Félix Vallotton

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Selbstportrait, Kunsthaus Zürich, 1905

Félix Edouard Vallotton (* 28. Dezember 1865 in Lausanne; † 29. Dezember 1925 in Neuilly-sur-Seine bei Paris; heimatberechtigt in Vallorbe) war ein Schweizer, später französischer Maler, Grafiker, Holzstecher und Schriftsteller.

Die Eltern des Künstlers, 1886
Von links: Ker-Xavier Roussel, Édouard Vuillard, Romain Coolus und Félix Vallotton im Jahr 1899
Portrait de Gabrielle Vallotton, Musée des Beaux-Arts de Bordeaux, 1905
Grab von Félix Vallotton, Cimetière du Montparnasse, Paris

Félix Vallotton entstammte einer protestantischen Familie, die seit dem 15. Jahrhundert in Vallorbe im Kanton Waadt verzeichnet ist. Die ersten Jahre seines Leben verbrachte er in Lausanne, wo er auch das kantonale Gymnasium besuchte. Mit siebzehn Jahren ging er nach Paris, wo er sich an der Académie Julian bei Gustave Boulanger und Jules-Joseph Lefebvre zum Maler ausbilden liess. Im Jahr 1885 war er an einer Ausstellung des «Salon des Artistes Français» beteiligt und begann sein Livre de Raison, ein chronologisches Verzeichnis seiner Werke, das er bis zu seinem Tod weiterführte. Im Jahr 1890 nahm er an der ersten «Exposition nationale suisse des Beaux-Arts» in Bern teil, und 1891 stellte er im Salon des Indépendents aus.[1]

In den 1890er Jahren wurde Vallotton vor allem durch seine Holzschnitte bekannt, die mit einer neuartigen Flächenaufteilung und ihren harten Schwarz-Weiss-Kontrasten für Aufsehen sorgten und in Zeitschriften wie La Revue blanche, Pan und Die Insel erschienen. Im Jahr 1892 wurde er Mitglied der Künstlergruppe Nabis.[2]

In seiner Malerei orientierte er sich an Gustave Courbet und Édouard Manet, legte jedoch besonderes Gewicht auf kräftige Umrisse und übersteigerte Plastizität der Gestalten.

1899 heiratete er Gabrielle Bernheim (1863–1932), geschiedene Rodrigues-Henriques, Tochter des Pariser Kunsthändlers und Inhabers der Galerie Bernheim-Jeune, Alexandre Bernheim (1836–1915), und Schwester von Joseph Bernheim-Jeune (1870–1941) und Gaston Bernheim de Villers (1870–1953). Ab diesem Jahr widmete er sich hauptsächlich der Malerei. 1900 wurde er französischer Staatsbürger. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg nahm er an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil.

Im Alter von 60 Jahren starb er im Jahr 1925 an den Folgen einer Krebsoperation in Neuilly-sur-Seine bei Paris. Sein Grab befindet sich auf dem Pariser Cimetière du Montparnasse.[3]

Vallottons Werk ist vielfältig und umfasst über 200 Holzschnitte, zahlreiche Zeichnungen, etwa 1700 Gemälde und einige Skulpturen. Zusätzlich verfasste er drei Romane, darunter La vie meurtrière (1905) und Corbehaut (1920), mehrere Theaterstücke und eine Reihe von Essays.

In Martin Suters Roman Der letzte Weynfeldt spielen Vallottons Bild Femme nue devant une salamandre (Nackte Frau vor einem Salamander) und eine Fälschung dieses Gemäldes eine zentrale Rolle.

In der Verfilmung eines Romans von Metin Arditi, Juliette dans son bain (dt.: Juliette im Bade), wird Vallottons Gemälde Le ballon zur Illustration eines zentralen Motivs der Geschichte, «Hinsehen lernen», verwendet.

Gemälde (Auswahl)

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  • Marina Ducrey: Félix Vallotton. La vie, la technique, l’œuvre peint. Edita, Lausanne 1989, ISBN 2-88001-248-1.
  • Marina Ducrey: Félix Vallotton: Catalogue Raisonné de l’oeuvre peint, 3 Bde., Mitarbeit Katia Poletti. Fondation Félix Vallotton, Lausanne 2005, ISBN 978-8874-39179-0.
  • Rudolf Koella (Hrsg.): Félix Vallotton. Hirmer, München 1995, ISBN 3-7774-6610-7 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Hypo-Kulturstiftung München, 26. November 1995 bis 18. Februar 1996).
  • Rudolf Koella: Über Felix Vallotton. Aufsätze aus 40 Jahren Forschungstätigkeit. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03-823548-4.
  • Julius Meier-Graefe: Félix Vallotton. Biographie des Kuenstlers nebst dem wichtigsten Teil seines bisher publicierten Werkes & einer Anzahl undatierter Originalplatten = Biographie de cet artiste avec la partie la plus importante de son œuvre editee et differentes gravures originales & nouvelles. Stargardt, Berlin; Sagot, Paris 1898.[4]
  • Max Osborn: Die Wiedergeburt des Holzschnitts (S. 363–365, mit Selbstporträt und Schnitt von Vallotton), in: Zeitschrift für Bücherfreunde Heft 9, Dezember 1903, S. 345–365 (Digitalisat im Internet Archive).
  • Maxime Vallotton, Charles Goerg: Félix Vallotton. Catalogue raisonné de l’œuvre gravé et lithographié. Bonvent, Genf 1972.
  • Werner Weber: Eden und Elend: Félix Vallotton, Maler, Dichter, Kritiker. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1998, ISBN 3-85823-714-0.
  • Félix Vallotton, mit kühlem Pinselstrich. (OT: Félix Vallotton, la vie à distance.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2013, 52:10 Min., Buch und Regie: Juliette Cazanave, Produktion: arte France, Cinétévé, Musée d’Orsay, Erstsendung: 6. Oktober 2013 bei arte, Inhaltsangabe von arte.
Commons: Félix Vallotton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Christian Klemm u. a.: Von Anker bis Zünd. Die Kunst im jungen Bundesstaat 1848–1900. Kunsthaus Zürich, Zürich 1998, ISBN 3-906574-008 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Musée Rath, 13. Februar bis 10. Mai 1998).
  2. Per Amann: Die späten Impressionisten. Berghaus-Verlag, Kirchdorf-Inn 1986, ISBN 3-7635-0106-1.
  3. knerger.de: Das Grab von Félix Vallotton
  4. Funduseintrag bei The Met Fifth Avenue.