Fantio

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Karte
Lage von Fantio in Niger

Fantio (auch: Fantyo) ist ein Dorf in der Landgemeinde Gorouol in Niger.

Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf befindet sich etwa 50 Kilometer südwestlich von Kolmane, dem Hauptort der Landgemeinde Gorouol, die zum Departement Téra in der Region Tillabéri gehört. Ein größeres Dorf in der Umgebung von Fantio ist das rund 10 Kilometer entfernte Dolbel im Norden.[1] Die Staatsgrenze zu Burkina Faso im Westen ist etwa 7 Kilometer entfernt.

Die Siedlung ist Teil der Sahelzone.[2] Fantio liegt am linken Ufer des zeitweise wasserführenden Flusses Gorouol. In der Gegend des Dorfs befindet sich das größte Nickel-Vorkommen Nigers. Es rührt von der Verwitterung ultrabasischen Gesteins her und umfasst 200.000 Tonnen mit einem Anteil von 0,8 Prozent Nickel.[3]

Wie in zahlreichen anderen Orten in der Grenzregion zu Burkina Faso und Mali war es bis Mitte 2020 zu einem Eindringen nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen gekommen.[4] Das Dorf wurde erneut am 22. Juni 2021 und mutmaßlich von der Terrorgruppe Islamischer Staat in der Größeren Sahara angegriffen. Die Angreifer töteten einen Schuldirektor und einen Bildungsangestellten im Ruhestand und stohlen Vieh.[5] Bei einem Terrorangriff am 4. Dezember 2021 wurden in Fantio zwölf Soldaten der Streitkräfte Nigers und Dutzende Terroristen getötet.[6]

Bei der Volkszählung 2012 hatte Fantio 1366 Einwohner, die in 127 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 1703 in 209 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 1165 in 127 Haushalten.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die römisch-katholische Christi-Himmelfahrt-Kirche im Dorf gehört zur Pfarre Dolbel-Fantio, die 1957 gegründet wurde.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Dorf wird ein Wochenmarkt abgehalten. Der Markttag ist Samstag.[10] Es gibt eine Schule.[11]

Einzelnachweise

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  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 504, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom Original am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
  3. African Countries Mineral Industry Handbook. Vol. 1: Strategic Information and Regulations. International Business Publications, Washington, D.C. 2017, ISBN 978-1-329-09110-8, S. 224.
  4. Habibatou Younsa Yansambou: Niger – Régions de Tillabéri et Tahoua: incursions et menaces des GANE. Situation au 5 Juin 2020. (PDF) UNHCR, 5. Juni 2020, abgerufen am 17. August 2024 (französisch).
  5. Education in Danger. Monthly News Brief. June 2021. (PDF) Insecurity Insight, Juni 2021, S. 2, abgerufen am 28. Januar 2022 (englisch).
  6. Niger : Une nouvelle attaque terroriste à Téra (Tillabéri) fait 12 soldats tués et des dizaines de terroristes neutralisés. Agence Nigérienne de Presse, 6. Dezember 2021, abgerufen am 8. Dezember 2021 (französisch).
  7. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  8. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 265 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  9. Saint Jean Baptiste Dolbel - Fantio. Eglise Catholique au Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2019; abgerufen am 30. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eglisecatholiqueauniger.org
  10. Joint Program Assessment of Grain Marketing in Niger. A Report Prepared for the Government of Niger and the United States Agency for International Development. Volume I: Main Report. Elliot Berg Associates / Government of Niger, Niamey 1983, S. 241 (pdf.usaid.gov [abgerufen am 17. April 2021]).
  11. Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 348, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2021; abgerufen am 29. Dezember 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org

Koordinaten: 14° 32′ N, 0° 14′ O