Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022/Russland
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022: Russland | |
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Trainer | Jelena Fomina (Qualifikationsgruppenspiele) Juri Krasnoschan (Play-offs) |
Kapitän | Anna Koschnikowa |
Qualifiziert als | Playoffsieger gegen Portugal |
Weltranglistenplatz vor dem Turnier |
25 |
Turnierergebnis | suspendiert |
Tore | : |
Dieser Artikel behandelt die russische Nationalmannschaft in der Qualifikation zur EM 2022 in England. Die Russinnen qualifizierten sich zum sechsten Mal für die Endrunde, benötigten dazu die meisten Qualifikationsspiele, wurden aber am 28. Februar 2022 aufgrund des Überfalls auf die Ukraine von der UEFA von allen Wettbewerben ausgeschlossen.[1][2] Am 8. März legte der russische Verband dagegen Beschwerde beim CAS ein.[3] Am 18. März wurde die Beschwerde abgewiesen.[4] Am 30. März zog der russische Verband seine Beschwerde zurück.[5] Am 2. Mai erklärte die UEFA, dass Portugal aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine den Platz der russischen Mannschaft bei der EM-Endrunde erhält. Portugal war in den Play-offs an Russland gescheitert.[6]
Qualifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Russinnen wurden für die Qualifikation in Gruppe A gelost. Als Gegner wurden zugelost: Titelverteidiger Niederlande, Slowenien, die Türkei und Estland sowie das Kosovo, das erstmals teilnahm und gegen das ebenso wie gegen Estland erstmals gespielt wurde. Aus politischen Gründen, bedingt durch die engen Beziehungen Russlands zu Serbien, wurden die Spiele gegen das Kosovo auf neutralem Platz durchgeführt. Die Russinnen starteten mit einem 1:0-Sieg in Slowenien und einem 4:0-Heimsieg gegen Estland. Es folgte eine 0:2-Niederlage gegen die Niederländerinnen. Im März wurde dann das aus Sicherheitsgründen nach Wiesbaden verschobene Spiel gegen das Kosovo mit 5:0 gewonnen. Dann bremste die COVID-19-Pandemie die Qualifikation, so dass die für den April terminierten Spiele in den Oktober 2020 verschoben und ohne Zuschauer ausgetragen wurden. Im ersten Spiel nach der Pause wurde in Moskau auch das zweite Spiel gegen die Niederländerinnen verloren. Mit fünf Siegen in den folgenden Spielen, bei denen nur gegen die Türkinnen Gegentore kassiert wurden, konnte aber der zweite Platz gesichert werden. Die Russinnen waren aber nur sechstbester Gruppenzweiter und da nur die drei besten Gruppenzweiten direkt für die EM-Endrunde qualifiziert waren, mussten sie den Umweg über die Play-offs gehen. Im Dezember 2020 löste Juri Krasnoschan Jelena Fomina als Nationaltrainer ab, da der russische Verband es nicht für vereinbar hielt, dass sie zudem Lokomotive Moskau trainierte.[7] Für die Play-offs wurden ihnen die Portugiesinnen zugelost. Das erste Spiel am 9. April 2021 konnten die Russinnen in Lissabon mit 1:0 gewinnen, so dass ihnen ein torloses Remis im Rückspiel reichte, um die Endrunde zu erreichen.
Insgesamt wurden 29 Spielerinnen in der Qualifikation eingesetzt, davon machten Anna Belomytzewa, Marina Fjodorowa, Nelli Korowkina und Kapitänin Anna Koschnikowa alle 12 Spiele mit. Einmal fehlte Alsu Abdullina. Auf der Torhüterposition bestritt Tatjana Schtscherbak neun und Viktoria Nosenko ein Spiel in der Gruppenphase. In den Play-offs stand dann Elwira Todua im Tor, die unter Fomina nur selten zum Einsatz gekommen war. Ihre ersten Spiele in der Qualifikation bestritten Elina Samoylova, die ab dem dritten Spiel zur Stammformation gehörte, Kristina Maschkowa, die auch im dritten Spiel ihren ersten Einsatz hatte und danach nur einmal nicht eingesetzt wurde, Victoria Kozlova, die im zweiten Spiel ihren ersten Einsatz hatte und insgesamt sieben Spiele bestritt, Nadeschda Iljinow im zweiten Spiel gegen das Kosovo, Kristina Khorosheva in den beiden letzten Gruppenspielen, Tatiana Morina im letzten Gruppenspiel gegen die Türkei.
Beste Torschützinnen waren Nelli Korowkina mit sieben und Marina Fjodorowa mit fünf Toren. Insgesamt trafen neun Russinnen in der Qualifikation. Ihr erstes Länderspieltor erzielten Alsu Abdullina, Alina Myagkova und Dariya Yakovleva in der Qualifikation.
Pl. | Land | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Punkte |
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1. | Niederlande | 10 | 10 | 0 | 0 | 48:3 | +45 | 30 |
2. | Russland | 10 | 8 | 0 | 2 | 23:6 | +17 | 24 |
3. | Slowenien | 10 | 6 | 0 | 4 | 31:12 | +19 | 18 |
4. | Kosovo | 10 | 3 | 1 | 6 | 6:29 | −23 | 10 |
5. | Türkei | 10 | 1 | 2 | 7 | 9:28 | −19 | 5 |
6. | Estland | 10 | 0 | 1 | 9 | 1:40 | −39 | 1 |
Datum | Spielort | Gegner | Ergebnis | Russische Torschützinnen | |||
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30.08.2019 | Velenje | Slowenien | 1:0 (1:0) | Tschernomyrdina (25.) | |||
03.09.2019 | Moskau | Estland | 4:0 (2:0) | Korowkina (10., 56.), Fjodorowa (30.), Alina Myagkova 1 (83.) | |||
08.10.2019 | Eindhoven | Niederlande | 0:2 (0:1) | ||||
06.03.2020[8] | Wiesbaden (DEU) | Kosovo | 5:0 (2:0) | Fjolla Shala (1./Eigentor), Korowkina (33.), Smirnowa (47., 53.), Fedorowa (50.) | |||
18.09.2020 | Moskau | Niederlande | 0:1 (0:1) | ||||
22.09.2020[9] | Jūrmala[10] (LVA) | Estland | 3:0 (1:0) | Yakovleva 1 (22.), Mashina (75.), Korowkina (90.+3) | |||
23.10.2020[11] | Moskau | Slowenien | 1:0 (0:0) | Korowkina (74.) | |||
27.10.2020[12] | Moskau | Türkei | 4:2 (2:0) | Korowkina (13.), Tschernomyrdina (22., 46.), Mashina (50.) | |||
27.11.2020[13] | Manavgat (TUR) | Kosovo | 3:0 (3:0) | Fjodorowa (6., 12.) Abdullina 1 (9.) | |||
01.12.2020[14] | Manavgat | Türkei | 2:1 (2:0) | Belomytzewa (29.), Fjodorowa (45.+1.) | |||
Anmerkungen: 1 Erstes Länderspieltor der Spielerin |
Playoffspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ergebnis | ||
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9. April 2021 in Lissabon | ||
Portugal | 0:1 (0:0) | Russland |
13. April 2021 in Moskau | ||
Russland | 0:0 | Portugal |
Gesamt: | ||
Russland | 1:0 | Portugal |
Torschützinnen:
- 1. Spiel: Nelli Korowkina (51.)
Endrunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Auslosung am 28. Oktober 2021 wurde Russland in die Gruppe mit Titelverteidiger Niederlande, Schweden sowie der Schweiz gelost und hätte alle Spiele in Leigh bestreiten können.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ FIFA und UEFA schließen Russland von allen Wettbewerben aus. In: kicker.de. 28. Februar 2022, abgerufen am 28. Februar 2022.
- ↑ uefa.com: FIFA/UEFA suspendieren russische Vereine und Nationalmannschaften von allen Wettbewerben
- ↑ tas-cas.org: THE COURT OF ARBITRATION FOR SPORT (CAS) REGISTERS THE APPEALS FILED BY THE FOOTBALL UNION OF RUSSIA AGAINST THE DECISIONS TAKEN BY FIFA AND UEFA TO SUSPEND RUSSIAN TEAMS AND CLUBS FROM THEIR COMPETITIONS
- ↑ tas-cas.org: The CAS rejects the Football Union of Russia’s request to stay the execution of the FIFA Council’s decision to suspend all Russian teams and clubs from its competitions
- ↑ tas-cas.org: SUMMARY OF THE PROCEEDINGS PENDING BEFORE THE COURT OF ARBITRATION FOR SPORT (CAS) RELATING TO APPEALS OF RUSSIAN ATHLETES, FEDERATIONS AND TEAMS
- ↑ uefa.com: UEFA-Beschlüsse zu bevorstehenden Wettbewerben im Zusammenhang mit dem anhaltenden Ausschluss russischer Nationalmannschaften und Vereine
- ↑ Юрий Красножан — главный тренер женской сборной России
- ↑ Das Spiel war ursprünglich für den 4. Oktober 2019 angesetzt, wurde von der UEFA aus Sicherheitsgründen aber abgesagt und verschoben. (albinfo.ch: Shtyhet ndeshja mes Kosovës dhe Rusisë)
- ↑ Ursprünglicher Termin: 05.06.2020
- ↑ Das Spiel sollte ursprünglich in Tallinn stattfinden, wurde aber wegen der COVID-19-Beschränkungen nach Lettland verlegt. (jalgpall.ee: Eesti koondis peab EM-valiksarjas kodumängu Lätis)
- ↑ Ursprünglicher Termin: 14.04.2020
- ↑ Ursprünglicher Termin: 10.04.2020
- ↑ Ursprünglicher Termin: 09.06.2020
- ↑ Ursprünglicher Termin: 22.09.2020