Fédération nationale des Jaunes de France

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Biétry und Lanoir

Die Fédération nationale des Jaunes de France (Nationaler Verband der Gelben in Frankreich) war eine vor dem Ersten Weltkrieg bestehende gelbe Gewerkschaft. Unter diesem Begriff werden Gewerkschaften eingeordnet, die sich entgegen der allgemeinen gewerkschaftlichen Tendenz eher als rechtsgerichtet oder liberal verstehen. Sie bestand von 1901[1] bis 1912[2].

Die von Pierre Biétry[3] nach seiner Trennung von Paul Lanoir[4] gegründete Gewerkschaft ist Teil der Geschichte des gelben Syndikalismus, den sie zu vereinen versuchte, während sie gleichzeitig eine Ideologie der Klassenzusammenarbeit[A 1] und einen starken Antisemitismus entwickelte.[2][5] Diese Organisation versuchte, sich gegen die Confédération générale du travail (CGT) zu stellen, erreichte aber nie deren Reichweite.

Im Jahr 1902 lautete ihr Motto Patrie, famille, travail (Vaterland, Familie, Arbeit). Diese Begriffe wurden in anderer Reihenfolge (Arbeit, Familie, Vaterland) 1882 von dem republikanischen Abgeordneten Sadi Carnot und ab 1933 von den Croix-de-Feu sowie der Parti social français verwendet. Das Vichy-Regime übernahm denselben Slogan am 10. Juli 1940.[6]

Bereits ab 1908 bröckelte die Féderation auseinander; Teile radikalisierten sich unter Biétrys Führung, andere schlossen sich der CGT an. Biétry selbst wanderte nach Indochina aus. 1913 war die Bewegung vollständig aufgelöst.[5][7]

  • Charles Berrias und Michel Toda: Histoire des droites (1871–1938). In: Enquête sur l’histoire. Band 6, 1993 (institut-iliade.com).
  • Christophe Maillard: Un syndicalisme impossible? l’aventure oubliée des Jaunes. Vendémiaire, 2016, ISBN 978-2-36358-248-5.
  • Maurice Tournier: Les mots fascistes, du populisme à la denazification. In: Mots. Les langages du politique. 1998 (persee.fr).
  • Zeev Sternhell: La Droite révolutionnaire. Seuil, 1978, ISBN 978-2-02-004844-6 (google.de).
  1. Die französischsprachige Wikipédia beschreibt den Begriff in Collaboration de classes wie folgt: „Die Klassenzusammenarbeit, als Antagonismus zum marxistischen Konzept des Klassenkampfes, ist ein Prinzip der gesellschaftlichen Organisation, das ein integraler Bestandteil der faschistischen Doktrin ist. Es beruht auf dem Glauben, dass die Spaltung der Gesellschaft in Klassen ein wesentliches Element jeder Gesellschaft ist und dass man auf ein gutes Einvernehmen zwischen ihnen hinarbeiten sollte.“

Einzelnachweise

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  1. Berrias und Toda 1993, S. 20
  2. a b Georges Ubbiali: Christophe Maillard, Pierre Biétry (1872–1918) : du socialisme au nationalisme ; ou l’aventure du leader des Jaunes à la Belle époque , thèse d’histoire, Paris X-Nanterre, dir. Stéphane Courtois, 2005, 619 p. (incluant les annexes). In: Dissidences. Abgerufen am 22. Dezember 2024 (französisch).
  3. Pierre Biétry. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 22. Dezember 2024 (französisch).
  4. Lanoir, Paul (pseud Pierre Leblanc). In: BnF. Abgerufen am 22. Dezember 2024 (französisch).
  5. a b Marie-Aude Bonniel: «Les Jaunes» : en 1902 Le Figaro les soutient. In: Le Figaro. 28. November 2018, abgerufen am 22. Dezember 2024 (französisch).
  6. Tournier 1998, S. 157 f
  7. Petite histoire du syndicalisme jaune. In: Syndicaliste. Abgerufen am 22. Dezember 2024 (französisch).