Flämisches Parlament

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Flämisches Parlament
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Basisdaten
Sitz: Brüssel
Legislaturperiode: fünf Jahre
Abgeordnete: 124
Aktuelle Legislaturperiode
Letzte Wahl: 9. Juni 2024
Vorsitz: Liesbeth Homans (N-VA)
9
9
18
1
16
9
31
31
18 16 31 31 
Sitzverteilung: Regierung (65)
  • N-VA 31
  • Vooruit 18
  • CD&V 16
  • Opposition (59)
  • Vlaams Belang 31
  • Open Vld 9
  • PVDA 9
  • Groen 9
  • Team FA 1
  • Website
    vlaamsparlement.be
    Parlamentsgebäude
    Parlamentsgebäude
    Sitzungssaal des Flämischen Parlaments

    Das Flämische Parlament (niederländisch Vlaams Parlement/?) ist die Volksvertretung der Flämischen Gemeinschaft und der Flämischen Region in Belgien. Das Parlament hat seinen Sitz in Brüssel.

    Flämische Gemeinschaft und Flämische Region (Flandern) haben ein gemeinsames Parlament und auch eine gemeinsame Regierung – im Gegensatz zur Region Wallonien und der Französischen Gemeinschaft, wo die Organe (Regierung, Parlament) getrennt geblieben sind. Seit 1995 werden die Abgeordneten direkt gewählt. Zuvor waren sie die flämischen Abgeordneten aus dem belgischen Bundesparlament.

    Zusammensetzung

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    Das Flämische Parlament zählt 124 Abgeordnete. 118 werden in Flandern nach Verhältniswahl (mit 5%-Hürde) in fünf Wahlkreisen gewählt, die den Provinzen entsprechen. 6 Abgeordnete werden in der Region Brüssel-Hauptstadt gewählt. Vor 2004 sind diese 6 Abgeordneten von den flämischen Abgeordneten des Brüsseler Regionalrats aus ihrer Mitte gewählt worden, seither werden auch sie direkt gewählt. Die Brüsseler Abgeordneten dürfen nur über Angelegenheiten abstimmen, die sich auf die Flämische Gemeinschaft beziehen.

    Das flämische Parlament entstand im Zuge von vier „Staatsreformen“ Belgiens 1970 bis 1993. Mit der ersten Staatsreform wurden im Jahr 1970 drei „Kulturgemeinschaften“ eingerichtet: die niederländische, die französische und die deutsche. Alle drei erhielten ein eigenes Parlament. In der niederländischen Kulturgemeinschaft war dies der Niederländische Kulturrat (Nederlandse Cultuurraad). Der Kulturrat, der am 7. Dezember 1971 seine erste Sitzung im Palast der Nation in Brüssel abhielt, bestand aus den niederländischsprachigen Mitgliedern der belgischen Abgeordnetenkammer und des Senats.[1][2] Die Kompetenzen des Kulturrats beschränkten sich hauptsächlich auf Angelegenheiten, die mit Kultur und Sprache zusammenhingen. Es wurden drei provisorische Regionalräte geschaffen, ein flämischer, ein wallonischer und ein Brüsseler, die alle aber nur eine beratende Funktion hatten, weil man sich zunächst nicht auf eine geografische Abgrenzung der Regionen und hinsichtlich der Kompetenzen einigen konnte. Mit der zweiten Staatsreform 1980 wurden die Kompetenzen der Kulturgemeinschaften, die fortan einfach „Gemeinschaften“ hießen, auf „persönliche Angelegenheiten“ wie Gesundheitsfürsorge und Sozialhilfe ausgeweitet. Das Parlament Flandern nannte sich ab dem 1. Oktober 1980 „Flämischer Rat“ (Vlaamse Raad).[2] Außerdem wurden die beiden Regionen Flandern und Wallonien gegründet (Brüssel folgte im Jahr 1988). Auch die Regionen erhielten jeweils ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung. Die Regionen erhielten Zuständigkeiten in den örtlichen Angelegenheiten, wie Umwelt, Raumplanung und Beschäftigung übertragen. In Flandern wurde das Parlament der Flämischen Region (Vlaamse Gewestraad, Flämischer Regionalrat) mit dem Parlament der Flämischen Gemeinschaft vereinigt. Dasselbe geschah mit den beiden Exekutiven. In Wallonien blieben die beiden Institutionen bis heute (Stand 2024) getrennt.[3]

    Mit der dritten Staatsreform wurden 1988 die Befugnisse der Gemeinden und Regionen erheblich erweitert, unter anderem im Bildungsbereich. Die Region Brüssel-Hauptstadt wurde eingerichtet.[3]

    Mit der vierten Staatsreform 1993 wurde Belgien vollständig in einen Bundesstaat umgewandelt. Die zweisprachige Provinz Brabant wurde in Flämisch- und Wallonisch-Brabant aufgeteilt. Die Regionen erhielten noch mehr Befugnisse und eine bessere Finanzausstattung. Die Parlamente wurden danach in direkter Wahl gewählt. 1996 nannte sich der Flämische Rat in „Flämisches Parlament“ um.[3]

    Zuständigkeitsbereiche

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    Wenn das Parlament Gemeinschaftsaufgaben behandelt (bezogen auf die niederländischsprachige Flämische Gemeinschaft), dann geht es um Sprachenfragen in Flandern, Kultur, Unterricht und Bildung, Soziales und teilweise das Gesundheitswesen.

    Regionale Angelegenheiten (bezogen auf die Flämische Region) beinhalten unter anderem Raumordnung, Wohnungsbau, Wirtschaft, Energie und Gemeindeaufsicht. Flandern darf auch internationale Verträge abschließen, wenn sie sich auf die Regionalen Angelegenheiten beziehen.

    Aktuelle Parteien im Parlament

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    Im 2024 gewählten und bis 2029 arbeitenden Parlament gibt es acht Parteien:

    Logo Partei Ausrichtung Parteivorsitzende(r)/
    Parteiführer(in)
    Sitze
    nach der
    Wahl
    aktuell +/−
    Nieuw-Vlaamse Alliantie (NVA)
    Neu-Flämische Allianz
    flämisch-nationalistisch, konservativistisch Bart De Wever 31 31  
    Vlaams Belang (VB)
    Flämische Interessen
    rechtsextremistisch, separatistisch Tom Van Grieken 31 31  
    Vooruit
    Vorwärts
    sozialdemokratisch Conner Rousseau 18 18  
    Christen-Democratisch en Vlaams (CD&V)
    Christlich-Demokratisch und Flämisch
    christdemokratisch Sammy Mahdi 16 16  
    Open Vlaamse Liberalen en Democraten (Open Vld)
    Flämische Liberale und Demokraten
    liberal Tom Ongena 09 09  
    Partij van de Arbeid (PVDA)
    Partei der Arbeit
    kommunistisch Raoul Hedebouw 09 09  
    Groen
    Grün
    grün-alternativ Nadia Naji und Jeremie Vaneeckhout 09 09  
    Team Fouad Ahidar Fouad Ahidar 01 01  
    Gesamt 124 124  

    Sitzverteilung seit 1995

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    Partei Wahl
    2024 2019 2014 2009 2004 1999 1995
    Nieuw-Vlaamse Alliantie (N-VA) 31 35 43 16 351
    Christen-Democratisch en Vlaams (CD&V) 16 19 27 31 302 372
    Vlaams Belang 31 23 6 21 32 223 173
    Open Vlaamse Liberalen en Democraten (Open Vld) 9 16 19 21 254 275 275
    Groen 9 14 10 7 6 126 76
    Vooruit 18 137 187 197 258 209 269
    Partij van de Arbeid (PVDA) 9 4
    Team Fouad Ahidar 1
    Union des Francophones (UF) 1 1 1 1 1
    Libertair, Direct, Democratisch (LDD) 810
    Volksunie (VU) 12 9
    1 
    CD&V N-VA
    2 
    als Christelijke Volkspartij (CVP)
    3 
    als Vlaams Blok
    4 
    Vlaamse Liberalen en Democraten (VLD) und Vivant
    5 
    als Vlaamse Liberalen en Democraten (VLD)
    6 
    als Anders Gaan Leven (Agalev)
    8 
    sp.a und SPIRIT
    9 
    als Socialistische Partij (SP)
    10 
    als Lijst Dedecker
    Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit Partei
    1 Robert Vandekerckhove 7. Dezember 1971 9. Mai 1974 CVP
    2 Jan Bascour 9. Mai 1974 14. Juni 1977 PVV
    3 Maurits Coppieters 14. Juni 1977 24. April 1979 VU
    4 Henri Boel 24. April 1979 22. Dezember 1981 SP
    5 Jean Pede 22. Dezember 1981 3. Dezember 1985 PVV
    6 Frans Grootjans 3. Dezember 1985 2. Februar 1988 PVV
    7 Jean Pede 2. Februar 1988 18. Oktober 1988 PVV
    8 Louis Vanvelthoven 18. Oktober 1988 13. Januar 1994 SP
    9 Eddy Baldewijns 13. Januar 1994 13. Juni 1995 SP
    10 Norbert De Batselier 13. Juni 1995 12. Juli 2006 SP
    11 Marleen Vanderpoorten 13. Juli 2006 13. Juli 2009 VLD
    12 Jan Peumans 13. Juli 2009 18. Juni 2019 N-VA
    13 Kris Van Dijck 18. Juni 2019 11. Juli 2019 N-VA
    14 Wilfried Vandaele 13. Juli 2019 2. Oktober 2019 N-VA
    15 Liesbeth Homans 2. Oktober 2019 amtierend N-VA
    Commons: Flämisches Parlament – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. J. Bascour: De culturele autonomie voor de Nederlandse cultuurgemeneenschap. In: Neerlandia. Band 79, 23. Oktober 1975, S. 140–148 (niederländisch, dbnl.org).
    2. a b Bruno De Wever: Cultuurraden. Encyclopedie van de Vlaamse beweging (encyclopedievlaamsebeweging.be), 1998, abgerufen am 16. Juli 2024 (niederländisch).
    3. a b c De geschiedenis van het Vlaams Parlement. Webseite des Flämischen Parlaments, abgerufen am 16. Juli 2024 (niederländisch).