Frysztak
Frysztak | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Karpatenvorland | |
Powiat: | Strzyżowski | |
Fläche: | 2,20 km² | |
Geographische Lage: | 49° 50′ N, 21° 37′ O | |
Höhe: | 267 m n.p.m. | |
Einwohner: | 950 (31. Dez. 2004) | |
Postleitzahl: | 38-130 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 17 | |
Kfz-Kennzeichen: | RSR | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Eisenbahn: | Rzeszów–Jasło | |
Nächster int. Flughafen: | Rzeszów |
Frysztak ist ein Dorf im Powiat Strzyżowski der Woiwodschaft Karpatenvorland in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 10.500 Einwohnern.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt am linken Ufer des Wisłoks, an der Grenze zwischen dem Strzyżów-Gebirge im Westen und dem Dynów-Gebirge im Osten, etwa 17 km nordwestlich von Krosno. Die Nachbarorte sind Pułanki im Norden, Kobyle im Osten, Twierdza im Südosten, sowie Glinik Dolny im Südwesten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer Quelle aus dem Jahr 1717 wurde Frysztak bereits im Jahr 1277 erwähnt, doch die ersten zuverlässigen Erwähnungen des deutschstämmigen Namens stammen aus den Jahren 1375 (Fristath) und 1391 (Freystat), danach findet sich Frienstat…Frestat (1392), Freynstadt (1400), Freynstat bzw. Fristat (1408), Freystath (1418), Fraystath (1425), Frisztath (1460), Frysztak (1468), Fristath (1470–1480), oppido Fryst (1479), Fristak (1491), Fristhath (1502), Frysthak (1507, 1529), Fristak (1581), Frysztak (1794).[1]
Frysztak besaß seit dem 13. oder 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1932 das Stadtrecht. Das Städtchen gehörte zunächst zum Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Sandomir, Kreis Pilzno. Von 1772 bis 1896 gehörte der Steuerbezirk Frysztak zum Bezirk Jasło, danach Bezirk Strzyżów, in der Provinz Galizien. Der Markt Frysztak war ein Schtetl, im Jahr 1900 hatte es 1506 Einwohner, davon war die Mehrheit polnischsprachig (1499), 1101 waren israelitisch, 395 römisch-katholisch und 10 griechisch-katholisch.[2]
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie kam Frysztak 1918 zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die deutsche Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg.
Vor dem Krieg hatte der Ort eine große jüdische Bevölkerung. Ihre Mitglieder wurden jedoch im Frysztaker Ghetto konzentriert und schließlich im Holocaust ermordet.
Die ersten Juden, die im Jahre 1942 aus Frysztak deportiert wurde, 800 Menschen, waren Männer, die älter als 52 Jahre waren, und Frauen mit mehr als zwei Kindern. Sie alle wurden im Warzyce-Wald ermordet. Deutsche Einheiten erschossen sie vor drei Massengräbern. Diejenigen Opfer, die nicht gleich starben, wurden lebendig begraben.[3] Das Ghetto wurde am 18. August liquidiert, und die jüdische Bevölkerung ins Ghetto in Jasło deportiert.[4] Aus Jasło wurden die Überlebenden wenige Tage später ins Vernichtungslager Belzec gebracht.
Von 1975 bis 1998 gehörte Frysztak zur Woiwodschaft Rzeszów.
Sehenswürdigkeiten und Baudenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Pfarrkirche wurde seit ihrer Errichtung im Jahr 1927 mehrmals umgebaut, Pfarrhaus, Umfassungsmauer und Tore.
- Apotheke mit Zwerchhaus
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwik de Laveaux (1891–1969), polnischer General
- Barbara Jeż (* 1948), polnische Handballspielerin und Mutter von Miroslav Klose.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frysztak. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 2: Derenek–Gżack. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1881, S. 421 (polnisch, edu.pl).
- Frysztak. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 15, Teil 1: Abablewo–Januszowo. Walewskiego, Warschau 1900, S. 480 (polnisch, edu.pl).
- Website der Gemeinde (polnisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kazimierz Rymut, Barbara Czopek-Kopciuch: Nazwy miejscowe Polski: historia, pochodzenie, zmiany. 3 (E-I). Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Kraków 1999, S. 52 (polnisch, Online).
- ↑ Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
- ↑ Oral history interview with Rose Feld - Collections Search - United States Holocaust Memorial Museum. In: collections.ushmm.org. Abgerufen am 4. Mai 2018 (englisch).
- ↑ William Leibner: History of Frysztak. JewishGen ShtetLinks, abgerufen am 28. Juni 2011: „Quelle: Główna Komisja Zbrodni Hitlerowskich w Polsce – Rada Ochrony Pomników Walki i Meczeństwa – "Obozy hitlerowskie na ziemiach polskich 1939–1945", Warschau 1979, (übersetzt aus dem Polnischen).“