Faika El-Nagashi
Faika Anna El-Nagashi (* 3. September 1976 in Budapest in Ungarn[1][2][3]) ist eine österreichische Politikerin (Grüne). Von November 2015 bis Oktober 2019 war sie Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderates, vom 23. Oktober 2019 bis zum 23. Oktober 2024 war sie Abgeordnete zum Nationalrat.[3]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Faika El-Nagashi hat ungarisch-ägyptische Wurzeln[4] und wuchs in Wien-Simmering auf. Die Matura legte sie 1994 am Bundesrealgymnasium Gänserndorf ab.[5] Ab 2003 studierte sie an der Universität Wien Politikwissenschaft, das Studium schloss sie 2009 als Magistra mit einer Diplomarbeit zum Thema Migrantische Sexarbeiterinnen – Überschreiterinnen des Erlaubten: feministische Positionen in Österreich zu Prostitution*Sexarbeit ab.[6] 2008 wurde sie mit dem Johanna-Dohnal-Förderpreis ausgezeichnet.[7]
Seit 2013 ist sie für die Wiener Grünen tätig, zunächst als sozialpolitische Referentin im Grünen Klub im Wiener Rathaus, später als integrationspolitische Referentin. Am 24. November 2015 wurde sie in der 20. Wahlperiode als Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderat angelobt, wo sie als Vorsitzende-Stellvertreterin des Gemeinderatsausschusses für Bildung, Integration, Jugend und Personal fungierte und Mitglied des Gemeinderatsausschusses für europäische und internationale Angelegenheiten war.[2][5] Neben Martin Margulies und Barbara Huemer kündigte sie im April 2017 an, im Juni 2017 nicht für die Flächenwidmung am Wiener Heumarkt stimmen zu wollen, um damit eine Aberkennung des Titels UNESCO-Welterbe der Wiener Innenstadt zu verhindern.[8]
Bei der Nationalratswahl 2019 kandidierte sie für die Grünen auf dem fünften Listenplatz im Landeswahlkreis Wien.[9] Mit Beginn der XXVII. Gesetzgebungsperiode zog sie als Abgeordnete in den Nationalrat ein. Im Wiener Landtag folgte ihr Hans Arsenovic nach.[10][11] Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zur Regierungsbildung 2019 verhandelte sie in der Hauptgruppe Europa, Integration, Migration und Sicherheit.[12][13] Im Grünen Parlamentsklub wurde sie Bereichssprecherin für Integrations- und Diversitätspolitik, Zivilgesellschaft und Tierschutz.[14]
Nach der Nationalratswahl 2024 schied sie mit 23. Oktober 2024 aus dem Nationalrat aus.[3]
Kontroversen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 28. September 2022 gab Faika El-Nagashi via Twitter bekannt, dass sie von der European Lesbian Conference ELC in Budapest ausgeladen worden sei. Grund seien ihre kürzlichen öffentlichen Statements, die gegen die Kernwerte des EL*C verstoßen. Darauf angesprochen erklärte sie im Standard, dass es hierbei vermutlich um ihre Äußerungen in einem Falter-Interview ging.[15] In diesem Interview sprach sie darüber, dass der Ausdruck TERF ein Schimpfwort sei. Auch kritisierte sie, dass Lesben von einem Dyke March ausgeschlossen worden seien.[16]
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2022: Für alle, die hier sind, gemeinsam mit Mireille Ngosso, Kremayr & Scheriau, Wien 2022, ISBN 978-3-218-01311-6.[17]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Faika El-Nagashi auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Faika El-Nagashi auf www.meineabgeordneten.at
- Faika El-Nagashi auf gruene.at
- Faika El-Nagashi im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Offizielle Website
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ www.demokratiewebstatt.at
- ↑ a b Lebenslauf Mag.a Faika El-Nagashi ( vom 24. November 2019 im Internet Archive)Abgerufen am 28. April 2017.
- ↑ a b c Mag. Faika El-Nagashi ( vom 21. Dezember 2019 im Internet Archive)
- ↑ Die Grünen Wien - Faika El-Nagashi ( vom 28. April 2017 im Internet Archive)
- ↑ a b meineabgeordneten.at: Mag.a Faika El-Nagashi . Abgerufen am 28. April 2017.
- ↑ Migrantische Sexarbeiterinnen - Überschreiterinnen des Erlaubten: feministische Positionen in Österreich zu Prostitution*Sexarbeit. Diplomarbeit Universität Wien, 2009.
- ↑ Verleihung der Johanna Dohnal-Förderpreise 2008. Abgerufen am 28. April 2017.
- ↑ orf.at: Heumarkt-Gegner geben nicht auf. Artikel vom 27. April 2017, abgerufen am 28. April 2017.
- ↑ Landesversammlung Grüne Wien: Wiener Liste für die Nationalratswahl gewählt. Abgerufen am 22. Juni 2019.
- ↑ Politik: Gemeinderat debattiert über Wien Museum. In: ORF.at. 25. Oktober 2019, abgerufen am 25. Oktober 2019.
- ↑ Grüne Wien: Hans Arsenovic neuer Abgeordneter der Grünen Wien. 25. Oktober 2019, abgerufen am 25. Oktober 2019.
- ↑ Namen von mehr als 100 türkis-grünen Verhandlern stehen fest. In: DerStandard.at. 15. November 2019, abgerufen am 16. November 2019.
- ↑ Regierungsverhandlungen ÖVP-Grüne. In: Oberösterreichische Nachrichten. Archiviert vom am 16. November 2019; abgerufen am 16. November 2019.
- ↑ Grüne stellen ihre Bereichssprecherinnen vor. In: Die Presse. 17. Januar 2020, abgerufen am 17. Januar 2020.
- ↑ Gudrun Springer: Grünen-Politikerin darf nicht an Lesbian Conference teilnehmen. Der Standard, 29. September 2022.
- ↑ Florian Klenk: „Das Wort Frau darf nicht verschwinden“. Interview mit Faika El-Nagashi. Der Falter, 28/2022, 12. Juli 2022.
- ↑ Stephanie Ambros: Ein Buch für alle. In: fm5.at. 26. Mai 2022, abgerufen am 28. Mai 2022.
Personendaten | |
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NAME | El-Nagashi, Faika |
ALTERNATIVNAMEN | El-Nagashi, Faika Anna (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Politikerin (Grüne), Landtagsabgeordnete |
GEBURTSDATUM | 3. September 1976 |
GEBURTSORT | Budapest |