Franziska Preuß

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Franziska Preuß
Verband Deutschland Deutschland
Geburtstag 11. März 1994 (30 Jahre)
Geburtsort Wasserburg am Inn
Größe 173[1] cm
Gewicht 60 kg
Karriere
Beruf Zollbeamtin
Verein SC Haag
Trainer Kristian Mehringer,
Sverre Olsbu Røiseland
Debüt im Weltcup 2013
Weltcupsiege 12 (2 Einzelsiege)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
YOG-Medaillen 3 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
DM-Medaillen 11 × Goldmedaille 6 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 2022 Peking Staffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Gold 2015 Kontiolahti Staffel
Silber 2015 Kontiolahti Massenstart
Silber 2016 Oslo Mixed-Staffel
Bronze 2016 Oslo Staffel
Silber 2020 Antholz Single-Mixed-Staffel
Silber 2020 Antholz Staffel
Silber 2021 Pokljuka Staffel
 Biathlon-Europameisterschaften
Gold 2013 Bansko Staffel
Silber 2013 Bansko Verfolgung
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Gold 2013 Obertilliach Staffel
Bronze 2013 Obertilliach Verfolgung
Bronze 2013 Obertilliach Einzel
 Olympische Jugend-Winterspiele
Gold 2012 Innsbruck Sprint
Gold 2012 Innsbruck Mixed-Staffel
Gold 2012 Innsbruck Mixed-Staffel
(Biathlon/Langlauf)
Silber 2012 Innsbruck Verfolgung
 Deutsche Meisterschaften
Gold 2013 Langdorf Verfolgung
Gold 2013 Ruhpolding Einzel
Gold 2013 Ruhpolding Massenstart
Bronze 2014 Oberhof Einzel
Bronze 2014 Oberhof Staffel
Gold 2016 Altenberg Sprint
Silber 2016 Altenberg Verfolgung
Gold 2016 Oberhof Massenstart
Gold 2016 Oberhof Staffel
Silber 2017 Ruhpolding Massenstart
Silber 2017 Ruhpolding Staffel
Silber 2018 Altenberg Sprint
Bronze 2018 Altenberg Verfolgung
Silber 2018 Oberhof Massenstart
Gold 2018 Oberhof Staffel
Silber 2020 Altenberg Verfolgung
Bronze 2020 Altenberg Sprint
Gold 2023 Ruhpolding Einzel
Gold 2023 Ruhpolding Sprint
Gold 2023 Ruhpolding Verfolgung
Gold 2024 Altenberg Einzel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 3. (2020/21)
Einzelweltcup 5. (2019/20)
Sprintweltcup 6. (2019/20)
Verfolgungsweltcup 3. (2020/21)
Massenstartweltcup 1. (2014/15)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Einzel 0 1 0
Sprint 1 3 1
Verfolgung 0 1 3
Massenstart 1 3 4
Staffel 10 11 12
letzte Änderung: 15. Dezember 2024

Franziska Preuß (* 11. März 1994 in Wasserburg am Inn) ist eine deutsche Biathletin. Sie debütierte 2013 im Biathlon-Weltcup und wurde 2015 Weltmeisterin mit der Frauenstaffel. 2022 gewann sie als Staffelläuferin eine olympische Bronzemedaille.

Sportliche Karriere

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Zunächst war Preuß in der Leichtathletik aktiv, bekam aber im März 2009 von ihren Eltern einen Gutschein für das Programm „Biathlon erleben“ in Fritz Fischers Biathlon-Trainingscamp geschenkt. In der Folge nahm sie auf Anraten Fischers in den Pfingstferien am Stützpunkttraining in Ruhpolding teil.[2]

Anfänge (2010 bis 2013)

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In ihrer zweiten Biathlonsaison 2010/11 sicherte sie sich bei den deutschen Meisterschaften (Klassifizierung J17) den Titel im Sprint und darüber hinaus zweite Plätze sowohl im Einzel als auch mit der Staffel. Darüber hinaus gewann sie auch die Gesamtwertung des Deutschlandpokals 2011 (J17). Auf Grund dieser Leistungen qualifizierte sie sich für den C/D Kader des Deutschen Skiverbandes und wurde vom DSV für das im Februar 2011 im tschechischen Liberec ausgetragene European Youth Olympic Festival nominiert. Dort verpasste sie eine Podestplatzierung. Ihre bislang größten Erfolge gelangen Preuß knapp ein Jahr später im Januar 2012, als sie bei den ersten Olympischen Jugend-Winterspielen drei Gold- und eine Silbermedaille gewinnen konnte und zur erfolgreichsten Athletin der Wettkämpfe wurde. Bei den etwa einen Monat darauffolgenden Juniorenweltmeisterschaften im finnischen Kontiolahti lief sie im Einzel auf den zehnten und mit der Staffel auf den sechsten Platz. Im Sprint erreichte sie Platz 36 und in der Verfolgung Rang 29.

Im September 2012 sicherte sie sich bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Oberhof Platz eins im Massenstart und Platz zwei im Speziallanglauf. Durch gute Leistungen im Deutschlandpokal qualifizierte sie sich Anfang Januar 2013 für die Juniorenweltmeisterschaften in Obertilliach.[3] Zum Auftakt belegte sie beim Sieg ihrer Mannschaftskollegin Laura Dahlmeier Rang fünf im Sprint und erkämpfte in der anschließenden Verfolgung sowie im Einzelrennen jeweils die Bronzemedaille. Mit der Staffel wurde sie Erste und gewann so ihre insgesamt dritte Medaille.

Ihren ersten Start im Frauenbereich bestritt sie im Februar 2013 bei den Europameisterschaften in Bansko. Nach einem mäßigen Einzelwettkampf erreichte sie im Sprint den fünften Platz. Im anschließenden Verfolgungsrennen konnte sie sich auf Platz zwei verbessern und wurde hinter der Polin Monika Hojnisz Vizeeuropameisterin. Größter Erfolg der EM wurde der Staffelwettkampf, in dem sie mit Nicole Wötzel, Vanessa Hinz und Karolin Horchler vor Tschechien Europameisterin wurde. Bei den Deutschen Meisterschaften in Langdorf und Ruhpolding holte sie im September 2013 jeweils den Titel in der Verfolgung, im Einzel und im Massenstart.

Debüt im Weltcup und Olympische Spiele (2013/2014)

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Zum Beginn der Saison 2013/14 wurde Preuß in die Weltcupmannschaft aufgenommen. In ihrem ersten Rennen, einem Einzel in Östersund, belegte sie den 44. Platz.[4] In Annecy-Le Grand Bornand gelang ihr ein 6. Platz im Sprint und im Staffelrennen gewann sie als Startläuferin, zusammen mit Andrea Henkel, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier, ihren ersten Weltcupsieg. Am 12. Januar 2014 schaffte sie in Ruhpolding in der Verfolgung mit einem Fehler und einer sehr guten Laufleistung den 4. Platz und somit ihr bisher bestes Karriereresultat. Im Februar 2014 nahm sie an den Biathlonwettbewerben der Olympischen Winterspiele in Sotschi teil. Nach einem 41. Platz im Sprint und einem 40. Platz im Verfolgungsrennen wollte Preuß auf einen Start im Einzelrennen verzichten. Auf Drängen der Trainer hin startete sie doch und wurde nach fünf Schießfehlern in der dritten Runde völlig aufgelöst aus dem Rennen genommen. In einem Fazit zu den Olympischen Spielen und der Situation in der deutschen Damenmannschaft gab Magdalena Neuner an, Preuß hätte das Einzelrennen „mit einem Nervenzusammenbruch“ beendet und die Trainer hätten sie „dazu genötigt, dass sie da läuft“.[5] Die deutsche Damenmannschaft stand vor dem Staffelrennen unter dem Eindruck der positiven Dopingprobe von Evi Sachenbacher-Stehle.[6] Franziska Preuß stürzte als Startläuferin in der ersten Runde des Rennens. Dadurch geriet Schnee in die Visiereinrichtung ihrer Waffe, was am Schießstand einen zusätzlichen Zeitverlust bedeutete. Sie behielt jedoch sowohl beim Liegend- als auch beim Stehendschießen die Nerven, beachtete alle Sicherheitsregeln beim Reinigen der Visiereinrichtung und leistete sich keine Strafrunde. Als Elfte übergab sie an die erfahrene Andrea Henkel, die drei zusätzliche Plätze einbüßte. Weder Franziska Hildebrand noch Laura Dahlmeier waren in der Lage, das Ergebnis noch maßgeblich zu ändern. Am Ende erreichte die Mannschaft mit einem Gesamtrückstand von fast vier Minuten auf die siegreichen Damen aus der Ukraine den elften Platz.

WM-Gold mit der Staffel, Sieg im Massenstartweltcup und gesundheitliche Rückschläge (2014 bis 2017)

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In der Saison 2014/15 startete Preuß erneut im Weltcup und gewann als Schlussläuferin in Hochfilzen, zusammen mit ihren Teamkolleginnen Luise Kummer, Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz, ihren dritten Staffel-Weltcupsieg. In Ruhpolding wurde Preuß im Massenstart Zweite und stand damit zum ersten Mal in einem Weltcupeinzelrennen auf dem Podium. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2015 im finnischen Kontiolahti ging die Staffel in ähnlicher Besetzung wie bei den Olympischen Spielen ins Rennen. Die inzwischen zurückgetretene Andrea Henkel wurde durch Vanessa Hinz ersetzt. Die Startläuferposition übernahm die erfahrenste Athletin der Mannschaft Franziska Hildebrand. Den geringen Rückstand von lediglich 10,4 Sekunden verkürzte Franziska Preuß auf 7,6 Sekunden. Vanessa Hinz brachte die Staffel endgültig in Führung, die Laura Dahlmeier bis zum Ende des Rennens weiter ausbauen konnte. Im Massenstart gewann Franziska Preuß die Silbermedaille und übernahm damit als jüngste Biathletin das rote Trikot im Massenstart. Aufgrund ihrer konstant guten Leistungen in dieser Disziplin gewann sie zur Silbermedaille auch die Weltcupwertung im Massenstart.

Die Saison 2015/16 startete für Preuß ähnlich erfolgreich. Von den ersten acht Rennen konnte sie vier unter den besten zehn beenden. An den Wettkämpfen in Ruhpolding konnte sie aufgrund eines Haarrisses im Steißbein nicht mehr teilnehmen. Diesen hatte sie sich bereits beim ersten Weltcup im schwedischen Östersund zugezogen, eine Diagnose folgte aber erst später. Nach einer längeren Pause nahm sie erst wieder im kanadischen Canmore an Weltcuprennen teil. Sie erreichte dort im Sprint den sechsten Rang und gewann gemeinsam mit Franziska Hildebrand, Arnd Peiffer und Simon Schempp die Mixedstaffel. In Presque Isle wurde sie in der Staffel gemeinsam mit Luise Kummer, Miriam Gössner und Karolin Horchler Dritte. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften im norwegischen Oslo gewann sie in der gleichen Besetzung wie in Canmore die Silbermedaille mit der Mixedstaffel und gemeinsam mit Franziska Hildebrand, Maren Hammerschmidt und Laura Dahlmeier Bronze im Staffelwettkampf.

Mit einem vierten Platz beim ersten Rennen der Saison, dem Einzelwettkampf im schwedischen Östersund, startete Preuß erfolgreich in den Biathlon-Weltcup 2016/17 und sicherte sich mit diesem Ergebnis auch die Nominierung für die Weltmeisterschaften in Hochfilzen. Aufgrund mehrerer Erkrankungen versäumte sie die Wettkämpfe in Pokljuka, Oberhof und Antholz. Trotzdem erreichte sie, insbesondere mit drei Top-10-Platzierungen in Nové Město na Moravě, gute Ergebnisse und gewann gemeinsam mit Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt und Laura Dahlmeier das Staffelrennen beim Heimweltcup in Ruhpolding. Anfang Februar sagte Franziska Preuß die Teilnahme an den Weltmeisterschaften ab, weil sie – insbesondere nach der erneuten Grippeerkrankung kurz nach dem Weltcup in Ruhpolding – körperlich noch nicht wieder in der Lage war, an den Wettkämpfen teilzunehmen. Noch während der Weltmeisterschaften gab Franziska Preuß bekannt, dass sie die Saison aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beendet. Kurz darauf unterzog sie sich einem operativen Eingriff, der nach einer Nebenhöhlenentzündung nötig geworden war.

Zweite Olympiateilnahme und erster Weltcupsieg in einem Einzelrennen (2017 bis 2019)

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Preuß beim Weltcup in Oberhof im Januar 2018

Zu Beginn der Saison 2017/18 erzielte Preuß – erneut geschwächt von einem Infekt – kaum vordere Ergebnisse in Einzelrennen, zeigte aber gute Leistungen in den Staffelwettkämpfen.[7] Erst beim letzten vorolympischen Weltcup in Antholz qualifizierte sie sich mit zwei Top-Ten-Resultaten für die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang. Dort erreichte sie den vierten Rang im 15-Kilometer-Einzelrennen, bei dem sie ohne Schießfehler blieb, sowie Platz zwölf im Massenstart. In der olympischen Frauenstaffel lief Preuß wie 2014 als Startläuferin. Beim ersten Schießen traf sie mit allen fünf Schüssen, lud aber dennoch ihr Gewehr nach, weil sie meinte, eine Scheibe verfehlt zu haben. Dieser Fehler brachte sie nach eigener Aussage aus dem Konzept. Im anschließenden Stehendschießen schoss sie vier Fehler und musste eine Strafrunde laufen. Sie übergab an zwölfter Position an Denise Herrmann, die (wie auch die dritte deutsche Läuferin Franziska Hildebrand) ebenfalls eine Strafrunde laufen musste. Am Ende belegte das deutsche Quartett mit Schlussläuferin Laura Dahlmeier den achten Rang.[8]

Mit mehreren Top-Ten-Platzierungen in Pokljuka, Nové Město und Oberhof startete Franziska Preuß in die Saison 2018/19. In Ruhpolding feierte sie am 20. Januar dank eines fehlerfreien Schießens im Massenstart ihren ersten Weltcupsieg vor Ingrid Landmark Tandrevold.[9] Mit der Damenstaffel belegte sie in Oberhof den zweiten und in Ruhpolding den dritten Platz. Zum Saisonende stand Preuß als Zweite des Sprints in Oslo erneut auf dem Podest eines Einzelwettkampfs. Sie beendete die Saison als zweitbeste Deutsche hinter Denise Herrmann auf Position neun des Gesamtweltcups.

Etablierung unter den Top Ten des Gesamtweltcups (2019 bis 2021)

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2019/20 lief Preuß in einem Großteil der Weltcuprennen unter die ersten zehn und schloss den Winter auf dem sechsten Rang der Weltcupgesamtwertung ab. Ihre besten Saisonergebnisse in Einzelrennen erreichte sie im März 2020 als Dritte des Massenstarts in Nové Město sowie als Zweite des Sprints in Kontiolahti jeweils bei Wettkämpfen, die wegen der beginnenden COVID-19-Pandemie ohne Zuschauer stattfanden. Bei den Weltmeisterschaften 2020 in Antholz gewann Preuß zwei Silbermedaillen: mit der Frauenstaffel um Karolin Horchler, Vanessa Hinz und Denise Herrmann ebenso wie in der Single-Mixed-Staffel mit Erik Lesser. In der Frauenstaffel war Preuß die dritte Läuferin und übernahm das Rennen an Position zehn liegend. Sie verringerte den Rückstand auf die Spitze – auch dank eines fehlerfreien und mit 18 Sekunden außergewöhnlich schnellen Stehendschießens – deutlich (von 1:38 Minuten auf 43 Sekunden) und übergab als Vierte an Denise Herrmann, die Preuß nach dem Rennen als „Matchwinner“ bezeichnete.[10]

Der Winter 2020/21 war von der COVID-19-Pandemie geprägt. Preuß, die in den Jahren zuvor stets während der Saison an Infekten erkrankt war, profitierte von den Hygienemaßnahmen und sprach rückblickend vom ersten Winter, in dem sie durchgängig gesund gewesen sei.[11] Zudem hatte sie im Sommer 2020 die Trainingsgruppe gewechselt und am Stützpunkt in Ruhpolding unter ihrem Jugendtrainer Tobias Reiter – dem Betreuer des deutschen Perspektivkaders – trainiert. Einen Schwerpunkt legte sie auf den Ausbau ihrer Kraftausdauer.[12] Im Winter verbesserten sich Preuß’ Laufzeiten klar. Sie gehörte im Weltcup regelmäßig zu den zehn besten Sportlerinnen in der Loipe. Weil außerdem ihre Trefferquote konstant bei über 85 % lag (liegend über 90 %, stehend knapp 80 %), löste sie die weniger treffsichere Denise Herrmann für den Winter als beste deutsche Biathletin ab.[13] Im Gesamtweltcup wurde Preuß Dritte hinter den Norwegerinnen Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Røiseland. Zwischenzeitlich lief sie in neun aufeinanderfolgenden Rennen unter die ersten acht. Sie erreichte aber lediglich in 4 von insgesamt 26 Weltcup-Einzelwettkämpfen das Podium und feierte keinen Sieg.[14] Bei den Weltmeisterschaften 2021 auf der Pokljuka platzierte sich Preuß in allen vier Einzelrennen zwischen den Rängen fünf und acht. Die Frauenstaffel führte sie mit zwei fehlerfreien Schießeinlagen als Schlussläuferin auf den zweiten Platz und gewann damit ihre insgesamt fünfte WM-Silbermedaille. Zuvor hatte Preuß ebenfalls als Schlussläuferin mit dem Frauenquartett das Weltcup-Staffelrennen in Oberhof im Januar 2021 gewonnen. Das war der erste Sieg einer deutschen Frauenstaffel seit dem Rücktritt Laura Dahlmeiers 2019.[15]

Erneute gesundheitliche Probleme und zweiter Weltcupsieg (seit 2021)

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Preuß bei den Weltmeisterschaften 2024

Für die olympische Saison 2021/22 ließ sich Preuß ein neues Gewehr anfertigen.[11] Früh erfüllte sie mit Top-Ten-Ergebnissen in Östersund die Olympianorm. Vor dem Weltcup in Annecy im Dezember 2021 rutschte sie auf einer Treppe aus und knickte mit dem Fuß um. Die daraus resultierende Wettkampfpause wurde durch eine COVID-19-Infektion mit starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden[16] auf mehrere Wochen verlängert. Erst bei den olympischen Wettkämpfen von Peking trat sie wieder zu Rennen an.[17] Als dritte Läuferin der Frauenstaffel gewann sie bei den Winterspielen zusammen mit Vanessa Voigt, Vanessa Hinz und Denise Herrmann die olympische Bronzemedaille. Ihr bestes Einzelergebnis in Peking war ein achter Platz im Massenstart. Am Saisonende erzielte Preuß als Zweite des Massenstarts in Oslo ihr einziges Podestergebnis des Winters in einem Einzelrennen.

Wegen anhaltender gesundheitlicher Rückschläge brach Preuß ihre Saison 2022/23 frühzeitig ab und verzichtete auf die Teilnahme an den Weltmeisterschaften 2023 in Oberhof.[18] Im Frühjahr 2023 kehrte sie nach einer mehrmonatigen Auszeit in Thailand[19] ins Training zurück, zunächst als Teil des Perspektivkaders.[20] Beim Weltcup-Saisonauftakt 2023/24 in Östersund lief Preuß zweimal auf den zweiten Rang und übernahm nach drei Rennen vorübergehend das Gelbe Trikot der Gesamtweltcupführenden. Sie war die erste deutsche Biathletin seit Laura Dahlmeier 2017, die das Weltcup-Gesamtklassement anführte.[21] Vor dem zweiten Weltcupwochenende in Hochfilzen erkrankte Preuß erneut an COVID-19, musste eine Wettkampfpause einlegen und verlor den ersten Platz in der Gesamtwertung kampflos.[22] Im späteren Saisonverlauf erzielte sie weitere Top-Ten-Ergebnisse, so auch bei den Weltmeisterschaften 2024 in Nové Město mit zwei sechsten Rängen in Sprint und Verfolgung. Auf eine Teilnahme am WM-Frauenstaffelrennen verzichtete sie kurzfristig wegen Halsschmerzen.[23] Aufgrund des erneuten Infektes im Nasennebenhöhlenbereich beendete sie wie im Vorjahr die Saison vorzeitig.[24] Im Frühjahr 2024 unterzog sie sich einer Operation der als chronischen Enzündungsherd ausgemachten Stirnhöhle, um ihre Anfälligkeit für Infekte zu reduzieren.[25]

Im Dezember 2024 feierte Preuß beim Sprint in Hochfilzen ihren zweiten Sieg in einem Einzel-Weltcuprennen. Sie übernahm damit wie im Vorjahr das Gelbe Trikot.[26] In der darauffolgenden Verfolgung lief sie nach 3 Schießfehlern noch auf den dritten Platz und verteidigte das Gelbe Trikot.[27] Ebenfalls in Hochfilzen lief Preuß als Schlussläuferin der deutschen Staffel um Vanesa Voigt, Julia Tannheimer und Selina Grotian zum ersten Weltcupsieg einer deutschen Frauenstaffel seit Anfang 2021.[28]

Preuß stammt aus Albaching und hat ihren Wohnsitz in die Nähe ihres Trainingsstützpunktes in Ruhpolding verlegt. Sie besuchte die Staatliche Fachoberschule in Wasserburg am Inn und legte 2012 das Fachabitur ab. Am 1. August 2012 wurde sie in das Zoll-Ski-Team aufgenommen und begann eine Ausbildung im einfachen Dienst als Zollwachtmeisteranwärterin.

Seit dem Winter 2015/16 ist Preuß mit dem ehemaligen Biathleten Simon Schempp liiert.[29]

Preuß beim Weltcup in Oberhof im Januar 2018
Einzelrennen Staffelrennen
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 20. Jan. 2019 Deutschland Ruhpolding Massenstart
2. 13. Dez. 2024 Osterreich Hochfilzen Sprint
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 12. Dez. 2013 Frankreich Le Grand-Bornand Staffel 1
2. 8. Jan. 2014 Deutschland Ruhpolding Staffel 2
3. 13. Dez. 2014 Osterreich Hochfilzen Staffel 3
4. 25. Jan. 2015 Italien Antholz Staffel 4
5. 13. März 2015 Finnland Kontiolahti (WM) Staffel 5
6. 7. Feb. 2016 Kanada Canmore Mixed-Staffel 6
7. 12. Jan. 2017 Deutschland Ruhpolding Staffel 7
8. 13. Jan. 2018 Deutschland Ruhpolding Staffel 8
9. 16. Jan. 2021 Deutschland Oberhof Staffel 9
10. 15. Dez. 2024 Osterreich Hochfilzen Staffel 10
2 
mit Evi Sachenbacher-Stehle, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier
3 
mit Luise Kummer, Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz
4 
mit Franziska Hildebrand, Luise Kummer und Laura Dahlmeier
5 
mit Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz und Laura Dahlmeier
6 
mit Franziska Hildebrand, Arnd Peiffer und Simon Schempp
7 
mit Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt und Laura Dahlmeier
8 
mit Denise Herrmann, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier
9 
mit Vanessa Hinz, Janina Hettich und Denise Herrmann

Biathlon-Weltcup-Platzierungen

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Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 1 9 10
2. Platz 2 4 11 17
3. Platz 1 2 2 10 15
Top 10 5 25 28 23 46 127
Punkteränge 17 58 52 29 48 204
Starts 18 67 53 29 48 215
Stand: Saisonende 2022/23

Weltcupwertungen

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Ergebnisse bei Biathlon-Weltcups (Disziplinen- und Gesamtweltcup) gemäß Punktesystem

Saison Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Gesamt
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2013/14 26. 25 22. 140 13. 149 17. 65 19. 379
2014/15 19. 47 13. 196 8. 197 1. 218 9. 658
2015/16 40. 22 11. 203 9. 213 18. 95 12. 533
2016/17 24. 43 45. 58 34. 92 33. 38 35. 231
2017/18 38. 20 25. 99 21. 113 25. 74 22. 306
2018/19 16. 58 12. 180 9. 182 7. 152 9. 572
2019/20 5. 109 6. 215 10. 133 17. 116 6. 573
2020/21 13. 59 7. 267 3. 240 2. 183 3. 840
2021/22 40. 18 25. 137 22. 108 13. 94 21. 357
2022/23 52. 36 34. 53 35. 26 42. 115
2023/24 6. 109 10. 193 11. 201 28. 36 11. 539

Olympische Winterspiele

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Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Frauenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2014 | Olympische Winterspiele
Russland Sotschi
DNF 41. 40. 11.
Olympische Winterspiele 2018 | Olympische Winterspiele
Korea Sud Pyeongchang
4. 12. 8.
Olympische Winterspiele 2022 | Olympische Winterspiele
China Volksrepublik Peking
25. 30. 15. 8. Bronze 3.

Weltmeisterschaften

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Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Frauenstaffel Mixedstaffel S.-M.-Staffel
Weltmeisterschaften 2015
Finnland Kontiolahti
14. 13. Silber 2. Gold 1. 6. N/A
Weltmeisterschaften 2016
Norwegen Oslo
14. 6. 8. Bronze 3. Silber 2.
Weltmeisterschaften 2019
Schweden Östersund
38. 16. 27. 19.
Weltmeisterschaften 2020
Italien Antholz
5. 8. 7. 8. Silber 2. 4. Silber 2.
Weltmeisterschaften 2021
Slowenien Pokljuka
7. 8. 5. 6. Silber 2. 7. 7.
Weltmeisterschaften 2024
Tschechien Nové Město
15. 6. 6. 11. 5.

Europameisterschaften

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Europameisterschaften Einzel Sprint Verfol-
gung
Staffel
Jahr Ort
2013 Bulgarien Bansko 18. 5. 2. 1.

Juniorenweltmeisterschaften

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Weltmeisterschaften Einzel Sprint Verfol-
gung
Staffel
Jahr Ort
2012 Finnland Kontiolahti 10. 36. 29. 6.
2013 Osterreich Obertilliach 3. 5. 3. 1.

Olympische Jugend-Winterspiele

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Jugend-Winterspiele Sprint Verfol-
gung
Mixed-
Staffel
Mixed-Staffel
(Biathlon/Langlauf)
Jahr Ort
2012 Osterreich Innsbruck 1. 2. 1. 1.

Deutsche Meisterschaften

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Deutsche Meisterschaft Einzel Sprint Verfol-
gung
Massen-
start
Staffel Mixed-
Staffel
Jahr Orte
2012 Altenberg, Oberhof DNS 7. 12. DNS 6.
2013 Arber, Ruhpolding 1. 5. 1. 1. 4.
2014 Altenberg, Oberhof 3. 10. 6. 3.
2015 Arber, Ruhpolding nicht teilgenommen
2016 Altenberg, Oberhof 1. 2. 1. 1.
2017 Arber, Ruhpolding 4. 4. 2. 2.
2018 Altenberg, Oberhof 2. 3. 2. 1.
2019 Arber, Ruhpolding nicht teilgenommen
2020 Altenberg 7. 3. 2.
2021 Arber 10. 8. 6.
2022 Oberhof nicht teilgenommen
2023 Ruhpolding 1. 1. 1.
2024 Altenberg 1. 16. 8.
Commons: Franziska Preuß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Franziska Preuß. Eurosport, abgerufen am 23. Februar 2020.
  2. Biathlon-Karriere im Schnelldurchlauf. In: OVB online, 3. Januar 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  3. Franziska Preuß ist für die WM nominiert. In: OVB online, 15. Januar 2013, abgerufen am 23. Januar 2013.
  4. Ergebnisliste Einzel Östersund 28. November 2013
  5. Magdalena Neuner fordert Neuanfang auf t-online.de, abgerufen am 17. März 2016.
  6. In vier Jahren sind Deine Spiele – Tröstende Worte aus ganz Deutschland für Franzi auf wasserburger-stimme.de, abgerufen am 17. März 2016.
  7. Jürgen Kemmner: Franziska Preuß packt der Ehrgeiz auf stuttgarter-nachrichten.de. 17. Januar 2018. Abgerufen am 15. Dezember 2024.
  8. Böen fegen durch die Biathlon-Arena. In: Süddeutsche Zeitung, 23. Februar 2018, S. 19. Abgerufen am 15. Dezember 2024 via SZ LibraryNet.
  9. Claus Dieterle, Ruhpolding: Biathlon in Ruhpolding: Preuß ist endlich auf der großen Bühne angekommen. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 23. Januar 2019]).
  10. Saskia Aleythe: Staffeln bei der Biathlon-WM: "Wir haben es gerockt" auf sueddeutsche.de. 22. Februar 2020. Abgerufen am 15. Dezember 2024.
  11. a b Andreas Morbach: Biathlon-Star Franziska Preuß im Exklusiv-Interview: "Krass, was man über Peking liest" auf eurosport.de. 27. November 2021. Abgerufen am 15. Dezember 2024.
  12. Saskia Aleythe: Biathletin Franziska Preuß: Endlich gesund auf sueddeutsche.de. 16. Februar 2021. Abgerufen am 15. Dezember 2024.
  13. Jürgen Kemmner: Biathletin Franziska Preuß - Die Frontfrau im Hintergrund auf stuttgarter-nachrichten.de. 20. Januar 2021. Abgerufen am 15. Dezember 2024.
  14. Saskia Aleythe: Rein in die erste Reihe. In: Süddeutsche Zeitung, 22. März 2021, S. 28. Abgerufen am 15. Dezember 2024 via SZ LibraryNet.
  15. Saskia Aleythe: Biathlon in Oberhof: Es geht noch was auf sueddeutsche.de. 17. Januar 2021. Abgerufen am 15. Dezember 2024.
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