Every Nigger Is a Star
Film | |
Titel | Every Nigger Is a Star |
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Produktionsland | Jamaika |
Originalsprache | Englisch, Patwa |
Erscheinungsjahr | 1974 |
Stab | |
Regie | Calvin Lockhart |
Drehbuch | Alfred Fagon |
Produktion | Edward G. Knight, Rupert Sterling |
Musik | Boris Gardiner |
Kamera | William Greaves |
Besetzung | |
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Every Nigger Is a Star ist ein jamaikanischer Spielfilm von Calvin Lockhart aus dem Jahr 1974. In dem Kinofilm, der halbdokumentarischen Charakter hat, waren mehrere bekannte Reggae-Künstler zu sehen, darunter Big Youth und Boris Gardiner. Der Film feierte seine Premiere am 13. November 1974 in den Kinos der karibischen Hauptstädte Kingston (Jamaika) und Nassau (Bahamas).
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Mann kehrt in seine Heimat Jamaika zurück. Auf dem Weg nach Hause trifft er auf bekannte Reggae-Künstler der damaligen Zeit, wie Inner Circle, The Boris Gardiner Happening, Count Ossie’s Mystic Revelation of Rastafari, Mortimer Planno und Cynthia Schloss.[1][2]
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Schauspieler Calvin Lockhart wurde auf den Bahamas geboren und wirkte im ersten relevanten Blaxploitation-Film Cotton Comes to Harlem (Wenn es Nacht wird in Manhattan) mit. Im Jahr 1972 lebte Lockhart wegen der Dreharbeiten für den Film The Marijuana Affair auf Jamaika. Während seines Aufenthaltes kam ihm die Idee für einen Film über schwarze Identität und schwarzes Selbstbewusstsein. Im selben Jahr kam der Blaxploitation-Film The Harder They Come, der auf Jamaika spielt und durch seinen Reggae-Soundtrack ein neues Genre bekannt machte, in die Kinos. Lockhart beschloss, in seiner karibischen Heimat einen eigenen Film zu machen.[3]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Filmpremiere fand in Anwesenheit des Regisseurs am Mittwoch, den 13. November 1974, im Carib Theater in Kingston statt. Die Premiere war gut besucht, denn das Publikum erwartete aufgrund des Filmtitels, des Soundtracks und des Hauptdarstellers eine aktiongeladene Blaxploitation-Komödie in jamaikanischer Umgebung. Stattdessen gab es einen filmischen Reisebericht über Jamaika und dessen Rastafari-Kultur zu sehen. Das Publikum reagierte enttäuscht und forderte teilweise den Eintritt zurück. Bereits am Folgegtag gingen die Besucherzahlen dramatisch zurück. Lockhart fand keinen Verleih für die USA, denn jeder angesprochene Verleiher lehnte den Film kategorisch ab. Der Film geriet in Vergessenheit und gilt seitdem als verschollen („lost“).[4] Der Bassist Boris Gardiner erinnerte sich 2009 im Jamaica Gleaner an die Premiere im Carib-Kinotheater:
“They did not really have a strong movie. It came out like a documentary in the long run. Carib packed to capacity, waiting on something to happen. People were very disappointed. The movie flopped.”
„Sie hatten keinen wirklich starken Film. Auf die Dauer wirkte er wie ein Dokumentarfilm. Das Carib-Theater war brechend voll und man wartete darauf, dass etwas passiert. Die Leute waren sehr enttäuscht. Der Film war ein Flop.“
Soundtrack
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Every Nigger Is a Star | |
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Soundtrack von Boris Gardiner | |
Veröffent- |
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Label(s) | LEAL, Jazzman |
Format(e) |
LP, CD |
Titel (Anzahl) |
10 |
32:32 | |
Edward G. Knight, |
Zum Kinofilm ist ein gleichnamiger Soundtrack mit zehn Musiktiteln von Boris Gardiner erschienen. Der Soundtrack mit seinem suggestiven Plattencover wurde bereits 1973 veröffentlicht, um das Erscheinen des Films im Folgejahr anzukündigen.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Produzent des Films war der Nachtklubbesitzer Edward „Eddie“ Knight, Inhaber des Bronco Club am Union Square. Zu dessen Hausband gehörte hin und wieder der Bassist Boris Gardiner. Knight kontaktierte Boris Gardiner und beauftragte ihn mit dem Soundtrack. Die Ballade Every Nigger Is a Star ist eine gemeinsame Komposition von Boris Gardiner und seinem Bruder Barrington. Der Text sollte Selbstbewusstsein wecken („I can feel it deep inside / this black nigger's pride“). Eingespielt wurde der Soundtrack von ihrer Band The Boris Gardiner Happening.
Plattencover
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das gezeichnete Plattencover von Every Nigger Is a Star (1973) korrespondiert mit dem Plattencover des Soundtracks von The Harder They Come aus dem Vorjahr. Beide Plattencover haben eine ähnliche Comic-Ästhetik, so dass man auch bei Every Nigger Is a Star von einem typischen Blaxploitation-Movie ausgehen konnte. Zu sehen sind ein Kopfporträt und fünf kontrastierende Figuren in Ganzkörperansicht: ein Zuhälter, zwei „Chicks“, ein Obeah-Priester und ein Wandersmann.
Titelliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Kompositionen wurden aufgenommen, abgemischt und gemastert im Federal Recording Studio, Kingston, Jamaica.[6]
Seite 1
- Every Nigger Is a Star – Boris Gardiner (Barrington Gardiner, Boris Gardiner)
- You Just Got to Be in Love – Jackie Bernard (Ivor Lindo)
- Rough & Tough in the Ghetto – Boris Gardiner (Boris Gardiner)
- Ghetto Funk – Leslie Butler (Boris Gardiner)
- Home Again – Boris Gardiner (Barrington Gardiner, Boris Gardiner)
Seite 2
Besetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leslie Butler: E-Orgel und E-Piano
- Larry McDonald: Congo
- Clarence Weir: Gitarre
- Ivor Lindo: Gitarre
- Bläser
- Tommy McCook: Tenorsaxophon
- David Madden: Trompete
- E. Brackenbridge: 2. Trompete
- Hintergrundgesang
- Margaret Lewis
- Maurice Chambers
- Richard Johnson
- Tinga Stewart
- Streicher
- Jamaica School of Music Group
- Technisches Personal
- Sidney Bucknor: Toningenieur
- George Raymond: Edit & Mix
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Titelsong des Albums, Every Nigger Is a Star, wurde von dem jamaikanischen Deejay Big Youth, der im Film auch einen Auftritt hat, gecovert. Seine Version ist auf dem Album Natty Cultural Dread von 1976 enthalten. Der Titel wurde 1991 von Frankie Paul im Dancehall-Stil neu interpretiert und auf seinem Album Every Nigger Is a Star veröffentlicht.[7]
Der US-amerikanische Rapper Kendrick Lamar verwendete ein Sample von Every Nigger Is a Star und setzte es an den Anfang seines Albums To Pimp a Butterfly von 2015. Dadurch bekamen Song, Soundtrack und Film neue Aufmerksamkeit.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erica Moiah James: Every Nigger Is a Star: Reimagining Blackness from Post–Civil Rights America to the Postindependence Caribbean. In: Black Camera: An International Film Journal, Vol. 8, Nr. 1 (Herbst 2016), Indiana University Press, S. 55–83. (JSTOR-Download) (ResearchGate)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Every Nigger Is a Star bei IMDb
- Every Nigger is a Star (lost Calvin Lockhart film; 1973–1974) bei Lostmediawiki (englisch)
- Every Nigger Is a Star Soundtrack bei Discogs
- Every Nigger Is a Star Soundtrack bei Bandcamp
Musikbelege
- Boris Gardiner: Every Nigger is a Star auf YouTube
- Big Youth: Every Nigger Is a Star auf YouTube
- Boris Gardiner: Ghetto Funk auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Every Nigger is a Star (lost Calvin Lockhart film; 1973–1974) bei Lostmediawiki. (englisch)
- ↑ Erica Moiah James: Every Nigger Is a Star. In: Black Camera, Vol. 8, Nr. 1 (Herbst 2016), Indiana University Press, S. 65.
- ↑ Erica Moiah James: Every Nigger Is a Star. In: Black Camera, Vol. 8, Nr. 1 (Herbst 2016), Indiana University Press, S. 77.
- ↑ Erica Moiah James: Every Nigger Is a Star. In: Black Camera, Vol. 8, Nr. 1 (Herbst 2016), Indiana University Press, S. 63 ff.
- ↑ Mel Cooke: Story of the Song: Boris Gardiner croons „Every Nigger is a Star“ In: Jamaica Gleaner vom 8. November 2009.
- ↑ Every Nigger Is a Star bei HipHopArchive.org.
- ↑ Erica Moiah James: Every Nigger Is a Star. In: Black Camera, Vol. 8, Nr. 1 (Herbst 2016), Indiana University Press, S. 76.
- ↑ Howard Campbell: Kendrick Lamar Brightens Boris's Star In: Jamaica Observer vom 23. März 2015.