Eugen Margarétha
Eugen Margarétha (* 6. Juli 1885 in Perchtoldsdorf, Niederösterreich; † 25. Mai 1963 in Wien) war ein österreichischer Jurist, Politiker (VF, ÖVP) und Präsident der österreichischen Nationalbank.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Margaretha war der Sohn von Paul Margaretha, dem Begründer und Direktor des I. Wiener Konsumvereins, und seiner Frau Ida, geb. Zittritsch. Eugen Margarétha studierte Jus in London, Besançon und Wien und wurde 1910 promoviert. Anschließend arbeitete er als Konzeptbeamter in der industriellen Arbeitgeberorganisation. 1911 heiratete er Käthe Seidl, von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. In der Zeit von 1918 bis 1938 war er Generalsekretär und Geschäftsführer des Hauptverbands der Industrie. Von 1934 bis 1938 war er als Vertreter der Selbständigen der Berufsgruppe Industrie und Bergbau Mitglied des Bundeswirtschaftsrates. Er engagierte sich in der Heimwehr und war Mitglied des Beirats der Landesleitung der Vaterländischen Front. Nach dem „Anschluss“ im Jahr 1938 wurde er aus politischen Gründen als Generalsekretär des Wiener Industriellenverbandes fristlos entlassen und musste in die Schweiz emigrieren.[1]
Im Jahr 1945 nach Kriegsende wurde er Syndikus der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft und Mitglied der Kreditlenkungskommission. Im selben Jahr wurde er auch in den Nationalrat gewählt, wo er als Abgeordneter bis 1952 einen Sitz innehatte.
1949 übernahm er das Amt des Bundesministers für Finanzen. Im Jahr 1952 trat er sowohl als Minister als auch als Abgeordneter zurück und übernahm das Amt des Präsidenten der Oesterreichischen Nationalbank, das er bis 1960 ausübte. Er wurde am Ober Sankt Veiter Friedhof bestattet.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Kernbauer: Margarétha, Eugen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 152 (Digitalisat).
- Eugen Margarétha Internationales Biographisches Archiv 44/1970 vom 19. Oktober 1970, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Gertrude Enderle-Burcel: Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 153–154.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Eugen Margarétha im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eugen Margarétha auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Wien im Rückblick: 75. Geburtstag von Eugen Margarétha
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eugen Margarétha im Munzinger-Archiv, abgerufen am 11. September 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Grabstelle Eugen Margaretha (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Wien, Ober Sankt Veiter Friedhof, Gruppe B, Nr. G16A.
Personendaten | |
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NAME | Margarétha, Eugen |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Jurist und Politiker (VF, ÖVP), Abgeordneter zum Nationalrat und Präsident der österreichischen Nationalbank |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1885 |
GEBURTSORT | Perchtoldsdorf, Niederösterreich |
STERBEDATUM | 25. Mai 1963 |
STERBEORT | Wien |
- Finanzminister (Österreich)
- Abgeordneter zum Nationalrat (Österreich)
- Mitglied des Bundeswirtschaftsrates
- Präsident oder Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger des Gregoriusordens (Komtur mit Stern)
- ÖVP-Mitglied
- VF-Mitglied
- Österreicher
- Geboren 1885
- Gestorben 1963
- Mann