Fahrradfreundliche Kommune
Die Auszeichnung Fahrradfreundliche Kommune wird von einzelnen Bundesländern vergeben. Der Begriff Fahrradfreundliche Stadt wurde von Konrad Otto-Zimmermann, damals Mitarbeiter beim Umweltbundesamt in den frühen 1980er Jahren eingeführt.[1] Nordrhein-Westfalen war dann das erste Bundesland, in dem 1993 eine Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte gegründet wurde.[2]
Nordrhein-Westfalen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Nordrhein-Westfalen berechtigt die Aufnahme als Mitglied im Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) zum Tragen des Titels „Fahrradfreundliche Stadt“. Die Aufnahme erfolgt für sieben Jahre, danach findet eine erneute Prüfung statt.[3]
Eines der Aufnahme-Kriterien ist die kommunalpolitische Zielsetzung, den Anteil der Nahmobilität auf 60 % des Gesamtverkehrsaufkommen anzuheben.[4]
Ende 2022 gibt es in NRW 98 Mitgliedskommunen.[5]
Baden-Württemberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Baden-Württemberg wird die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ vom Land verliehen. Voraussetzung für eine Verleihung ist u. a. die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW).[6] Die Landes-Arbeitsgemeinschaft wurde Anfang 2010 gegründet[7] und im Jahr 2011 wurden die ersten Kommunen in Baden-Württemberg ausgezeichnet.[8] Nach fünf Jahren muss die Auszeichnung erneuert werden.[9]
Mitglied in der AGFK-BW sind über 100 Kommunen und Kreise.[10]
Bayern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK Bayern) wurde von 38 Kommunen Anfang 2012 gegründet.[11] Die Aufnahme in die AG erfolgt zunächst auf vier Jahre. Innerhalb dieser Zeit wird über die Verleihung der Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ entschieden.[12] Die Verleihung selbst erfolgt auf Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft durch das Staatsministerium des Innern.[12] Sieben Jahre nach der Verleihung gibt es eine erneute Prüfung.[12]
Ende 2017 gab es 61 Mitgliedskommunen[12], Ende 2022 sind es über 100.[13]
Mecklenburg-Vorpommern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im nordöstlichen Bundesland besteht eine AGFK mit Sitz bei der Stadtverwaltung in Rostock. Mitglieder der AGFK sind die größeren Städte Schwerin, Rostock, Greifswald, Stralsund, Neustrelitz, Wismar, Grevesmühlen, der Landkreis Nordwestmecklenburg, vier Ämter und weitere Kommunen.[14] Bis 2022 war der Oberbürgermeister von Rostock, Claus Ruhe Madsen Vorsitzender, seitdem ist es Andreas Grund, Bürgermeister in Neustrelitz[15].
Niedersachsen/Bremen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2015 gibt es in Niedersachsen die Möglichkeit, sich als „Fahrradfreundliche Kommune Niedersachsen“ zertifizieren zu lassen.[16] Zuvor gab es einen Wettbewerb „Landespreis Fahrradfreundliche Kommune“, der von 2002 bis 2015 an 12 Kommunen und Kreise vergeben wurde.[17][18]
Der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Niedersachsen/Bremen (AGFK Niedersachsen/Bremen) gehören 50 Kommunen an, darunter alle niedersächsischen Großstädte außer Salzgitter sowie Bremen, die nach eigenen Angaben 69 % der Bevölkerung umfassen.[19]
Thüringen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Thüringen (AGFK-TH) wurde Ende 2013 gegründet und hat Anfang 2017 aus neun Kommunen und vier Landkreisen bestanden.[20][21]
Brandenburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 2015 wurde die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Brandenburg (AGFK BB) gegründet.[22] Gründungsmitglieder waren neun Städte und vier Landkreise.[22]
Sachsen-Anhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im November 2019 wurde die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune Sachsen-Anhalt gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören 36 Kommunen.[23]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Modellvorhaben „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“, von Juliane Krause und Edzard Hildebrandt, Hrsg.: Umweltbundesamt, Januar 2006
- Städte fördern den Radverkehr, in Fairkehr 5/2017, mit Überblick zu AGFKs und deren Wirken
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Freiburger bewegt Städte, Regiontrends.de, o. J.
- ↑ Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e. V. ( des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Radroutenplaner.nrw.de
- ↑ Stadt Kleve wird Mitglied der AGFS ( des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , NRW Landesportal, 13. November 2015
- ↑ Aufnahmekriterien für neue Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) ( des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , AGFS NRW, 3/2015
- ↑ Mitglieder, AGFS, abgerufen am 23. März 2016
- ↑ Landesauszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ ( des vom 22. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Fahrradland_BW.de
- ↑ Das ist die AGFK-BW, AGFK Baden-Württemberg
- ↑ Fahrradfreundlich, Wenn alle mitmachen ( des vom 22. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Fahrradland_BW.de
- ↑ Heidelberg ist „Fahrradfreundliche Kommune“, Heidelberg.de
- ↑ Mitglieder ( des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , AGFK BW, abgerufen am 30. Dezember 2018
- ↑ Leitbild ( des vom 13. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , AGFK Bayern
- ↑ a b c d Mitglied werden ( des vom 13. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , AGFK Bayern, abgerufen am 23. März 2016
- ↑ https://agfk-bayern.de/agfk-bayern-hat-doppelten-grund-zum-feiern-zehnjaehriges-jubilaeum-und-100-mitglied/ Pressemeldung AGFK
- ↑ Kommunen und Landkreise
- ↑ Artikel auf agfk-mv.de
- ↑ Zertifizierung ( des vom 2. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , AGFK Niedersachsen
- ↑ Wettbewerb "Landespreis Fahrradfreundliche Kommune", Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
- ↑ Wettbewerb "Landespreis Fahrradfreundliche Kommune", Niedersachsen.de
- ↑ Mitglieder, AGFK Niedersachsen
- ↑ Die Mitglieder stellen sich vor, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirt
- ↑ Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Thüringen (AGFK-TH), Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirt
- ↑ a b Fahrradland Brandenburg gründet AG ( des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Land Brandenburg
- ↑ Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune gegründet ( des vom 26. Januar 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt