Friedrich Kußmaul

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Friedrich Kußmaul (* 4. November 1920 in Bondorf; † 4. September 2009 in Stuttgart) war ein deutscher Ethnologe.

Friedrich Kußmaul wurde 1920 in Bondorf bei Herrenberg als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Nach dem Abitur 1939 studierte Kußmaul zunächst in Göttingen als einer von zwei Studenten des Ethnologen Hans Plischke Völkerkunde und Geographie. Ab 1941 leistete er Kriegsdienst in der Wehrmacht in der Heimatfront. Von 1946 bis 1953 studierte er in Tübingen Völkerkunde bei Elisabeth Gerdts-Rupp.[1] Er promovierte mit einer Arbeit Die Stellung des Pferdes in der Kultur der Mongolen bei Hermann von Wissmann.[2]

Zwischen 1971 und 1986 war er Direktor des Linden-Museums in Stuttgart. Die deutsch-französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy dokumentierte, wie sich Kußmaul 1976 in der ersten bundesdeutschen Debatte um Raubkunst positionierte. Kußmaul ging davon aus, dass Restitutionsforderungen der beraubten Länder in Vergessenheit geraten würden. „Ob man dann, in Form einer noblen Geste da und dort entsprechende Sammlungen hingibt, hingeben soll, ist eine andere Frage. Aber das wird nach meiner Überzeugung nicht vor 1990 der Fall sein. […] und bis dahin ist ja noch einige Zeit.“[3]

  • Gert K. Nagel: Friedrich Kußmaul zum 65. Geburtstag. In: Weltkunst, Jg. 55 (1985), Nr. 23, S. 3737.
  • Jürgen Zwernemann: Friedrich Kußmaul 1920–2009 †. In: Zeitschrift für Ethnologie. 136, 2011, S. 1–10 (Artikelanfang online).

Einzelnachweise

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  1. Vincenz Kokot: Short Portrait: Elisabeth Gerdts-Rupp. In: German Anthropology. Ruhr-Universität Bochum, Januar 2012, abgerufen am 26. Dezember 2022.
  2. Dieter Haller: Interviews with German Anthroplogists: Interview Friedrich Kussmaul. (pdf; 166 kB) In: germananthropology.com. 3. April 2009, abgerufen am 23. Februar 2022.
  3. Bénédicte Savoy: Gastbeitrag – Öffnet Euch. In: Deutschlandradio-Programmheft. Ausgabe Januar 2020, 27. Dezember 2019, archiviert vom Original am 14. Januar 2020; abgerufen am 22. Februar 2022.