Filippowka (Kaliningrad, Osjorsk)
Siedlung
| |||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||
Filippowka (russisch Филипповка, deutsch Philippsthal) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Filippowka liegt 22 Kilometer südwestlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508). Im Ort mündet eine aus Nikolajewka (Waldburg) kommende Nebenstraße ein. Ein Bahnanschluss besteht nicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Philippsthal war um 1830 ein Vorwerk des Gutes Kurkenfeld (heute russisch: Ablutschje) im Kreis Gerdauen mit 46 Einwohnern,[2] gehörte später zum Gut Waldburg (heute russisch: Nikolajewka) und seit 1928 zur Landgemeinde Waldburg.[3]
Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Gerdauen unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Im November 1947 erhielt er den russischen Namen Filippowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nekrassowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[4] Die polnische Umbenennung des Ortes in Filipki im Oktober 1948[5] wurde nicht mehr wirksam. Von 2008 bis 2014 gehörte Filippowka zur Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor 1945 war Philippsthal in das evangelische Kirchspiel Karpowen[6] (1938–1946 Karpauen, seit 1946: Nekrassowo) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute liegt Filippowka im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg), die zur Propstei Kaliningrad[7] in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Leopold Krug: Die preußische Monarchie – topographisch, statistisch und wirtschaftlich dargestellt, Teil 1: Die Provinz Ostpreußen. Duncker und Humblot, Berlin 1833 (Volltext auf books.google.de), S. 386
- ↑ Philippsthal im Kirchspiel Karpauen
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 1 października 1948 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Oktober 1948 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
- ↑ Kirchspiel Karpauen
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)