Ernst Gotthilf Bosse
Ernst Gotthilf Bosse (* 4. August 1785 in Riga; † 27. November 1862 in Florenz) war ein deutschbaltischer Historien- und Porträtmaler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ernst Gotthilf war Angehöriger der Familie Bosse. Er wurde zuerst wie sein Vater, der städtische Wagemeister Joachim Gotthilf Bosse (1742–1795), Kaufmann in Riga, entschied sich aber dann doch für eine künstlerische Ausbildung, zunächst in der Zeichenschule von Karl August Senff in Dorpat, dann an der Kaiserlichen Kunstakademie in St. Petersburg. 1814 ging er an die Akademie der Künste nach Dresden zu Josef Mathias Grassi, den er 1819 nach Rom begleitete. 1820 stellte er in Riga seine Werke aus. In St. Petersburg erhielt er den Auftrag, Kopien nach italienischen Meistern für die kaiserlichen Sammlungen anzufertigen; dazu reiste er nach Dresden und Florenz. Er wurde Ehrenmitglied der Accademia di San Luca in Rom, Professor und Mitglied der Accademia di Belle Arti (Florenz) und Ehrenmitglied der Accademia di Belle Arti zu Parma. Er malte viele Porträts. Zuletzt lebte er in Florenz.
Getauft wurde er im Dom zu Riga am 10. August 1785.[1]
Er heiratete 1809 Wilhelmine Sophie Dännemark (1787–1884) in Riga. Sie war die Tochter des Stadtmusikus Johann Georg Dännemark und der Auguste Dorothea Dressler.
Ihre beiden Söhne wurden ebenfalls Maler: Eduard Georg Bosse (1810–1859) war Maler in Schottland, London und Florenz; Harald Julius von Bosse (1812–1894) war Maler, Architekt in Sankt Petersburg, kaiserlich russischer Staatsrat und Professor.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Neumann: Lexikon baltischer Künstler. Riga 1908. S. 20 f.
- Wilhelm Neumann: Bosse, Ernst Gotthilf. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 403 (Textarchiv – Internet Archive).
- Die Nachkommen des Kantors, Schulmeisters und Hilfspredigers an der St. Petri-Gemeinde in St. Petersburg Sebastian Bosse (1697–1775). Zusammengestellt von Werner Sticinsky. Herausgegeben von Alfred Schönfeldt.(= Baltische Ahnen- und Stammtafeln Sonderheft Nr. 12). Köln 1976. S. 16.
- Valerij Kulakov: Bosse, Ernst Gotthilf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 13, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22753-1, S. 207.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Bosse, Ernst Gotthilf. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
- Bosse, Ernst Gotthilf im Kulturportal West-Ost
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dom zu Riga, Kirchenbuch "Geborene 1763-1800 - Seite 591 Nr. 67", Archiv Raduraksti Lettland
Personendaten | |
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NAME | Bosse, Ernst Gotthilf |
KURZBESCHREIBUNG | deutschbaltischer Historien- und Porträtmaler |
GEBURTSDATUM | 4. August 1785 |
GEBURTSORT | Riga |
STERBEDATUM | 27. November 1862 |
STERBEORT | Florenz |