Brasilianische Fußballnationalmannschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Brasilien
Brasil
Spitzname(n) Seleção
Canarinho
Verde-Amarela
Pentacampeões
Verband Confederação Brasileira
de Futebol
Konföderation CONMEBOL
Technischer Sponsor Nike
Cheftrainer Dorival Júnior
Rekordspieler Cafu (142)
Rekordtorschütze Neymar (79)
Heimstadion verschiedene, vorwiegend Maracanã
FIFA-Code BRA
FIFA-Rang 5. (1784,37 Punkte)
(Stand: 24. Oktober 2024)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
1051 Spiele
667 Siege
217 Unentschieden
167 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Argentinien Argentinien 3:0 Brasilien Brasilien 1889
(Buenos Aires, Argentinien; 20. September 1914)
Höchster Sieg
Brasilien 1889 Brasilien 10:1 Bolivien Bolivien
(São Paulo, Brasilien; 10. April 1949)
Höchste Niederlagen
Uruguay Uruguay 6:0 Brasilien Brasilien 1889
(Viña del Mar, Chile; 18. September 1920)
Brasilien Brasilien 1:7 Deutschland Deutschland
(Belo Horizonte, Brasilien, WM 2014; 8. Juli 2014)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen 22 (Erste: 1930)
Beste Ergebnisse Weltmeister: 1958, 1962, 1970, 1994, 2002
Südamerikameisterschaften
Endrundenteilnahmen 37 (Erste: 1916)
Beste Ergebnisse Südamerikameister: 1919, 1922, 1949, 1989, 1997, 1999, 2004, 2007, 2019
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 7 (Erste: 1997)
Beste Ergebnisse Konföderationen-Pokalsieger: 1997, 2005, 2009, 2013
Nord- und Zentralamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 3
Beste Ergebnisse Zweiter 1996, 2003
(Stand: 2024-10-15)

Die brasilianische Fußballnationalmannschaft, genannt Seleção (portugiesisch „Auswahl“), ist ein vom brasilianischen Nationaltrainer zusammengestellter Kader von Spitzenspielern. Sie repräsentiert den brasilianischen Fußballverband, die Confederação Brasileira de Futebol (C.B.F.), auf internationaler Ebene bei Freundschaftsspielen und internationalen Turnieren.

Mit fünf gewonnenen Titeln ist sie die weltweit erfolgreichste Fußballnationalmannschaft bei den Fußball-Weltmeisterschaften. Der letzte WM-Sieg wurde 2002 erreicht. In der FIFA-Weltrangliste vom Oktober 2022 belegte Brasilien den ersten Platz.[2]

1914–1938: Aufstieg in die Weltspitze

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das erste brasilianische Fußballnationalteam, im Juli 1914.

Das erste offizielle Spiel der Nationalmannschaft fand 1914 gegen die englische Vereinsmannschaft Exeter City statt und wurde 2:0 gewonnen.

1916 nahm Brasilien am erstmals ausgetragenen Campeonato Sudamericano de Fútbol teil. 1919 gewann Brasilien erstmals diese südamerikanische Meisterschaft.

Die Teilnahme am Campeonato 1921 wurde vom Rassismus gegen die farbigen Spieler überschattet. Schon Wochen vor dem Turnier äußerten sich Abgeordnete in einer Parlamentsdebatte besorgt, dass eine dunkelhäutige Mannschaft Brasilien als ein halbzivilisiertes Land erscheinen lassen könne. Sie verwiesen darauf, dass die brasilianischen Spieler beim Campeonato Sudamericano 1917 von den argentinischen als „macaquitos“ (Affen) beschimpft worden waren.[3] Am Vorabend der Nominierung des brasilianischen Kaders rief der brasilianische Präsident Epitácio Lindolfo da Silva Pessoa den Vorsitzenden der Confederação Brasileira de Desportos (CBD) zu sich und erklärte, dass keine farbigen Spieler aufgestellt werden dürften. Das Eingreifen von Präsident Pessoa bewährte sich nicht. Die rein weiße Mannschaft wurde ohne die schwarzen Stars beim Campeonato Sudamericano 1921 nur zweite.[4]

Polen 5:6 Brasilien, 1938

Beeinträchtigt wurde die Nationalmannschaft auch durch Streit innerhalb der Brasilianischen Fußballkonföderation CBD, insbesondere zwischen den Fußballverbänden der Bundesstaaten São Paulo und Rio de Janeiro. Deren Rivalität führte dazu, dass man nicht die besten Spieler des Landes aufstellte, sondern um des Friedens willen Mannschaften antreten ließ, die nur aus Spielern aus dem einen oder aus dem anderen der beiden zerstrittenen Verbände bestanden. Bei den Weltmeisterschaften 1930 kamen z. B. nur Spieler aus dem Bundesstaat Rio de Janeiro zum Zuge. Derart geschwächt schied die brasilianische Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 1930 und 1934 jeweils schon in der ersten Runde (Gruppenspiele bzw. Achtelfinale) aus.[5] Doch schon bei der WM 1938 konnte Brasilien mit einem dritten Platz den Grundstein für weitere Erfolge legen. Bei dieser WM wurde Leônidas da Silva mit sieben Treffern Torschützenkönig.

1938–1954: Historische Niederlage im Maracanã

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Brasilianische Auswahl bei der WM 1950

Infolge des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 wurde bis 1950 keine Weltmeisterschaft ausgetragen. 1950 war Brasilien Gastgeber der ersten Weltmeisterschaft nach dem Krieg. Brasilien hatte im Gegensatz zur europäischen Konkurrenz kaum unter dem Zweiten Weltkrieg gelitten. Der Fußballbetrieb war praktisch ungestört weitergelaufen und Brasilien konnte auf eine große Anzahl talentierter Spieler zurückgreifen. Brasilien galt daher zusammen mit England als hoher Favorit auf den Turniersieg. Einmalig in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft war es, dass bei dieser WM der Weltmeister in zwei Gruppenphasen ohne ein abschließendes Finalspiel ermittelt wurde. Jedoch wurde das letzte Gruppenspiel zwischen Brasilien und Uruguay zum Finale dieses Turniers, bei dem Brasilien bereits ein Unentschieden genügt hätte. Vor 199.854 fanatischen Cariocas im Maracanã von Rio de Janeiro ging Brasilien zunächst mit 1:0 in Führung. Mitte der zweiten Hälfte glich Uruguay aus. Zehn Minuten vor Schluss gelang Uruguay der entscheidende Treffer zum Sieg und zur Weltmeisterschaft. Der 16. Juli 1950 war die bis dahin dunkelste Stunde des brasilianischen Fußballs. Niemals vorher war die Enttäuschung größer. Wie groß sie war, belegt die Tatsache, dass die bis zu diesem Tag von der brasilianischen Nationalelf getragene weiße Spielkleidung „verbannt“ worden ist und Brasilien seitdem in gelb-blauer Spielkleidung aufläuft. Das Spiel im Maracanã in Rio de Janeiro ist seitdem in Südamerika als „Maracanaço“ bekannt. Danach gab es zwei Jahre lang kein Länderspiel Brasiliens.

Um die Maracanã-Niederlage zu vergessen, wurde für die WM 1954 die brasilianische Mannschaft fast vollständig ersetzt, hatte aber trotzdem einen Stamm guter Spieler, einschließlich Nílton Santos, Djalma Santos und Didi. Brasilien schied allerdings bereits im Viertelfinale gegen die seit vier Jahren unbesiegten Ungarn aus. Die 2:4-Niederlage gegen den Favoriten des Turniers war mit drei Feldverweisen eines der hässlichsten WM-Spiele in der Fußballgeschichte und ist seitdem als „Schlacht von Bern“ bekannt.

1958–1971: Die Ära Pelé mit drei WM-Titeln

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Brasilianische Nationalmannschaft, 1962

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden begann die Ära Pelé, der diesem Turnier seinen Stempel aufdrückte. Brasilien gewann mit dem jungen Pelé seinen ersten Weltmeister-Titel, indem es Gastgeber Schweden im torreichsten Finale der WM-Geschichte mit 5:2 besiegte. Mit sechs Toren belegte er zusammen mit Helmut Rahn den 2. Platz in der Torjägerliste und ihm gelang das erste Kopfballtor in einem Finale.

Bei der WM 1962 in Chile konnte Brasilien seinen Titel verteidigen. Diesmal schlug man im Finale die CSSR mit 3:1. Im Gruppenspiel hatte man sich noch 0:0 getrennt. Hierbei verletzte sich Pelé und fiel für das weitere Turnier aus, sodass bei diesem Turnier Garrincha im Vordergrund stand.

Bei der WM 1966 in England wurde die brasilianische Mannschaftsaufstellung durch sportpolitische Einflüsse beeinträchtigt. Alle größeren brasilianischen Vereine wollten die WM für ihre Spieler als Bühne benutzen. In den letzten Monaten der Vorbereitung musste Trainer Vicente Feola mit 46 Spielern arbeiten, von denen er schließlich nur 22 mit nach England nehmen konnte. Dies führte zu internen Streitigkeiten und psychischer Belastung und schlug sich in einer der bis dato schlechtesten Darbietungen Brasiliens bei einer Weltmeisterschaft nieder: Brasilien schied als zweiter amtierender Weltmeister (nach Italien 1950) bereits in der Vorrunde aus. Die überalterte Mannschaft war nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden Pelés nicht in der Lage, in der Gruppenphase gegen Ungarn (1:3) und Portugal (1:3) einen Sieg zu erringen. Mit dem Ausscheiden Brasiliens war der Titelfavorit überraschend eliminiert.

Die Weltmeister-Mannschaft 1970 vor dem Viertelfinalspiel gegen Peru

Der dritte WM-Titel folgte 1970 in Mexiko. Nach einem nie gefährdeten Durchmarsch und dem 4:1 im Endspiel gegen Italien konnte Brasilien durch den dritten Titelgewinn den Coupe Jules Rimet behalten. Mário Zagallo gelang es bei diesem Turnier auch als erstem Trainer, der zuvor (1958 und 1962) als Spieler Weltmeister geworden war, den Titel zu erringen. Die Seleção 1970 wurde aufgrund ihrer Spielweise und ihrer Triumphe im Nachhinein mehrfach als eine der besten Mannschaften aller Zeiten ausgezeichnet.[6]

1971 beendete Pelé seine Karriere in der Nationalmannschaft. 1972 gewann Brasilien noch die Taça Independência, auch als „Mini-Copa“ bezeichnet, ein internationales Turnier, an dem 18 Nationalmannschaften und zwei Kontinentalvertretungen teilnahmen. Zu diesem Turnier waren allerdings die weltbesten Teams wie Polen, Italien, Deutschland oder die Niederlande nicht angereist. Brasilien gelang es zudem, mit dem 1:0 gegen Schottland den bisherigen Rekord der Unbesiegtheit (32 Mal durch Ungarn) zu brechen und 33 Spiele hintereinander ungeschlagen zu bleiben.[7] Nach dem Turnier beendete auch Tostão seine Nationalmannschaftskarriere, womit neben Pele und Carlos Alberto Torres eine weitere wichtige Säule der 1970er Mannschaft die Mannschaft verlassen hatte.

1974–1990: „Durststrecke“ ohne WM-Titel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Pelé und andere Stars aus der brasilianischen Nationalmannschaft zurückgetreten waren, spielte man bei der WM 1974 in Deutschland ein enttäuschendes Turnier. Die Vorrunde hatte man als Gruppenzweiter nach zwei Unentschieden überstanden und traf in der Zweiten Finalrunde auf die Niederlande, Argentinien und die DDR. Die Spiele gegen die DDR und Argentinien gewann man knapp. Gegen die Top-Favoriten aus den Niederlanden und deren „Totalen Fußball“ konnte man sich nicht durchsetzen und verlor mit 0:2. Brasilien beendete nach einer 0:1-Niederlage im Spiel um Platz 3 gegen Polen das Turnier auf dem 4. Platz. Der medizinische Betreuer Mário Américo, der der Selecao jahrzehntelang gedient hatte, zog sich zurück.

Das Resultat bei der Weltmeisterschaft 1978 war aus Sicht der Brasilianer umstritten. In der Zweiten Finalrunde konkurrierte Brasilien mit dem Gastgeber Argentinien um den zur Finalteilnahme berechtigenden ersten Platz, nachdem das direkte Aufeinandertreffen torlos endete. Das abschließende Gruppenspiel der Brasilianer fand vor dem der Argentinier statt, wodurch Argentinien vor dem Spiel bereits wusste, dass sie mit vier Toren Unterschied gewinnen mussten. Das Spiel gegen Peru wurde mit 6:0 gewonnen, der spätere Weltmeister Argentinien qualifizierte sich aufgrund des besseren Torverhältnisses für das Finale. Die Brasilianer monierten, dass der peruanische Torwart Ramón Quiroga, in Argentinien geboren, in den fünf vorhergehenden Spielen nur sechs Tore kassiert hatte und Argentinien im bisherigen Turnierverlauf ebenfalls erst sechs Tore erzielen konnte. Zum anderen hält sich bis heute der Verdacht, die argentinische Militärjunta hätte den hohen Sieg mit eventuellen Getreidelieferungen an den peruanischen Staat erkauft. Ein Fehlverhalten wurde von beiden Seiten jahrzehntelang verneint. Jahre später erwähnte ein peruanischer Senator, dass man absichtlich in der Höhe verloren habe.[8][9] Deshalb und weil Brasilien in diesem Turnier die einzige ungeschlagene Mannschaft geblieben war, sehen viele Brasilianer ihre Mannschaft als den moralischen Sieger. Durch einen 2:1-Sieg über Italien wurde man Dritter. Ende 1980 nahm man an der sogenannten Mini-WM teil. In der Vorrunde besiegte man den amtierenden Weltmeister Argentinien und den amtierenden Europameister Deutschland (4:1) und zog ins Endspiel ein, welches man gegen Uruguay knapp verlor. 1983 kam man dann bis ins Endspiel der Copa América, verlor dieses jedoch – wieder gegen Uruguay.

Bei der Weltmeisterschaft 1982 galt Brasilien als Favorit und die Nationalmannschaft zeigte mit Spitzenspielern wie Zico, Falcão, Toninho Cerezo, Éder Aleixo und Sócrates, unter dem Trainer Telê Santana Offensiv-Fußball. Brasilien agierte bei diesem Turnier mit einem 4-2-2-2-System. In der Innenverteidigung spielten Luizinho und Oscar, während die beiden Außenverteidiger Leandro und Junior die Offensive mitunterstützten. Toninho Cerezo und Falcao, Socrates und Zico, sowie Eder und Serginho bildeten dann Mittelfeld und Angriff, wobei alle Spieler sehr flexibel agierten und für den Gegner schwer einzuschätzen waren. Brasilien gewann alle Gruppenspiele der Vorrunde und traf in der ersten Finalrunde auf Argentinien und Italien. Im ersten Spiel wurde Argentinien mit 3:1 besiegt. Dem WM-Favoriten hätte im zweiten Spiel ein Unentschieden zum Erreichen des Halbfinals gereicht, aber in einem Klassiker der WM-Geschichte verlor man 2:3 gegen Italien, wobei Paolo Rossi alle drei Treffer für den späteren Weltmeister erzielte. Vorher hatte er in vier Spielen kein einziges Tor erzielt.

Während der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko konnte Brasilien, mit Telê Santana und einigen Spielern von 1982, an die bezaubernde Leistung der vorherigen WM anknüpfen. Brasilien verlor im Viertelfinale gegen Frankreich nach Elfmeterschießen mit 4:5. Zico verschoss dabei einen Elfmeter schon während der regulären Spielzeit. Nach diesem Turnier endete auch eine Ära. Nationaltrainer Santana, Falcao, Zico und Socrates traten aus der Nationalmannschaft zurück. Toninho Cerezo war bereits 1985 zurückgetreten und Eder Aleixo war gar nicht mehr berücksichtigt worden, da er seine Form nicht mehr erreicht hatte.

Um die Spieler Romario, Bebeto, Taffarel und Dunga wurde eine neue Mannschaft aufgebaut, die bereits 1989 die Copa América gewinnen konnte und zur WM 1990 als Mitfavorit anreiste.

Bei der Weltmeisterschaft 1990 wurde Brasilien vom bis dahin wenig bekannten Sebastião Lazaroni trainiert. Die Brasilianer schafften es mit einer für sie ungewöhnlich defensiven Spielweise, die Vorrunde schadlos zu überstehen. Im Achtelfinale schied Brasilien trotz seiner besten Turnierleistung gegen Argentinien aus. Sie erspielten sich Chance um Chance und mussten sich dennoch dem Südamerika-Rivalen geschlagen geben. Eine Kombination von Maradona und Caniggia neun Minuten vor dem Ende bescherte Argentinien den 1:0-Sieg.

1994–2006: Zwei weitere Weltmeistertitel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24 Jahre nach dem dritten Titelgewinn gewann die Seleção bei der WM 1994 in den USA ihren vierten Titel. Trainer Parreira ließ mit einem defensiv interpretiertem 4-4-2-System spielen. Romario und Bebeto bildeten das Offensivduo und erzielten zusammen acht der elf brasilianischen Tore. Weiterer Leistungsträger war Kapitän Dunga, der im linken defensiven Mittelfeld spielte. Erstmals in einem WM-Finale entschied im Spiel gegen Italien nach 120 torlosen Minuten ein Elfmeterschießen über die Weltmeisterschaft. Brasilien gewann dies mit 3:2. Roberto Baggio, der zuvor mit fünf erzielten Treffern an Italiens Finaleinzug beteiligt gewesen war, verschoss den entscheidenden Elfmeter. Der 17-jährige Ronaldo gehörte zwar zum Kader der Brasilianer, wurde im Turnier aber nicht eingesetzt. Er sollte sich in den nächsten Jahren zum Top-Stürmer entwickeln.

Zur WM 1998 reiste Brasilien als einer der Favoriten an. 1997 hatte man die Copa América gewonnen und mit Ronaldo, Rivaldo, Roberto Carlos und Cafu Weltstars im Team. Brasilien wurde trotz einer 1:2-Niederlage gegen Norwegen in der WM-Vorrunde noch Gruppensieger und kämpfte sich dann später im Halbfinale gegen die Niederlande per Elfmeterschießen bis ins Finale vor. Dort verlor man aber deutlich gegen Gastgeber Frankreich mit 0:3. Zinédine Zidane schoss die Franzosen mit zwei Toren zum Sieg. Ronaldo, der kein gutes Spiel machte, hatte wohl vor dem Spiel einen epileptischen Anfall erlitten. Die Frage, warum er aufgestellt worden war, wurde in Brasilien später von einem staatlichen Untersuchungsausschuss untersucht.

Dreifacher Weltfußballer des Jahres: der brasilianische Fußballspieler Ronaldo

Ihren fünften WM-Titel gewannen die Brasilianer bei der WM 2002 in Japan und Südkorea. Der Rekord-Weltmeister hatte nicht wie 1998 zu den Topfavoriten gezählt. Vor allem Titelverteidiger Frankreich, Argentinien und Vizeeuropameister Italien wurden damals stärker eingeschätzt. Frankreich und Argentinien schieden aber in der Vorrunde aus, Italien im Achtelfinale. Brasilien gewann jedes Spiel. Leistungsträger waren Ronaldo, Rivaldo, Cafu, Roberto Carlos und der junge Ronaldinho. Das Finale wurde 2:0 gegen die bislang bei Weltmeisterschaften zweiterfolgreichste deutsche Mannschaft gewonnen. Es war zugleich das erste Mal, dass die Nationalmannschaften Brasiliens und Deutschlands einander bei einer Fußball-Weltmeisterschaft gegenüberstanden. Zuvor war bereits die Auswahl der DDR bei der WM 1974 Gegner der Seleção gewesen. Entschieden wurde das Spiel durch Ronaldo, der beide Tore erzielte und mit acht Toren auch Torschützenkönig des Turniers wurde.

2006–2014: Zwei enttäuschende Weltmeisterschaften und der „Schock von Mineirão“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Training der brasilianischen Fußballnationalmannschaft in Weggis (1. Juni 2006)

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 befand sich die Seleção in der Gruppe F mit Kroatien, Australien und Japan. Das erste Gruppenspiel gewannen sie mit 1:0 gegen Kroatien, bevor sie sich im zweiten Spiel mit 2:0 gegen Australien zu behaupten wussten. In beiden Spielen konnten sie spielerisch nicht überzeugen. Dies änderte sich auch nicht im letzten Spiel gegen Japan, das nach einem 0:1-Rückstand mit 4:1 gewonnen wurde. Bei diesem Spiel erzielte Ronaldo seinen insgesamt 14. Treffer bei einer WM-Endrunde und stellte damit den 32 Jahre alten Rekord von Gerd Müller ein. Im Achtelfinale gegen Ghana gelang ihm in der 5. Minute sein 15. WM-Tor, womit er alleiniger Rekordhalter wurde. Das Spiel gegen Ghana gewann die Seleção mit 3:0. Ihr zweites Tor in dieser Begegnung war sehr umstritten, weil der Torschütze Adriano sich in einer eindeutigen Abseitsposition befand. Das dritte Tor wurde durch Zé Roberto erzielt. Ghana war lange Zeit ebenbürtig, nutzte aber seine Torchancen nicht aus. Schließlich schied die Auswahl im Viertelfinale gegen den späteren Vizeweltmeister Frankreich mit einem 0:1 aus, womit sie die Chance auf eine Revanche für die Finalniederlage von 1998 nicht nutzte.

Das für brasilianische Erwartungen enttäuschende Abschneiden des Teams löste heftige Diskussionen über die sportliche Turniervorbereitung und die Spielstrategie von Trainer Carlos Alberto Parreira während des Wettbewerbs aus. Sportjournalistische Kommentare in internationalen Zeitungen hatten bereits im Vorfeld des Turniers nach 14 öffentlichen Trainingseinheiten im schweizerischen Weggis kritisiert, die Trainingsmethoden wären zu stark auf mediale und kommerzielle Außenwirkung der Seleção als auf sportliche Fitness ausgerichtet gewesen. Brasilianische Medien bezeichneten die für das gesamte Turnier als wenig virtuos beurteilte fußballerische Leistung als „Bürokratenfußball“. Besonders enttäuschend war der Auftritt von Ronaldinho, der als kommender WM-Star gehandelt wurde. Er war weit entfernt von seinen Leistungen beim Confed-Cup 2005, als Brasilien im Halbfinale Deutschland mit 3:2 besiegte und anschließend das Finale gegen Argentinien 4:1 gewann.

In der Folge ersetzte Carlos Dunga Parreira als Nationaltrainer. Bei der Copa América 2007 in Venezuela misslang zunächst der Auftakt ins Turnier durch eine 0:2-Niederlage gegen Mexiko. Durch Siege gegen Chile und Ecuador gelang als Gruppenzweiter der Einzug ins Viertelfinale. Dort traf man abermals auf Chile, die man mit 6:1 besiegen konnte. Im Halbfinale gegen Uruguay stand es trotz zweimaliger Führung Brasiliens nach Ende der regulären Spielzeit 2:2. Nach einer torlosen Verlängerung konnte sich Brasilien schließlich mit 5:4 im Elfmeterschießen durchsetzen, obwohl mit Afonso und Fernando insgesamt zwei brasilianische Schützen vergaben. Im Finale gegen Argentinien behielt Brasilien anschließend mit 3:0 die Oberhand und gewann damit zum insgesamt 8. Mal die Copa América. Zusätzlich sicherte sich Robinho mit 6 Treffern den Titel als Torschützenkönig.

Für die WM 2010 konnte sich Brasilien als Erster der Südamerika-Qualifikation bereits am 5. September 2009 qualifizieren und reiste als Weltranglistenerster nach Südafrika. Nach den schlechten Erfahrungen mit öffentlichen Trainingseinheiten bei der letzten WM, setzte Nationaltrainer Dunga auf eine professionelle Vorbereitung. Er verzichtete zudem auf einige Stars wie Ronaldinho und Adriano, was von der brasilianischen Presse kritisiert wurde. Zur Vorbereitung spielte Brasilien gegen die in der Weltrangliste auf Platz 110 und 108 stehenden Mannschaften aus Simbabwe (3:0) und Tansania (5:1).

In die WM 2010 startete Brasilien mit einem 2:1 gegen Nordkorea, wobei den Nordkoreanern ihr einziges Tor bei dieser WM gelang.[10] Nach einem 3:1-Sieg gegen die Elfenbeinküste stand Brasilien bereits vor dem letzten Gruppenspiel als Achtelfinalteilnehmer fest.[11] Da auch den Portugiesen im letzten Gruppenspiel ein Remis für den Einzug ins Achtelfinale reichte, machten beide Mannschaften im abschließenden Gruppenspiel keine großen Anstrengungen, zumal es im parallel stattfindenden Spiel der Elfenbeinküste nicht gelang ihre Tordifferenz entscheidend zu verbessern um bei einer eventuellen Niederlage Portugals noch den zweiten Platz zu erreichen, das Spiel endete torlos.[12] Im Achtelfinale gegen Chile hatte Brasilien in der ersten Hälfte zunächst Probleme, erst ein Kopfballtor durch Juan in der 35. Minute brach den Bann. Das zweite Tor durch Luís Fabiano in der 38. Minute ebnete dann endgültig den Weg ins Viertelfinale, den Robinho in der 59. Minute dann klarmachte.[13] Im Viertelfinale trafen sie auf die Niederlande. Brasilien ging bereits in der 10. Minute in Führung und dominierte die 1. Halbzeit. Ein Tor von Wesley Sneijder nach einem Torwartfehler von Júlio César brachte in der 53. Minute die Wende und mit seinem 2. Tor entschied Sneijder in der 68. Minute das Spiel, zumal Brasilien nach einer roten Karte für Felipe Melo ab der 73. Minute nur noch mit zehn Spielern spielte. Brasilien war damit zum zweiten Mal nacheinander im Viertelfinale gescheitert.[14] Nationaltrainer Dunga wurde vom Verband umgehend entlassen, die Mannschaft bei ihrer Heimkehr in Rio de Janeiro von wütenden Fans empfangen.[15] Zudem verlor Brasilien durch das Viertelfinal-Aus Rang 1 in der FIFA-Weltrangliste.

Kurz nach der Weltmeisterschaft, noch im Juli 2010, wurde bekannt, dass Mano Menezes neuer Trainer der brasilianischen Landesauswahl werde.[16] Sein Nachfolger beim SC Corinthians Paulista wurde Adílson Batista. Jedoch war Menezes nur zweite Wahl, nachdem Muricy Ramalho für den Posten absagte. Am 10. August 2010, beim Freundschaftsspiel gegen die USA, stand er erstmals an der Seitenlinie des fünfmaligen Weltmeisters. Menezes’ Hauptaufgabe war es, eine junge, konkurrenzfähige Mannschaft aufzubauen, die bei der Copa América 2011 in Argentinien und der WM 2014 in Brasilien nach Möglichkeit den ersten Platz belegen sollte. Für sein erstes Länderspiel als Cheftrainer, bei der er den meisten WM-Fahrern eine Pause gab und nicht berief, nominierte Menezes mit Victor, Renan, Jefferson, Rafael, David Luiz, Réver, Jucilei, Ganso, Ederson, André und Neymar insgesamt elf Spieler, die zuvor noch ohne Nationalmannschaftseinsatz waren. Viele weitere Akteure hatten bis dahin nur wenige Spiele im Dress der Seleção absolviert. Einzige WM-Fahrer im Aufgebot waren Dani Alves, Ramires, Robinho und Thiago Silva.[17] Menezes Premierenspiel wurde schließlich mit 2:0 gewonnen. Bis Februar 2011 kamen fünfzehn Spieler zu ihrem Debüt in der Nationalmannschaft unter der Leitung des neuen Trainers.[18] Auf dem gesamten Weg zur Copa América 2011 in Argentinien nominierte Menezes insgesamt 57 Spieler. Hinzu kam Ronaldo, der für sein Abschiedsspiel gegen Rumänien am 7. Juni 2011 im Kader stand. Im 23-Mann-Kader zur Copa América standen mit Torwart Júlio César, Lúcio, Maicon, Dani Alves, Luisão, Thiago Silva, Elano, Ramires und Robinho neun Spieler, die bei der WM 2010 im Viertelfinale scheiterten. Außerdem waren mit David Luiz, Elias, Jádson, Lucas, Ganso und Neymar sechs Spieler im Kader, die unter Menezes ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft feierten. Auch dabei waren mit den Torhütern Victor und Jefferson, André Santos, Adriano, Sandro, Lucas Leiva, Alexandre Pato und Fred acht Spieler, die unter seinem Vorgänger Dunga länger nicht berücksichtigt worden waren. Menezes war es gelungen, innerhalb eines Jahres das Team im Schnitt zu verjüngen. Jüngste Spieler im Kader zur Copa América waren Neymar (19) und Lucas (18). Hinzu kamen mit Ganso und Alexandre Pato (beide 21) zwei Spieler, die noch für die U-21 spielberechtigt gewesen wären.

Die Copa América begann für Brasilien mit einem 0:0 gegen Venezuela im ersten Gruppenspiel schleppend. Man trat mit folgender Startaufstellung im 4-2-3-1 an: J. César – D. Alves, Lúcio, T. Silva, A. Santos – Lucas Leiva, Ramires – Robinho, Ganso, Neymar – Pato. Auch im zweiten Spiel konnte die Seleção nicht überzeugen und kam gegen Paraguay zu einem 2:2-Unentschieden. Im Vergleich zum ersten Spiel wechselte Menezes ein Mal und brachte Jádson für Robinho. Dieser brachte Brasilien in der 39. Minute mit 1:0 in Führung, die Paraguay in elf Minuten durch Santa Cruz (55.) und Valdez (67.) zu einer 2:1-Führung umwandeln konnte. In der 90. Minute traf Fred zum 2:2 für die Brasilianer. Im letzten Gruppenspiel benötigte die Seleção gegen Ecuador einen Sieg, um ins Viertelfinale zu kommen. Menezes stellte im Vergleich zum Spiel gegen Paraguay auf zwei Positionen um und brachte Robinho für Jadson und Maicon für Daniel Alves. Die Seleção ging gegen Ecuador in der 29. Minute durch Pato in Führung. In der 50. Minute traf Neymar zum 2:1, nachdem Ecuador durch Caicedo (50.) ausgleichen konnte. In der 59. Minute war es wieder Caicedo, der zum 2:2-Ausgleich traf. Zum Ende machten Pato (61.) und Neymar (72.) den 4:2-Sieg gegen Ecuador klar.

Im Viertelfinale traf man wieder auf Paraguay, die sich als einer der beiden besten Gruppendritten für die K.o.-Phase qualifizierten. Brasilien trat mit derselben Elf an, die 4:2 gegen Ecuador gewann. Die Seleção war im Spiel besser, vergab aber Chancen, sodass es in die Verlängerung ging, in der sich beide Mannschaften keine Chancen herausspielen konnten. Nach einer Rudelbildung wurden Lucas Leiva und der Paraguayer Alcaraz nach Tätlichkeiten vom Platz gestellt (103.). So kam es zum Elfmeterschießen, in dem Brasilien alle seine vier Elfmeter verschoss. Als erster Schütze trat Elano an, der den Ball über das Tor schoss. Nachdem auch Paraguay seinen Elfmeter verschoss, trat Thiago Silva an, der an Torhüter Justo Villar scheiterte. Den zweiten Elfmeter für Paraguay verwandelte Estigarribia zum 1:0. Auch der dritte Schütze der Seleção André Santos scheiterte, indem er den Ball deutlich über das Tor schoss. Im Anschluss verwandelte Riveros zum 2:0 für Paraguay. Den letzten Elfmeter schoss Fred links am Tor vorbei, wodurch die Seleção wie bei der WM 2006 und 2010 im Viertelfinale scheiterte.

Am 10. August 2011 verlor Brasilien erstmals seit dem 17. November 1993 wieder ein Spiel gegen Deutschland, als man in Stuttgart mit 2:3 unterlag. 2012 bestritt die Seleção mehrere Testspiele, bei denen überwiegend Spieler eingesetzt wurden, die noch unter 23 Jahren waren und die dann Brasilien beim olympischen Fußballturnier in London vertreten sollten, bei dem Brasilien erstmals die Goldmedaille gewinnen wollte. Nach fünf Siegen in der Gruppenphase, dem Viertel- und Halbfinale, bei denen immer je 3 Tore erzielt wurden, verlor Brasilien das Finale gegen Mexiko mit 1:2. Nach den Olympischen Spielen konnte Brasilien, aufbauend auf dem Stamm der Olympiamannschaft, zwar mehrere Spiele gewinnen, nach einer 1:2-Niederlage am 21. November 2012 gegen Argentinien wurde Mano Menezes entlassen.[19] Nachfolger wurde Luiz Felipe Scolari mit Unterstützung durch Carlos Alberto Parreira als technischem Direktor.[20] Mit beiden wurde Brasilien bereits je einmal (2002 bzw. 1994) Weltmeister.

Das erste Spiel am 6. Februar 2013 unter der Leitung Scolaris wurde mit 1:2 gegen England im Wembley-Stadion zu London verloren und auch in den folgenden vier Spielen wurde lediglich ein Unentschieden erreicht, ehe mit einem 3:0 gegen Frankreich der erste Sieg folgte. Den folgenden Confederations Cup 2013 gewann Brasilien nach verlustpunktfreier Gruppenphase und einem 2:1-Halbfinalsieg gegen Uruguay mit 3:0 im Finale gegen Spanien. Im ersten Spiel nach dem Confed-Cup erlitt die Seleçao wieder eine Niederlage, als sie in Basel gegen die Schweiz mit 0:1 verlor. Diese Niederlage war auch die erste Niederlage Brasiliens gegen die Schweiz seit 1989. Alle folgenden Spiele konnte Brasilien gewinnen. Die hohen Erwartungen bei der Heim-WM 2014 konnte die Mannschaft um Neymar nicht erfüllen. Zwar drang Brasilien bis ins Halbfinale vor, musste sich dort jedoch ohne seinen verletzten Stürmer Deutschland am 8. Juli 2014 mit 1:7 geschlagen geben.[21] Für die Seleção war die Begegnung, die auch als Mineiraço (sinngemäß etwa „Schock von Mineirão“) bezeichnet wird, die erste Heimniederlage in einem Pflichtspiel seit 1975 und die höchste Niederlage in ihrer Turniergeschichte.[22] Im abschließenden Spiel um den dritten Platz verlor Brasilien gegen die Niederlande mit 0:3 und wurde nur WM-Vierter.[23]

Seit 2014: Neustart nach der Heim-WM

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten zehn Partien nach der WM, die allesamt Freundschaftsspiele waren, gewann Brasilien, darunter auch ein 2:0 gegen Argentinien beim Superclássico das Américas. Dadurch galt Brasilien als einer der Favoriten bei der Copa América 2015, die in Chile stattfand. Das Team startete mit einem 2:1-Sieg gegen Peru, gefolgt von einer 0:1-Niederlage gegen Kolumbien. In diesem Spiel bekam Neymar wegen einer Tätlichkeit die rote Karte und wurde anschließend für den Rest des Turniers gesperrt. Das entscheidende letzte Gruppenspiel wurde mit 2:1 gegen Venezuela gewonnen, wodurch das Viertelfinale erreicht wurde. In diesem scheiterte man nach Elfmeterschießen an Paraguay. Damit schied Brasilien erstmals in der Geschichte der Nationalmannschaft zweimal in Folge schon im Viertelfinale aus. In den ersten sechs Partien in der südamerikanischen WM-Qualifikation gewannen die Brasilianer nur zwei Spiele und belegten somit lediglich den sechsten Platz.

In der folgenden Copa America schied man in der Vorrunde aus. Im Anschluss an das Turnier wurde Carlos Dunga entlassen. Neuer Trainer wurde Tite. Unter ihm qualifizierte sich die Seleção als erste Mannschaft nach Gastgeber Russland für die WM 2018 und löste Argentinien im April 2017 als Spitzenreiter der FIFA-Weltrangliste ab. Mit zwölf Siegen und 41 Punkten beendete Brasilien die WM-Qualifikation als Gruppensieger. Das Kalenderjahr 2017 endete mit einem 3:1 in Lille (Frankreich) gegen Japan und einem torlosen Unentschieden im Wembley-Stadion in London gegen England. Das neue Jahr begann mit einem 3:0-Sieg in Moskau gegen Russland und einem 1:0 im Olympiastadion in Berlin gegen Deutschland im ersten Aufeinandertreffen seit der 1:7-Niederlage im WM-Halbfinale 2014, ehe im Mai 2018 der WM-Kader verkündet wurde. In der Gruppenphase bei der Weltmeisterschaftsendrunde traf Brasilien auf die Schweiz, auf Costa Rica und auf Serbien. Einem 1:1 gegen die Schweiz folgte ein 2:0 gegen Costa Rica durch zwei späte Tore von Philippe Coutinho und Neymar, ehe mit einem 2:0 gegen Serbien der Gruppensieg errungen wurde. Im Achtelfinale setzte sich die brasilianische Elf mit einem 2:0 gegen Mexiko durch, ehe die Mannschaft von Tite im Viertelfinale mit einer 1:2-Niederlage gegen Belgien aus dem Turnier ausschied.

In den folgenden acht Spielen bis zum März des Jahres 2019 gab es ein Unentschieden bei acht Siegen. Währenddessen gaben unter anderem Arthur und David Neres ihr Debüt für die Seleçao. In der Gruppenphase bei der Copa América 2019 im eigenen Land trifft Brasilien auf Bolivien, Venezuela und Peru. Nach einem Unentschieden gegen Venezuela sowie zwei Siegen gegen Bolivien und Peru qualifizierte sich die brasilianische Elf für das Viertelfinale und setzten sich dort erstmals nach Elfmeterschießen gegen Paraguay durch. Im Halbfinale wurde Erzrivale Argentinien geschlagen und durch ein Finalsieg gegen Peru gewann Brasilien erstmals seit 2007 wieder die Copa América.

Aktueller Kader

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Brasilianische Nationalmannschaft vor dem Finalspiel der Copa América 2019 gegen Peru

Brasilianischer Kader für die Qualifikationsspiele im November 2024 zur Fußball-Weltmeisterschaft 2026.[24]

  • Stand der Leistungsdaten: 15. Oktober 2024 (nach dem Spiel gegen Peru)
Name Geburtstag Alter Spiele Tore Verein Debüt
Torwart
Bento 10.06.1999 25 Jahre 02 00 Saudi-Arabien al-Nassr FC 2024
Ederson 17.08.1993 31 Jahre 27 00 England Manchester City 2017
Wéverton 13.12.1987 36 Jahre 10 00 Brasilien SE Palmeiras 2016
Abwehr
Guilherme Arana 14.04.1997 27 Jahre 11 00 Brasilien Atlético Mineiro 2021
Danilo 15.01.1991 33 Jahre 64 01 Italien Juventus Turin 2011
Gabriel Magalhães 19.12.1997 26 Jahre 11 01 England FC Arsenal 2023
Éder Militão 18.01.1998 26 Jahre 35 02 Spanien Real Madrid 2018
Murillo 04.07.2002 22 Jahre 00 00 England Nottingham Forest
Vanderson 21.06.2001 23 Jahre 03 00 Frankreich AS Monaco 2023
Abner Vinícius 27.05.2000 24 Jahre 02 00 Frankreich Olympique Lyon 2024
Mittelfeld
André 16.07.2001 23 Jahre 08 00 England Wolverhampton Wanderers 2023
Andreas Pereira 01.01.1996 28 Jahre 09 02 England FC Fulham 2018
Gerson 20.05.1997 27 Jahre 09 00 Brasilien CR Flamengo 2021
Bruno Guimarães 16.11.1997 26 Jahre 30 01 England Newcastle United 2020
Lucas Paquetá 27.08.1997 27 Jahre 53 11 England West Ham United 2018
Raphinha 14.12.1996 27 Jahre 29 09 Spanien FC Barcelona 2021
Sturm
Estêvão 24.04.2007 17 Jahre 02 00 Brasilien SE Palmeiras 2024
Luis Henrique 02.01.2001 23 Jahre 04 02 Brasilien Botafogo FR 2024
Igor Jesus 25.02.2001 23 Jahre 02 01 Brasilien Botafogo FR 2024
Rodrygo 09.01.2001 23 Jahre 31 07 Spanien Real Madrid 2019
Savinho 10.04.2004 20 Jahre 09 01 England Manchester City 2024
Vinícius Júnior 12.07.2000 24 Jahre 35 05 Spanien Real Madrid 2019

Statistiken, Namen und Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fans der brasilianischen Mannschaft

Teilnahme Brasiliens an Fußball-Weltmeisterschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brasilien hat bisher als einzige Nationalmannschaft an jeder Weltmeisterschaftsendrunde teilgenommen und ist auch die einzige Mannschaft, die einen WM-Titel auf drei von vier Kontinenten, auf denen WM-Turniere ausgetragen wurden, gewinnen konnte. Sie durchbrach mit ihrem WM-Sieg 1958 in Schweden erstmals die Serie, dass in Europa immer europäische Mannschaften gewannen und in Amerika immer amerikanische Teams; und sie siegte 2002 in Japan und Südkorea noch einmal auf einem anderen Kontinent. Jedoch gelang der brasilianischen Auswahl als bisher einzigem Weltmeister, neben Spanien, noch kein Titel im eigenen Land.

Brasilien hat 19-mal die Vorrunde bzw. erste Runde überstanden. Nur bei der WM 1930 in Uruguay und 1966 in England ist die brasilianische Nationalmannschaft schon in der Vorrunde und bei der WM 1934 in Italien in der ersten Runde (Achtelfinale) ausgeschieden. Brasilien wurde jeweils als erstes Land zum dritten (1970) und vierten Mal (1994) und als bisher einziges Land zum fünften Mal Weltmeister (2002). Durch den dritten Sieg, durch den Brasilien Rekordweltmeister wurde, ging der erste WM-Pokal in den Besitz Brasiliens über. Brasilianische Spieler wurden am häufigsten (viermal) WM-Torschützenkönig, wobei Garrincha 1962 per Los ermittelt wurde, da fünf andere Spieler, darunter der Brasilianer Vavá, gleich viele Tore erzielten. Mit Ronaldo stellte Brasilien von 2006 bis 2014 den erfolgreichsten WM-Torschützen (15 Tore), seit dem WM-Halbfinale 2014 ist Miroslav Klose erfolgreicher. Brasilien hat mit 114 Spielen unter allen Nationalmannschaften die meisten WM-Spiele bestritten, mit 76 Siegen am häufigsten den Platz als Sieger verlassen sowie mit 237 Toren die meisten WM-Tore erzielt und führt die Ewige WM-Tabelle an.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzter Gegner Ergebnis[25] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930 Uruguay Vorrunde Jugoslawien, Bolivien 6. Píndaro de Carvalho Rodrigues 1. Spiel gegen eine europäische Mannschaft
1934 Italien Achtelfinale Spanien 14. Luís Vinhaes 1. Spiel in Europa
1938 Frankreich Spiel um Platz 3 Schweden Dritter Adhemar Pimenta Leônidas Torschützenkönig
1950 Brasilien Finalrunde Schweden, Spanien, Uruguay Vizeweltmeister Flávio Costa Maracanaço, Ademir Torschützenkönig
1954 Schweiz Viertelfinale Ungarn 5. Zezé Moreira
1958 Schweden Finale Schweden Weltmeister Vicente Feola Einziger WM-Titel einer südamerikanischen Mannschaft in Europa
1962 Chile Finale Tschechoslowakei Weltmeister Aymoré Moreira Garrincha Torschützenkönig
1966 England Vorrunde Ungarn, Bulgarien, Portugal 11. Vicente Feola
1970 Mexiko Finale Italien Weltmeister Mário Zagallo 1. Weltmeister in Nordamerika, Brasilien wird Rekordweltmeister
1974 Deutschland Spiel um Platz 3 Polen Vierter Mário Zagallo
1978 Argentinien Spiel um Platz 3 Italien Dritter Cláudio Coutinho Brasilien als einzige Mannschaft ungeschlagen
1982 Spanien Zweite Finalrunde Argentinien, Italien 5. Telê Santana Italien stellt mit seinem 3. WM-Titel den Rekord von Brasilien ein
1986 Mexiko Viertelfinale Frankreich 5. Telê Santana Niederlage im Elfmeterschießen
1990 Italien Achtelfinale Argentinien 9. Sebastião Lazaroni Deutschland stellt mit seinem 3. WM-Titel den Rekord von Brasilien und Italien ein
1994 USA Finale Italien Weltmeister Carlos Alberto Parreira Brasilien wieder alleiniger Rekordweltmeister, Romário bester Spieler
1998 Frankreich Finale Frankreich Vizeweltmeister Mário Zagallo Ronaldo bester Spieler
2002 Südkorea/Japan Finale Deutschland Weltmeister Luiz Felipe Scolari 1. Weltmeister in Asien, 1. WM-Spiel gegen Deutschland, Ronaldo Torschützenkönig
2006 Deutschland Viertelfinale Frankreich 5. Carlos Alberto Parreira Ronaldo wird mit seinem 15. WM-Tor erfolgreichster WM-Torschütze. Bei der WM 2014 wurde er von Miroslav Klose abgelöst
2010 Südafrika Viertelfinale Niederlande 6. Carlos Dunga
2014 Brasilien Spiel um Platz 3 Niederlande Vierter Luiz Felipe Scolari Höchste Niederlage eines Gastgebers im Halbfinale gegen Deutschland (1:7)
2018 Russland Viertelfinale Belgien 6. Tite Als erste Mannschaft nach dem Gastgeber qualifiziert.
2022 Katar Viertelfinale Kroatien 7. Tite Als erste südamerikanische Mannschaft qualifiziert.
2026 Kanada, Mexiko und USA In der im September 2023 begonnenen Qualifikation treten wieder alle zehn CONMEBOL-Mitglieder in Hin- und Rückspielen gegeneinander an. Die sechs bestplatzierten Mannschaften qualifizieren sich direkt für die WM-Endrunde 2026. Der Siebtplatzierte nimmt als südamerikanischer Teilnehmer am WM-Play-off-Turnier im März 2026 teil.

Teilnahme Brasiliens am Konföderationen-Pokal

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brasilien ist mit sieben Teilnahmen Rekordteilnehmer und mit vier Titeln Rekordsieger des FIFA-Konföderationen-Pokals. Brasilien gewann als erste Mannschaft den Titel dreimal in Folge.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzter Gegner Ergebnis[26] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1992 Saudi-Arabien nicht qualifiziert
1995 Saudi-Arabien nicht eingeladen[27]
1997 Saudi-Arabien Finale Australien Sieger Mário Zagallo Denílson bester Spieler, Romário Torschützenkönig
1999 Mexiko Finale Mexiko Zweiter Vanderlei Luxemburgo Ronaldinho bester Spieler und Torschützenkönig
2001 Südkorea/Japan Spiel um Platz 3 Australien Vierter Leão Einzige Niederlage gegen Australien
2003 Frankreich Vorrunde Kamerun, Türkei, USA 5. Carlos Alberto Parreira Brasilien scheidet punktgleich mit der Türkei aufgrund der weniger erzielten Tore aus.
2005 Deutschland Finale Argentinien Sieger Carlos Alberto Parreira Adriano bester Spieler und Torschützenkönig
2009 Südafrika Finale USA Sieger Dunga Kaká bester Spieler und Luís Fabiano Torschützenkönig
2013 Brasilien Finale Spanien Sieger Luiz Felipe Scolari Brasilien gewinnt zum dritten Mal in Folge und damit als erste Mannschaft bei einem FIFA-Turnier dreimal in Folge.
Neymar bester Spieler, Júlio César bester Torhüter
2017 Russland nicht qualifiziert

Rekordnationalspieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 15. Oktober 2024

Rekordnationalspieler Cafu
Rang Name Einsätze Position Zeitraum
01. Cafu 142 Abwehr 1990–2006
02. Neymar 128 Angriff 2010–
03. Dani Alves 24126[28] Abwehr 2006–2022
04. Roberto Carlos 125 Abwehr 1992–2006
05. Thiago Silva 113 Abwehr 2008–2022
06. Lúcio 105 Abwehr 2000–2011
07. Cláudio Taffarel 101 Torwart 1987–1998
08. Robinho 100 Angriff 2003–2017
09. Ronaldo 098 Angriff 1994–2011
Djalma Santos 098 Abwehr 1952–1968
11. Ronaldinho 097 Mittelfeld 1999–2013
12. Gilberto Silva 093 Mittelfeld 2001–2010
Gilmar 02493[29] Torwart 1953–1969
Marquinhos 093 Abwehr 2013–
14. Kaká 092 Mittelfeld 2002–2016
Pelé 092 Angriff 1957–1971
Roberto Rivelino 092 Mittelfeld 1965–1978

Chronik der Rekordnationalspieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rekordhalter seit Anzahl der Spiele
Arnaldo, Arthur Friedenreich, Lagreca, Marcos, Nery 8. Juli 1916 3
Arnaldo, Arthur Friedenreich, Lagreca, Nery 10. Juli 1916 4–5
Arnaldo, Arthur Friedenreich, Lagreca 18. Juli 1916 6
Arnaldo, Lagreca 3. Oktober 1917 7–10
Arnaldo 11. Mai 1919 11–14
Arnaldo, Amílcar Barbuy 15. Oktober 1922 14
Amílcar Barbuy 22. Oktober 1922 15
Amílcar Barbuy, Arthur Friedenreich 17. Dezember 1925 15
Arthur Friedenreich 25. Dezember 1925 16–17
Arthur Friedenreich, Afonsinho 24. Januar 1942 17
Afonsinho 31. Januar 1942 18–19
Afonsinho, Domingos da Guia 16. Dezember 1945 19
Domingos da Guia 20. Dezember 1945 20–25
Domingos da Guia, Jair da Rosa Pinto 13. April 1949 25
Domingos da Guia, Jair da Rosa Pinto, Rui 17. April 1949 25
Jair da Rosa Pinto 24. April 1949 26–37
Jair da Rosa Pinto, Ademir de Menezes 1. März 1953 37
Ademir de Menezes 12. März 1953 38–39
Ademir de Menezes, Zizinho 27. März 1953 39
Zizinho 13. November 1955 40–53
Zizinho, Nílton Santos 10. März 1959 53
Zizinho, Nílton Santos, Didi 4. April 1959 53
Nílton Santos, Didi 13. Mai 1959 54
Nílton Santos, Didi, Djalma Santos 17. September 1959 54
Djalma Santos 20. September 1959 55–98
Djalma Santos, Cláudio Taffarel 23. Juni 1998 98
Cláudio Taffarel 27. Juni 1998 99–102
Cláudio Taffarel, Cafu 7. Oktober 2001 102[30]
Cafu 7. November 2001 103–142
Anmerkungen:


Daten ermittelt anhand der Aufstellungen (Quelle[31]

Rekordtorschützen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brasilien besitzt zusammen mit Ungarn die meisten Spieler (4), die mindestens 50 Länderspieltore erzielt haben und nach Deutschland (incl. DDR 10), England (6) und mit Ungarn (5) die meisten mit mindestens 40 Toren. Nur Cristiano Ronaldo (130), Lionel Messi (109), Ali Daei (108), Sunil Chhetri (94), Romelu Lukaku (85), Ali Mabkhout (85), Ferenc Puskás (84) und Robert Lewandowski (83) erzielten mehr von der FIFA anerkannte Länderspieltore als Neymar und Pelé (Stand 9. Juli 2024).

Pelé – Rekordtorschütze bis 2023 – im WM-Finale 1958
Rekordtorschütze Neymar beim Länderspiel Brasiliens gegen Österreich (2014)

Stand: 15. Oktober 2024

Rang Name Tore Einsätze Quote Zeitraum
01. Neymar 79 128 0,62 2010–0000
02. Pelé 77 092 0,84 1957–1971
03. Ronaldo 62 098 0,63 1994–2011
04. Romário 55 070 0,79 1987–2005
05. Zico 48 072 0,67 1971–1989
06. Bebeto 39 075 0,52 1985–1998
07. Rivaldo 35 074 0,47 1993–2003
08. Jairzinho 33 081 0,41 1963–1982
Ronaldinho 33 097 0,34 1999–2013
010. Ademir 32 039 0,82 1945–1953
Tostão 32 054 0,59 1966–1972
012. Zizinho 30 053 0,57 1942–1957
013. Careca 29 060 0,48 1982–1993
Kaká 29 092 0,32 2002–2016

Nationaltrainer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

vollständige Liste

Bis zum Jahr 1923 wurde die brasilianische Nationalmannschaft von technischen Komitees geführt, die nichts weiter als eine Gruppe von Spielern waren. Diese waren dafür verantwortlich, gemeinsam zu entscheiden, welche Athleten in die Mannschaft berufen wurden.[32]

Eine Auswahl

Quelle: RSSSF.org[35]

FIFA-Weltrangliste

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Start der FIFA-Weltrangliste im August 1993 war die Mannschaft Brasiliens insgesamt in 4762 von 10.413 Tagen auf Rang eins. Dies entspricht 46 % der Zeit. Brasilien stand am längsten von allen Mannschaften auf Platz 1. Dabei waren sie ab Juli 1994 knapp über sechs Jahre (73 Monate) und ab Juli 2002 noch einmal viereinhalb Jahre (54 Monate) ununterbrochen Erster. Im Juni 2013 wurde mit Platz 22 der bisher schlechteste Platz und erstmals ein Platz außerhalb der Top-20 belegt, auch bedingt durch die Tatsache, dass Brasilien als Gastgeber der WM 2014 zu dieser Zeit keine Pflichtspiele bestreiten musste. Durch den Sieg beim FIFA-Konföderationen-Pokal 2013 konnte sich Brasilien um 13 Plätze verbessern und stand zwischenzeitlich auf Rang 5 (April bis Juni, August und September 2015). In der April-2017-Ausgabe der FIFA-Weltrangliste stand Brasilien das erste Mal seit sieben Jahren mit 1661 Punkten wieder auf Rang 1.[36] Im August 2021 belegt Brasilien Platz 2.

Im Dezember 2022 wies die Liste den ersten Platz für das Team aus[37] und im April 2023 den Dritten.[38]

Die gelb-blauen Trikots wurden erst nach der Niederlage bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1950 im eigenen Land gegen Uruguay von Aldyr Schlee entworfen. Zuvor spielte die Seleção in weißen Trikots. Das weiße Trikot wurde 2019 nach 50 Jahren wieder eingeführt. Zur Austragung der Copa América 2019 soll dieses wieder als Auswärtstrikot genutzt werden. Allerdings nicht komplett weiß, wie bei der Niederlage 1950, die Hosen bleiben blau.[39]

Die italienische Sportzeitung Gazzetta dello Sport wählte die brasilianische Nationalmannschaft in den Jahren 1994 und 2002 zur „Weltmannschaft des Jahres“.

Commons: Brasilianische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 24. Oktober 2024, abgerufen am 30. Oktober 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. FIFA-Weltrangliste, Bericht auf fifa.com vom 6. Oktober 2022, abgerufen am 14. Oktober 2022.
  3. Martin Curi: Friedenreich. Das vergessene Fußballgenie. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-646-1, S. 85.
  4. Martin Curi: Friedenreich. Das vergessene Fußballgenie. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-646-1, S. 77.
  5. Martin Curi: Friedenreich. Das vergessene Fußballgenie. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-646-1, S. 78.
  6. Jack Bell: 1970 Brazilian Soccer Team Voted Best Ever. nytimes.com, 11. Juli 2007, abgerufen am 27. Februar 2021 (englisch).
  7. «Brasilien brach Ungarns Rekord». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. Juli 1972, S. 15.
  8. Das perverse Turnier, auf 11freunde.de
  9. We fixed it! Peru senator claims 1978 World Cup game against Argentina was rigged, auf dailymail.co.uk/
  10. Kicker.de: macht’s mit Effet
  11. Kicker.de: Luis Fabiano schießt die Seleçao ins Achtelfinale
  12. Kicker.de: Nichtangriffspakt im Prestigeduell
  13. Kicker.de: Juan bringt Samba ins brasilianische Spiel
  14. Kicker.de: Sneijders Tor stürzt den Favoriten
  15. Kicker.de: Dunga ist nicht mehr Trainer
  16. Mano Menezes übernimmt Brasilien vom 24. Juli 2010 auf sportbild.de
  17. Kein Ronaldinho, kein Adriano: Mano Menezes nominiert Brasiliens Kader für USA-Freundschaftsspiel vom 26. Juli 2010 auf goal.com
  18. All Players of Brazilian National Team auf rsssf.org
  19. fifa.com: Nach Menezes-Aus: Brasilien ohne Hast (Memento vom 5. Mai 2014 im Internet Archive)
  20. fifa.com: Scolari wird neuer Trainer der „Seleção“ (Memento vom 5. Mai 2014 im Internet Archive)
  21. Deutschlands 7:1 gegen Brasilien: Was für ein Spiel! In: Spiegel Online. 9. Juli 2014 (abgerufen am 9. Juli 2014).
  22. Das schlimmste, was ich je mit ansehen musste (Memento vom 15. Juli 2014 im Internet Archive).
  23. Brasilien versagt erneut – Niederlande WM-Dritter. In: fussball-wm-total.de. FUSSBALL-WM-total, 13. Juli 2014, abgerufen am 13. Juli 2014.
  24. Kader November 2024, Bericht auf globo.com vom 1. November 2024, Seite auf Portugiesisch, abgerufen am 8. November 2024
  25. Laut All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 Archivierte Kopie (Memento vom 22. Juli 2014 im Internet Archive) (PDF; 200 kB)
  26. Laut All-time Ranking 1992–2009 Archivierte Kopie (Memento vom 5. Mai 2014 im Internet Archive) (PDF; 1,8 MB)
  27. Bei den ersten beiden Austragungen war der Weltmeister noch nicht eingeladen, so dass Brasilien als Weltmeister von 1994 nicht teilnahm
  28. Dani Alves nach Rechnung des CBF zudem ein inoffizielles Spiel am 7. Oktober 2006 vor seinem ersten offiziellen Länderspiel.
  29. Für Gilmar wird in der rsssf-Statistik noch ein Spiel gegen Portugal am 24. Juni 1964 gelistet, das aber weder in den FIFA-Statistiken noch anderen Statistiken geführt wird.
  30. Inkl. eines Spiels von Taffarel am 31. Juli 1988 gegen die schwedische Olympiamannschaft und eines Spiels von Cafu gegen die rumänische B-Mannschaft am 17. April 1991, die von der CBF als A-Länderspiel gezählt werden, Site de Confrontos da Seleção Brasileira (Memento vom 1. Juni 2008 im Internet Archive)Site de Confrontos da Seleção Brasileira (Memento vom 1. Juni 2008 im Internet Archive) von der FIFA aber nicht.
  31. Arquivo da Seleção Brasileira Principal (Brazilian National "A" Team Archive), auf rsssfbrasil.co, abgerufen am 29. August 2020)
  32. Technische Komitees bis 1923, Bericht auf cbf.com.br vom 14. Juni 2019, Seite auf portug., abgerufen am 14. Juni 2019.
  33. Diniz Trainer, Bericht auf cbf.com.br vom 4. Juli 2023, Seite auf portug., abgerufen am 5. Juli 2023
  34. Dorival Junior Trainer, Bericht auf sueddeutsche.de vom 8. Januar 2024, abgerufen am 10. Januar 2024
  35. Marcelo Leme de Arruda: Brazilian National Team Coaches. The Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, abgerufen am 30. Januar 2019 (englisch).
  36. dw.com: Brasilien Nr. 1 der Fußball-Weltrangliste (6. April 2017), abgerufen am 11. Oktober 2019.
  37. FIFA-Weltrangliste Dezember 2022, Übersicht auf fifa.com, abgerufen am 21. April 2023.
  38. FIFA-Weltrangliste April 2023, Übersicht auf fifa.com, abgerufen am 21. April 2023.
  39. Wiedereinführung weißes Trikot, Bericht auf unisportstore.de vom 10. April 2019, abgerufen am 11. April 2019.