Ford Otosan
Otosan Otomobil Sanayii (1959–1997) Ford Otomotiv Sanayi A.Ş. (seit 1997)
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Rechtsform | Anonim Şirket |
Gründung | 1959 |
Sitz | Istanbul, Türkei |
Branche | Automobilhersteller |
Website | www.fordotosan.com.tr |
Ford Otosan (kurz für Ford Otomotiv Sanayi A.Ş.), zuvor Otosan Otomobil Sanayii, ist ein türkischer Hersteller von Automobilen und Lastkraftwagen.[1][2]
Unternehmensgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen Otosan Otomobil Sanayii wurde 1959 von Vehbi Koç in Istanbul gegründet.[3] Otosan hatte Verträge mit Ford, Ford of Britain und Ford Deutschland.[1] Der erste Pkw, der 1963 unter dem Markennamen Otosan präsentiert wurde, entstand nach einer Lizenz von Ford.[1] Zwischen 1966 und 1986 fertigte das Unternehmen außerdem Pkw der Marke Anadol.[2] Ende 1970 betrug die jährliche Kapazität des Werkes etwa 6000 Fahrzeuge.[2] Der Markenname Otosan wurde später fallen gelassen. 1997 erfolgte die Umfirmierung in Ford Otomotiv Sanayi A.Ş.[4]
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markenname Anadol
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reliant und Ogle Design entwarfen das erste Modell, das 1966 erschien und am 7. Dezember 1966 in Serienproduktion ging.[2] Die Karosserie der Stufenhecklimousine bestand aus Fiberglas.[2] Zu Beginn betrug der im Inland produzierte Anteil des Fahrzeugs 53 %.[5] Ein Vierzylindermotor vom Ford Anglia Super mit 1198 cm³ Hubraum trieb das Fahrzeug an.[2] Ab 1969 war ein Ford-Motor mit 1300 cm³ Hubraum der Standardmotor.[2] Ab 1974 war auch ein Motor mit 1600 cm³ Hubraum erhältlich.[2] Coupé und Kombi ergänzten das Sortiment.[2]
Bis November 1970 entstanden 10.000 Fahrzeuge.[2] Zu der Zeit betrug die jährliche Produktion etwa 5000 Fahrzeuge.[2] Die Produktionszahlen sanken, so entstanden 1982 nur noch 407 Fahrzeuge.[2] 1986 endete die Pkw-Produktion.[2] Der Otosan Ford Taunus 1.6 wurde der Nachfolger.[2]
Der Anadol Böcek war ein Strandwagen.
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Anadol A 1 (1974) als zweitürige Limousine
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Anadol A 2 als viertürige Limousine
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Anadol A 8-16 (1984) als viertürige Limousine
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Anadol SV als Kombi
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Anadol STC-16 als Coupé
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Anadol P 2 als Pick-up
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Anadol Böcek (1975) als Strandwagen
Markennamen Otosan und Otosan Ford
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste Modell unter diesem Markennamen erschien 1963.[1] Dies war der Lizenzbau des deutschen Ford Taunus 17 M als Kombi.[1] Es ist nicht angegeben, ob es sich um den damals aktuellen Ford P 3 oder das Vorgängermodell Ford P 2 handelte.
Nächstes Ford-Modell war 1985 der Otosan Ford Taunus 1.6, der dem Ford Taunus TC entsprach und zunächst als viertürige Limousine hergestellt wurde.[1] Eine andere Quelle nennt das Jahr 1981.[6] Später war ein Motor mit 2000 cm³ Hubraum erhältlich.[1] Eine Ausführung als Pick-up folgte.[1]
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Otosan Ford Taunus als viertürige Limousine
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Otosan Ford Taunus in einer späteren Ausführung
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Otosan Ford P 100 als Pick-up
Markenname Ford oder unklar
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Otosan gibt an, 1960 das englische Modell Ford Consul montiert zu haben, wobei der Markenname nicht überliefert ist.[7]
1977 kam der Ford Transit dazu.[1]
Ab 1993 wurde auch der Ford Escort montiert, allerdings ist der Markenname nicht überliefert.[4] Von diesem Modell entstanden 41.969 Fahrzeuge bis 1999.[6]
Im Programm befinden sich überwiegend Nutzfahrzeuge wie der Ford Transit, der Ford Transit Connect und der Ford Cargo, die als Ford vermarktet werden. Mit dem VW T7 auf Basis des Ford Transit Custom wird auch ein Modell von Volkswagen bei Ford Otosan gefertigt.[8]
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Ford Transit (ab 2000)
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Ford Transit (ab 2006)
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Ford Transit Connect (2002–2013)
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Ford Transit Connect (2013–2023)
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Ford Transit Custom (seit 2023)
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Ford Cargo
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Ford F-Line (Nachfolger des Cargo)
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Seit 2018 ist der Ford F-MAX in der Türkei erhältlich, seit 2019 auch in Deutschland.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Anadol und Otosan.
- George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Volume 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 56. (englisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetseite des Unternehmens (englisch und türkisch, abgerufen am 31. Oktober 2015)
- Ford Oldtimer und Motorsport Club Cologne e. V. (abgerufen am 31. Oktober 2015)
- Allcarindex (englisch, abgerufen am 31. Oktober 2015)
- dauto (niederländisch, abgerufen am 31. Oktober 2015)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Anadol und Otosan.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 56. (englisch).
- ↑ Frank-Albert Illg: Auto A–Z. Hersteller, Technik, Geschichte, Fachbegriffe. Schneider, München 1989, ISBN 3-505-09836-1, Seite 219.
- ↑ a b Milliyet.com.tr vom 22. April 2012 (türkisch, abgerufen am 31. Oktober 2015).
- ↑ H. Bahadir Akin und Haldun Turan: „A Comparative Analysis of Information Technology, Internet and Buyer – Supplier Relationships in the Turkish Automotive Industry“, in: Charles Harvie/Boon-Chye Lee (Hgg.), SMEs in a global economy. Sustaining SME Innovation, Competitiveness and Development in the Global Economy. Proceedings, Wollongong 2002, S. 7–23.
- ↑ a b Ford Oldtimer und Motorsport Club Cologne e. V. (abgerufen am 31. Oktober 2015).
- ↑ Zeitleiste von Ford Otosan (türkisch, abgerufen am 31. Oktober 2015).
- ↑ Roland Hildebrandt: VW Transporter (2025) und Multivan im Vergleich: Der doppelte T7. In: de.motor1.com. 2. August 2024, abgerufen am 21. Dezember 2024.