Evangelische Pfarrkirche Mehlsack

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Evangelische Pfarrkirche
Mehlsack (Ostpreußen)
Turmruine der evangelischen Pfarrkirche Mehlsack (Ruiny kościóła ewangelickiego w Pieniężnie)
Turmruine der evangelischen Pfarrkirche Mehlsack
(Ruiny kościóła ewangelickiego w Pieniężnie)

Turmruine der evangelischen Pfarrkirche Mehlsack
(Ruiny kościóła ewangelickiego w Pieniężnie)

Baujahr: 1850–1851
Einweihung: 18. Oktober 1851
Stilelemente: Neugotischer Ziegelbau
Bauherr: Evangelische Kirchengemeinde Mehlsack
Turmhöhe:

28 m

Lage: 54° 13′ 59,3″ N, 20° 7′ 34,3″ OKoordinaten: 54° 13′ 59,3″ N, 20° 7′ 34,3″ O
Standort: Pieniężno
Ermland-Masuren, Polen
Zweck: Evangelisch-lutherische Pfarrkirche
Gemeinde: erloschen
Landeskirche: ehemals: Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union

Die Evangelische Pfarrkirche in Mehlsack , seit 1945 polnisch Pieniężno in Polen, war ein 1850 bis 1851 erbauter rechteckiger Ziegelbau im gotischen Stil. Von der Kirche steht heute nur noch die Ruine des Turms.

Geographische Lage

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Die heutige Stadt Pieniężno liegt im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, etwa 20 Kilometer südlich der heutigen polnisch-russischen Staatsgrenze. Der Standort in der Stadt befindet sich am Markt (polnisch Rynek) gegenüber den Rathaus.

Die noch erkennbaren Grundmauern des Kirchenschiffs
Der Turm der Kirche noch mit spitzem Dachhelm

Kirchengebäude

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Die wohl im Geiste von Karl Friedrich Schinkel in den Jahren 1850 bis 1851 erbaute Kirche war ein neugotischer Ziegelbau mit seitwärts gestelltem Turm als südliche Verlängerung des Westgiebels.[1]

Der Kircheninnenraum hatte eine flache Balkendecke, und der Chorraum war von einem Sterngewölbe überdacht. Der Altar war um eine Stufe erhöht, die Kanzel befand sich seitlich am Gurtbogen.

Am 18. Oktober 1851 wurde Kirche eingeweiht.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. Das Kirchenschiff wurde in den 1960er Jahren abgerissen, und heute sind nur noch die Grundmauern zu sehen.

Der Turm blieb als Ruine erhalten.[2] Er beherbergte früher zwei Glocken, von denen eine zu Rüstungszwecken im Krieg abgeliefert werden musste. Die andere blieb erhalten und läutet heute im Turm der benachbarten römisch-katholischen Stadtpfarrkirche St.-Peter-und-Pauls-Kirche. Lange Zeit versuchte man den Turm zu veräußern, doch ohne Erfolg. 2014 kam der Gedanke auf, eine Restaurierung vorzunehmen. Inzwischen wurde bereits der spitze Dachhelm abgenommen und neben dem Gebäude deponiert.

Eine Informationstafel am Kirchengelände erinnert übrigens an die Geschichte der ehemaligen evangelischen Pfarrkirche in Mehlsack.

Kirchengemeinde

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Eine evangelische Kirchengemeinde wurde in Mehlsack im Jahre 1772 gegründet.[3] Waren zunächst die Pfarrer in Eisenberg (polnisch Żelazna Góra) bzw. Eichholz (Dębowiec) für die Betreuung der Gemeinde zuständig,[4] so wurden zwischen 1809 und 1817 Katecheten eingestellt, bis dann 1817 ununterbrochen bis 1945 eigene Geistliche in Mehlsack amtierten. Die Gottesdienste fanden zunächst im Saal des Rathauses statt,[5] bis dann 1851 der Kirchneubau vorhanden war.

Im Jahre 1925 zählte das weit verstreute Kirchspiel Mehlsack 626 Gemeindeglieder.[3] Die Pfarrgemeinde war bis 1945 zum Superintendenturbezirk Braunsberg (polnisch Braniewo) im Kirchenkreis Ermland eingegliedert, der der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union zugehörte.

Pfarrer

An der evangelischen Pfarrkirche in Mehlsack amtierten die Pfarrer:[4]

  • Joh. C. K. Friedrich Krieger, 1817–1818
  • Carl Gustav Adolf Hofmann, 1819–1824
  • Lebrecht Ferdinand Bock, 1825–1829
  • Eduard G. Fried. Wilh. Weiß, 1829–1831
  • Carl Emil Gebauer, 1831
  • Chr. Ludwig S. A. Kähler, 1831–1837
  • August Ernst G. Differt, 1837–1856
  • Adolf Alex. Rudolf Zaabel, 1856–1868
  • Adolf Emil Jordan, 1869–1903
  • Kurt Knorr, 1903
  • Erich Braun, 1903–1912
  • Paul Hoffmann, 1912–1916
  • Wolfgang Elmenthaler, 1916–1821
  • Hans Lockies, 1922–1927
  • Ernst Paul Günther, 1927–1934
  • William Papendorf, 1934–1938
  • Egon Stritzel, 1938–1945

Kirchspielorte

Zum Kirchspiel der Pfarrkirche gehören die Orte, Ortschaften und Wohnplätze:[3]

Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name
Agstein Augustyny Lotterbach Niedbałki
Blumberg Mikołajewo Lotterfeld Łoźnik
Bornitt Bornity Lubben
Borwalde Borowiec Pieniężno Pieniężno
Drewenz Drzęca Nallaben Nałaby
Engelswalde Sawity Packhausen Pakosze
Eschenau Jesionowo Palten Posady
Frauendorf Babiak Paulen Pawły
Freyhagen Brzostki Perwilten Perwilty
Gauden Gaudyny Peterswalde Piotrowiec
Gayl Gajle Peythunen Pajtuny
Gedauten Gieduty Plauten Pluty
Groß Körpen Kierpajny Wielie Rosengarth Różaniec
Groß Klausitten Kłusity Wielkie Rosenwalde Wola Wilknicka
Heinrikau Henrykowo Scharfenstein
Heistern Kajnity Schönsee Kowale
Hogendorf Wysoka Braniewska Seefeld Jeziorko
Kierschienen Kiesiny Sonnenfeld Cieszęta
Kleefeld Glebiska Sonnenwalde Radziejewo
Klein Klausitten Kłusity Małe Stabunken Stabunity
Klein Körpen Kierpajny Małe Steinbotten Pełty
Layß Łajsy Steinkerwalde Kamionki
Langwalde Długobór Stigehnen Stygajny
Lichtenau Lechowo Sugienen Żuginie
Lichtwalde Wyrębiska Tolksdorf Tolkowiec
Liebenthal Lubianka Wölken Wołki
Lilienthal Białczyn Woppen Wopy
Lindmannsdorf Wola Lipecka Woynitt Wojnity
Commons: Evangelische Pfarrkirche Mehlsack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2 Bilder ostpreußischer Kirchen, Göttingen 1968, S. 31
  2. Informationszentrum Ostpreußen: Kirchen in Mehlsack, Kloster
  3. a b c Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 453
  4. a b Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg 1968, S. 93
  5. Miasto i Gmina Piebięźno: Obiekty sakralne - Wieża po kościele ewangelickim Turm der evangelischen Kirche (polnisch)