Fuchsthone Orchestra
Das Fuchsthone Orchestra ist ein zeitgenössisches Jazzensemble mit zwei Dirigentinnen und 20 Musikerinnen und Musiker. Das Orchester ist in Köln beheimatet. Der Name des Ensembles setzt sich zusammen aus den Nachnamen der beiden Kölner Musikerinnen Christina Fuchs und Caroline Thon, die die Formation leiten. Die beiden Komponistinnen stehen für einen zeitgenössischen genreübergreifenden Sound für Jazzorchester.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fuchs und Thon, beides Saxophonistinnen und Komponistinnen mit zum Teil langjähriger Erfahrung in der Leitung von Big-Bands, haben 2019 die großformatige Formation gegründet.[1] Gemeinsam leiten und managen sie das Orchester; abwechselnd komponieren und arrangieren sie alle Musikstücke und stehen als Dirigentinnen auf der Bühne.
Zum Fuchsthone Orchestra gehören über eine Big-Band-Besetzung hinaus Instrumente wie Geige und Computer. So entsteht ein Klangeindruck, der weit über den genretypischen Sound hinausgeht.[2]
Thon und Fuchs entwerfen (einzeln) immer wieder neue Werke, entwickeln aber auch Kompositionen weiter. Dabei entsteht „zeitgenössischer Jazz gemischt mit Elektronik und improvisierter Musik.“ Gemeinsam mit dem Klangkörper resultiert Musik, „die sich aus minimalistischen Versatzstücken langsam herausentwickelt, den Solisten Freiräume für eigene Ideen bietet, Musik, die mal sinnlich schwelgt, mal bedrohlich brodelt, vor harten Rock-Riffs und Noise-Attacken nicht zurückschreckt und bisweilen in mächtigem, kollektivem Aufbrausen endet“ und von einem polymetrischen Schlagzeug zusammengehalten wird.[3]
2021 wurde das Fuchsthone Orchestra in der Kategorie „Großes Ensemble des Jahres“ für den Deutschen Jazzpreis nominiert.[4] 2022 trat es bei Jazzahead[5] und den Hildener Jazztagen[6] auf. In einer verkleinerten Ausgabe präsentierte es beim Romanischen Sommer in Köln das Programm Echo Chambers.[7]
2023 veröffentlichte das Fuchsthone Orchestra seine Debüt-CD Structures & Beauty, die von der Kritik beachtet[8][9] und im Hörfunk vorgestellt wurde.[10][11] Begleitend dazu stellte das Ensemble die Musik bei Konzerten vor u. a. beim Jazzfest Bonn[12], in der Münchener Unterfahrt[13] und im österreichischen Dornbirn.
Besetzung (2023)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ensemble umfasst im Jahr 2023 folgende Mitglieder:[14]
- Komposition, Dirigat, Arrangement: Caroline Thon, Christina Fuchs
- Saxophone, Klarinetten, Flöten: Jens Böckamp, Julian Drach, Roger Hanschel, Kira Linn, Veit Lange
- Trompeten: Jan Schneider, John-Denis Renken, Matthias Bergmann, Matthias Knoop
- Posaunen: Philipp Schittek, Matthias Schuller, Matthias Muche
- Bassposaune & Tuba: Wolf Schenk
- Violine: Zuzana Leharová
- Gesang/Stimme: Filippa Gojo
- Klavier: Laia Genc
- Gitarre: Andreas Wahl
- Bass: Alexander Morsey
- Schlagzeug: Jens Düppe
- Computermusik, Live-Samples: Eva Pöpplein
Diskographische Hinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Structures & Beauty (Enja 2023)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Redaktion JazzZeitung: Eine ungewöhnliche Big Band – das Fuchsthone Orchestra. Jazzzeitung, 5. Dezember 2019, abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Uwe Bräutigam: Eine weibliche Doppelspitze. In: nrwjazz.net - das Jazzportal für Nordrhein-Westfalen. nrwjazz e.V., 19. November 2019, abgerufen am 11. März 2022.
- ↑ Michael Stürm: Systemsprengerinnen. In: Jazz Podium 8–9/2023. 2023, S. 22–23.
- ↑ Die Nominierungen des Deutschen Jazzpreises 2021 stehen fest! Initiative Musik, 5. Mai 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2022; abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Jörg Heyd: Eine musikalische Nachlese von der Fachmesse „jazzahead!“ WDR 3, 5. Mai 2022, abgerufen am 5. Juli 2022.
- ↑ Peter Clement, Stephan Köhlen: Jazztage: Gut gekämpft und zuversichtlich. Rheinische Post, 19. Juni 2022, abgerufen am 22. September 2022.
- ↑ Susanne Herzog: Winds & Seasons und Echo Chambers. WDR, 19. September 2022, abgerufen am 22. September 2022.
- ↑ Harry Schmidt: Fuchsthone Orchestra - Entdeckerlust im Großformat. In: Jazzthetik. 1. Juli 2023, abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Thomas Volkman: „Radikal frisch und herausfordernd“. In: Jazz Podium 8/9 2023. 31. Juli 2020, abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Mauretta Heinzelmann: Lady Liberty #29: Fuchsthone Orchestra. In: NDR Kultur. 3. Mai 2023, abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Babette Michel: Music with a Message: Das Fuchsthone Orchestra aus Köln. In: WDR 3. 30. Mai 2023, abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Peter Materna: Programmheft. Jazzfest Bonn, 10. April 2023, abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Martin Laurentius: Live-Tipp: Fuchsthone Orchestra. In: Jazz thing. 12. September 2023, abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Christina Fuchs: Ensemble. In: Fuchsthone Orchestra offizielle Website. Fuchsthone Orchestra, 4. April 2023, abgerufen am 15. November 2023.