Milena Michiko Flašar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Flasar)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Milena Michiko Flašar (2016)

Milena Michiko Flašar (* 1980 in St. Pölten) ist eine japanisch-österreichische Schriftstellerin.

Milena Michiko Flašar studierte Komparatistik, Germanistik und Romanistik in Wien und Berlin. Sie ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters und lebt als Schriftstellerin in Wien. Sie unterrichtete außerdem Deutsch als Fremdsprache in Wien.[1]

Im Juni 2012 erhielt sie ein Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin.[2]

Im November 2012 erhielt sie für ihr Buch Ich nannte ihn Krawatte den österreichischen Literaturpreis Alpha.[3] In einer Bühnenbearbeitung und Inszenierung von Jana Milena Polasek wurde der Text im Mai 2013 am Berliner Maxim-Gorki-Theater uraufgeführt.[4] Der NDR produzierte 2014 eine Hörspiel-Adaption. Im April 2015 wurde der Roman mit dem Euregio-Schüler-Literaturpreis ausgezeichnet. Dieser Preis führt deutsche, niederländische und belgische Schüler im Alter zwischen 15 und 20 Jahren an die zeitgenössische Literatur ihres Landes und die der Nachbarländer heran und regt dabei zum fremdsprachlichen Austausch an. Ihr Roman Herr Katō spielt Familie[5] wurde für die Gratis-Bücher-Verteilaktion Innsbruck liest 2021 ausgewählt.

Flašar ist verheiratet und hat einen Sohn.[6]

Themen und literarischer Stil

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein besonderes Merkmal von Flašars Texten ist der Japanbezug:

„Die Handlung ihrer Bücher ist meist in Japan angesiedelt, von wo die Autorin auch den Großteil ihrer Themen bezieht: Hikikomori, Retired Husband Syndrome und Kodokushi mögen hier stellvertretend für eine Vielzahl anderer Begriffe stehen, mit denen sich Milena Michiko Flašar beschäftigt. Gemein ist ihren auf Deutsch geschriebenen Büchern, dass sie alle ein Glossar enthalten, in dem die jeweilige Begrifflichkeit erläutert wird.“

Detaillierter wird festgehalten:

„Folgt man der Japanologin Lisette Gebhardt, so sind Flašars Texte in einem Modus geschrieben, den Gebhardt J-Mode nennt und der im Idealfall einen geschützten erzählerischen Raum eröffnet, in welchem beispielsweise Rollenspiele ausprobiert werden können, die in europäischen Kostümen (noch) ein wenig befremdlich wirken könnten.“[7]

Commons: Milena Michiko Flašar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. http://www.milenaflasar.com/biographie/biographie/
  2. Autoren und Übersetzer im Haus 2012 – Junge deutschsprachige Autoren (Memento vom 8. August 2012 im Internet Archive)
  3. Literaturpreis Alpha geht an Milena Michiko Flasar, Der Standard vom 9. November 2012, abgerufen am 12. November 2012.
  4. Magdalena Sporkmann: Von Zweien, die auszogen, das Menschsein zu lernen (Memento vom 22. Juni 2018 im Internet Archive), Rezension der Bühnenfassung, abgerufen am 22. Juni 2018.
  5. Mit zugenähten Hosentaschen. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 24. Februar 2023.
  6. http://www.milenaflasar.com/biographie/biographie/
  7. Milena Michiko Flašar. In: onsem.info. Sophia Universität, Tokio, August 2023, abgerufen am 10. Juni 2024.
  8. orf.at: Kulturpreise des Landes vergeben. Artikel vom 10. November 2018, abgerufen am 10. November 2018.
  9. Kulturpreisträgerinnen & Kulturpreisträger des Landes Niederösterreich 2018. Abgerufen am 10. November 2018.
  10. Staatssekretärin Mayer: Langzeitstipendien für Literatur. In: ots.at. 2. Juli 2020, abgerufen am 3. Juli 2020.
  11. Milena Michiko Flašar erhält Evangelischen Buchpreis 2024. In: buecher.at. 13. Februar 2024, abgerufen am 13. Februar 2024.
  12. Ich nannte ihn Krawatte: „Fenster ohne Aussicht“, Rezension in der FAZ vom 10. Februar 2012, abgerufen am 22. Juni 2018.