Mireille Ngosso

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Mireille Ngosso bei der Buch Wien 2022
Mireille Ngosso bei der Buch Wien (2022)

Mireille Ngosso (* 1980 in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo) ist österreichische Ärztin, Politikerin (SPÖ) und Aktivistin. Seit November 2020 ist Ngosso Mitglied des Wiener Gemeinderats und Landtags. Bis zu ihrer Kandidatur war sie stellvertretende Bezirksvorsteherin für die Innere Stadt. Ihre politischen Themen sind Antirassismus, Gesundheit, Frauen und Bildung[1].

Mireille Ngossos Eltern waren im Kongo beide politisch aktiv und wurden verfolgt. Der Vater ist Sozialist. Als sie drei Jahre alt war, flohen die Eltern mit ihr vor dem Regime des Diktators Mobuto zunächst ins benachbarte Angola, von dort nach Europa. 1984 bekam die Familie in Österreich Asyl und ließ sich in Wien nieder.[2] Laut Ngosso wurden sie von der SPÖ und von der katholischen Kirche unterstützt.[3]

Die Eltern hätten versucht, sie „übertrieben“ österreichisch zu erziehen. Zu Hause sei nur Deutsch und Französisch gesprochen worden.[2] Sie besuchte zunächst ein Gymnasium, brach den Schulbesuch wegen der Probleme mit Lehrern ab. Sie jobbte und plante eine Karriere als Jazzsängerin. Ihr Vorbild war Nina Simone.[3] Auf einem Abendgymnasium holte sie ihre Matura nach und entschied sich für ein Medizinstudium. Sie erlangte den Bachelor of Science an der Kingston University in London. Von 2005 bis 2016 studierte sie Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien. Mireille Ngosso ist seit 2019 in der Ausbildung zur Allgemeinchirurgin im Krankenhaus Hietzing.

Sie ist verheiratet und hat einen Sohn.[4]

Politische Tätigkeit

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Seit 2010 ist Mireille Ngosso in der Wiener SPÖ aktiv. Von 2011 bis 2015 war sie im Bundespressedienst im Bundeskanzleramt. Von 2013 bis 2017 war sie Vorsitzende der Jungen Generation Innere Stadt. 2015 wurde sie Bezirksrätin. Sie ist seit 2018 Frauenvorsitzende der SPÖ, Stellvertreterin der Jungen Generation und stellvertretende Parteivorsitzende der SPÖ Innere Stadt. 2018 wurde sie zur Stellvertreterin des Bezirksvorstehers gewählt. Damit ist sie die erste Politikerin afrikanischer Herkunft in einem gewählten Amt in Österreich.[3][5][6] Ihr wichtigstes Anliegen ist der Ausbau von leistbarem Wohnraum. Der erste Bezirk müsse ein Wohnbezirk bleiben.[3] Als weiteren Schwerpunkt nannte sie eine verbesserte Gesundheitsversorgung.[7]

Bei der internen Wahl für den Spitzenkandidaten der SPÖ für den ersten Bezirk für die Bezirksvertretungswahl 2020 erhielt sie mit 45,2 % nicht die nötige Mehrheit.[8]

Im Juni 2020 organisierte sie die Black Lives Matter-Demonstration in Wien mit 50.000 Teilnehmern.[9]

Rassistische Anfeindungen

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Seit dem Anfang ihrer politischen Karriere ist Mireille Ngosso rassistischen Äußerungen ausgesetzt, vor allem im Internet. Es sei aber ein Zeichen für die Weltoffenheit der Stadt Wien, dass sie in ihre entsprechenden Funktionen gewählt wurde.[10][7]

Bei den ersten Black Austrian Awards, die im Jahre 2018 erstmals vergeben wurden, erhielt Ngosso den Preis in der Kategorie Politisches Engagement.[11]

Einzelnachweise

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  1. Moment Magazin: Wer ist Mireille Ngosso? In: Moment.at. Momentum Institut, abgerufen am 13. April 2021.
  2. a b Ralf Leonhard: Porträt Stadträtin Mireille Ntwa Ngosso. Mit Sissi-Filmen sozialisiert. In: Taz, 22. Dezember 2015
  3. a b c d Mireille Ngosso: Eine Rote mit Drive, Standard, 11. August 2018
  4. Dr.in Mireille Ngosso | SPÖ Wien. Abgerufen am 8. April 2019.
  5. Hass und Dummheit - eine gefährliche Mischung, Kleine Zeitung, 14. April 2018
  6. Mireille Ngosso wird stellvertretende Bezirks-Vorsteherin im 1. Wiener Bezirk, Kurier, 17. April 2018
  7. a b Vize-Bezirkschefin Ngosso: "Signal für die Weltoffenheit dieser Stadt", in: Die Presse, 11. April 2018
  8. SPÖ-Basis im ersten Wiener Bezirk stellt sich gegen Vize-Bezirkschefin Ngosso, Der Standard, 3. März 2020
  9. Oona Kroisleitner: Mireille Ngosso: Von der Wiener City an die Black-Lives-Front, Der Standard.at, 5. Juni 2020
  10. Salzburger Nachrichten: Mireille Ngosso - Wiens erste afroösterreichische Vize-Bezirkschefin. Abgerufen am 8. April 2019.
  11. Black Austrian Awards 2018 (Memento des Originals vom 3. Juni 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/society.at, abgerufen am 3. Juni 2019
  12. Stephanie Ambros: Ein Buch für alle. In: fm5.at. 26. Mai 2022, abgerufen am 28. Mai 2022.