte Recherche verwickelt. In einem geheim aufgenommenen Video erklärte er während eines Treffens in Athen, dass er plane, eine populistische Bewegung in Deutschland anzuführen, ähnlich wie Donald Trump in den USA. Ahrens zeigte dabei Sympathien für faschistische Ideologien und verglich seine geplante Eliteorganisation mit der SS. Die Undercover-Aktion, die von der Organisation Hope Not Hate und mehreren Medien, darunter Der Standard und Der Spiegel, durchgeführt wurde, deckte auf, dass Ahrens Verbindungen zu rechtsextremen und eugenischen Netzwerken in Europa und den USA pflegt. Zudem soll er finanzielle Unterstützung von einem US-Multimillionär erhalten haben.[10]
Ahrens’ Pläne umfassen den Aufbau eines internationalen Netzwerks sowie die Schaffung einer Eliteorganisation mit physischen und ideologischen Anforderungen.[11]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch in Medien außerhalb Deutschlands, wie in The Irish Times, wird Ahrens als „Guru“ wahrgenommen, der der Alternative für Deutschland zeige, wie man soziale Medien nutzt, um Stimmen zu gewinnen und junge Menschen zu beeinflussen. Sie führen den Erfolg der rechtsextremen Partei bei den jüngsten deutschen Landtagswahlen auch auf ihre Social-Media-Strategie zurück, die er maßgeblich beeinflusst hat. Ahrens’ größte Errungenschaft in den letzten zwei Jahren sei es gewesen, „die Sichtbarkeit der AfD unter jungen Wählern mit schnellen, provokativen und emotionalen TikTok-Inhalten zu steigern“[12].
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Bruno Wolters: Postliberal. Ein Entwurf (= Kaplaken. Band 74). Verlag Antaios, Schnellroda 2021, ISBN 978-3-949041-74-7.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Matern von Boeselager: Fauler Zauberer. In: Der Spiegel. Nr. 24, 8. Juni 2024, S. 110–112 (spiegel.de).
- Laurin Lorenz, Bastian Obermayer, Fabian Schmid, Colette M. Schmidt: Hitlers SS als Vorbild: Undercover-Videos enthüllen Pläne von AfD-nahem Influencer. In: derstandard.de. 16. Oktober 2024 .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reinhard Bingener, Friederike Haupt: Ärger im Paradies. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 78, 3. April 2024, S. 3 (faz.net).
- ↑ Livia Gerster: Die germanische Vollzeitmutter. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Nr. 19, 12. Mai 2024, S. 1 (faz.net).
- ↑ Thomas Bürger: Über Bibliotheken als Werkstätten der Demokratie. Ein Interview von Claudia Lux mit Thomas Bürger (Sächsische Bibliotheksgesellschaft e. V. – SäBiG) zu Fragen zivilgesellschaftlichen Engagements und der Neutralität von Bibliotheken. In: Bibliothek: Forschung und Praxis. Band 48, Nr. 2, 2024, S. 221–224, doi:10.1515/bfp-2024-0026.
- ↑ a b Vom TikTok-Trend zum Feindbild. 23. August 2024, abgerufen am 24. September 2024.
- ↑ a b Rechtsextreme kapern Tiktok für AfD-Propaganda. 14. März 2024, abgerufen am 23. September 2024.
- ↑ Sie nennen es Uni Seite 3/4: Die Strippenzieher der Gegen-Uni zeit.de
- ↑ „Ich bin froh darüber, wie die Dinge sich entwickelt haben“. Freilich (Magazin)
- ↑ Harry Shukman, Patrik Hermansson: Race Science Inc. Undercover in The Human Diversity Foundation, the million-dollar race science company. In: Hope not Hate. 16. Oktober 2024, abgerufen am 17. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Christian Fuchs, Martín Steinhagen, Fritz Zimmermann: Landhaus Adlon: Weiterer Rechtsextremist bei Potsdamer Treffen. In: Die Zeit. 12. April 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 23. September 2024]).
- ↑ Ann-Katrin Müller, Bastian Obermayer, Wolf Wiedmann-Schmidt: Erik Ahrens: Aufnahmen enthüllen rassistisches Netzwerk, AfD-Influencer involviert. In: Der Spiegel. 16. Oktober 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. Oktober 2024]).
- ↑ Laurin Lorenz, Bastian Obermayer, Fabian Schmid, Colette M. Schmidt: Hitlers SS als Vorbild: Undercover-Videos enthüllen Pläne von AfD-nahem Influencer. In: derstandard.de. 16. Oktober 2024, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ The guru showing Alternative for Germany how to use social media to win votes and influence young people The Irish Times
Personendaten | |
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NAME | Ahrens, Erik |
KURZBESCHREIBUNG | rechtsextremer Influencer und Aktivist |
GEBURTSDATUM | 1994 |