Eugen Megerle von Mühlfeld
Eugen Alexander Megerle von Mühlfeld (* 3. Mai[1] 1810 in Wien; † 24. Mai 1868 in Hietzing) war ein österreichischer liberaler Jurist und Politiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eugen Megerle war der Sohn des k.k. Hof- und Generalamts-Tax-Offiziers Johann Georg Megerle von Mühlfeld und dessen Frau Katharina, geborene Paschka.[2] Den Zeitgenossen galt Megerle als unehelicher Sohn von Napoleon Bonaparte.[3] Mühlfeld studierte an der Universität Wien und erwarb zwei Doktorate (Philosophie und jenes der Jurisprudenz). Er wurde zu einem der erfolgreichsten und angesehensten Rechtsanwälte Wiens, war für den 1. Wahlkreis Österreich unter der Enns in Wien-Innere Stadt Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung (Fraktion Café Milani / Pariser Hof) und später Mitglied des niederösterreichischen Landtages und des österreichischen Reichsrates sowie Präsident der Wiener Advokatenkammer etc. Mühlfeld setzte sich für die Abschaffung der Todesstrafe und für die Schwurgerichtsbarkeit ein. Auf seine Initiative gehen die Maigesetze (1868) zurück; sie schwächten Bestimmungen des Konkordats vom 18. August 1855 ab.[4]
Ungeachtet seiner hohen gesellschaftlichen Stellung war er häufig in Geldverlegenheit, da er neben seiner offiziellen Familie auch eine seiner Geliebten, Johanna von der Goog, ernähren musste.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1872 erinnert die Mühlfeldgasse im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt an Eugen Megerle von Mühlfeld und den Naturforscher Karl Megerle von Mühlfeld (1765–1840).
Er ist bestattet in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32A, Nummer 2).[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Megerle Edler von Mühlfeld, Eugen. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 17. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1867, S. 252–255 (Digitalisat).
- Constantin von Wurzbach: Megerle Edler von Mühlfeld, Eugen (Nachtrag). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 19. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1868, S. 315 f. (Digitalisat).
- Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien. Band 4: Le–Ro. Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 228 f.
- Franz Wallner: Ein „Rechtsfreund“ und ein Freund des Rechts. In: Die Gartenlaube. Heft 43, 1867, S. 676–679 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrengrab am Zentralfriedhof – viennatouristguide.at
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ D. Ströher: Megerle von Mühlfeld Eugen Alexander. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 – 1950. Band 6 (Lfg. 27). Wien 1975, S. 190f., PDF online (PDF)
- ↑ Dompfarre St. Stephan, Taufbuch Tom. 105, fol. 230
- ↑ Napoléons geheimer Sohn in Wien - derStandard.at. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
- ↑ a b Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof (pdf, 10,5 MB)
Personendaten | |
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NAME | Megerle von Mühlfeld, Eugen |
ALTERNATIVNAMEN | Megerle von Mühlfeld, Eugen Alexander (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer liberaler Jurist und Politiker, Landtagsabgeordneter |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1810 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 24. Mai 1868 |
STERBEORT | Hietzing (Wiener Bezirksteil) |