Fusion Drive
Fusion Drive ist eine von der Firma Apple für Computer entwickelte Technik, mit der eine SSD und eine mechanische Festplatte zu einem logischen Laufwerk verbunden werden.[1] Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung von Hybridlaufwerken. Bei letzteren dient der SSD-Teil als Datenpuffer, und alle Daten sind immer auch auf der mechanischen Platte gespeichert. Bei Fusion Drive hingegen dient die SSD als vollwertiger Teil des logischen Laufwerks (bis auf einen kleinen Teil von 4 GB[2], der auch hier als Puffer dient). Im Unterschied zu Hybridlaufwerken handelt es sich bei Fusion Drive um eine reine Softwarelösung.
Beschreibung und Funktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Apple bezeichnet Fusion Drive als eine Technik, bei der eine SSD und eine mechanische Festplatte transparent zu einem logischen Laufwerk verbunden werden. Der Benutzer sieht die Kombination als ein einziges Laufwerk.[3] Mit Fusion Drive soll auch bei großem Speichervolumen zu einem moderaten Preis von der Geschwindigkeit der SSD profitiert werden können.
Fusion Drive verbindet zwei physische zu einem logischen Laufwerk, wobei dies kein RAID 0 im eigentlichen Sinne darstellt, da die beiden Laufwerke auch vereinzelt den Zugriff auf die jeweiligen Daten zulassen. Darüber hinaus wird eine Technik namens Tiering (dt. etwa „Staffelung“) angewendet. Dabei werden Daten, auf die häufig zugegriffen wird, auf das schnellste Laufwerk (hier die SSD) gespeichert, die übrigen auf das langsamere, hier auf die mechanische Platte. Welche Daten wo gespeichert werden, entscheidet das Betriebssystem anhand einer ständigen Analyse des Datenzugriffs selbst und kann vom Benutzer nicht beeinflusst werden. Gegebenenfalls schichtet das Betriebssystem auch im Hintergrund Daten um. Das Betriebssystem selbst liegt immer auf der SSD.[2][4] Tiering wird in Großrechnern schon seit einiger Zeit angewandt, mit Fusion Drive kommt dieses Verfahren erstmals in einem Personal Computer zur Anwendung.
Fusion Drive ist seit November 2012 in allen neuen Macs mit SSD und mechanischer Festplatte integriert.[5] Die ersten entsprechenden Macs waren mit einer 128 GB großen SSD und einer 1 TB oder 3 TB großen mechanischen Festplatte ausgestattet.[6] Derzeit (Juli 2017) stellt Apple kein Dienstprogramm zur Verfügung, mit dem sich Fusion Drive auch auf älteren Macs installieren ließe. Dies ist aber über das Terminal möglich, Voraussetzung dazu ist mindestens OS X 10.8 Mountain Lion.[7]
Seit MacOS 10.13 High Sierra setzt Apple auf das neue APFS-Dateisystem, welches das bisherige HFS+ ablöst. APFS ist bis macOS 10.13 High Sierra nicht mit Fusion Drives kompatibel; bei der Systemaktualisierung wird dann HFS+ beibehalten. Dies änderte sich mit macOS 10.14 Mojave, welches ein Fusion Drive dabei automatisch auf APFS migriert.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Schilling: Apples Fusion Drive funktioniert auch auf älteren Macs. 31. Oktober 2012, abgerufen am 24. Februar 2013.
- Fusion Drive. Hohe Kapazität trifft hohe Leistung. Apple, abgerufen am 24. Februar 2013.
- Mac mini (Ende 2012) und iMac (Ende 2012): Informationen zu Fusion Drive. Apple, 24. Dezember 2012, abgerufen am 24. Februar 2013.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jan Tißler: iMac, Mac mini, MacBook Pro, Fusion Drive: Apple im Flash-Fieber. 23. Oktober 2012, abgerufen am 24. Februar 2013.
- ↑ a b Anand Lal Shimpi on 10/24/2012: Understanding Apple's Fusion Drive. AnandTech, 24. Oktober 2012, abgerufen am 24. Februar 2013.
- ↑ Max Zellmer: Fusion Drive von Apple: Was ist das eigentlich? 26. Oktober 2012, abgerufen am 24. Februar 2013.
- ↑ Lee Hutchinson: Apple Fusion Drive—wait, what? How does this work? In: Ars Technica. Condé-Nast, 23. Oktober 2012, abgerufen am 24. Februar 2013.
- ↑ Semmelrocc: Fusion Drive auf älteren Macs einrichten. 4. November 2012, abgerufen am 25. Februar 2013.
- ↑ Johannes Schuster: Neue iMacs mit extrem schlanker Linie. 23. Oktober 2012, abgerufen am 13. Februar 2014.
- ↑ Andreas Lenz: Fusion Drive selbst erstellen – So geht’s. 17. März 2014, abgerufen am 17. August 2016.