GV (Nervenkampfstoff)

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Strukturformel
Struktur von GV
Vereinfachte Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name GV
Andere Namen
  • (±)-(Dimethylamido)fluorophosphor­säure-2-N′,N′-(dimethylaminoethyl)ester
  • (±)-2-N,N-Dimethylaminoethyl-(dimethylamido)fluorophosphat
  • (±)-2-([Dimethylamino]fluorphosphoryl)­oxy-N,N-dimethylethanamin (IUPAC)
  • (RS)-(Dimethylamido)fluorophosphor­säure-2-N′,N′-(dimethylaminoethyl)ester
  • (RS)-2-N,N-Dimethylaminoethyl-(dimethylamido)fluorophosphat
  • (RS)-2-([Dimethylamino]fluor­phosphoryl)oxy-N,N-dimethylethanamin
Summenformel C6H16FN2O2P
Kurzbeschreibung

farblose, hochviskose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 141102-74-1
PubChem 132333
ChemSpider 112656
Wikidata Q413596
Eigenschaften
Molare Masse 198,18 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,11 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

−110 °C[1]

Siedepunkt

226 °C[1]

Dampfdruck

6,5 Pa (25 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Toxikologische Daten

11–1222 µg·kg−1 (LD50, Nagetiertransdermal)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

GV ist die Bezeichnung für einen sowjetischen Nervenkampfstoff, welcher strukturell dem Nervengift Soman ähnlich ist. Vom US-Verteidigungsministerium und der NATO bekam dieser Kampfstoff die Bezeichnung GV (G für Germany; V für engl. viscous „zäh, viskos“).

GV besitzt ein Stereozentrum am Phosphoratom, es gibt also zwei Enantiomere, eines hat (R)-Konfiguration, das andere ist (S)-konfiguriert. Die beschriebenen Herstellungsverfahren liefern das racemisches GV, also ein 1:1-Gemisch aus (R)-(Dimethylamido)fluorophosphorsäure- 2-N′,N′-(dimethylaminoethyl)ester (links) und (S)-(Dimethylamido)fluorophosphorsäure- 2-N′,N′-(dimethylaminoethyl)ester (rechts):

Strukturformeln der beiden Enantiomere

Schutzmaßnahmen

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GV wirkt bereits in kleinsten Mengen tödlich. Angriffsfläche ist der gesamte Körper. Deshalb bieten nur ein Ganzkörper-Schutzanzug und eine Schutzmaske ausreichenden Schutz. Vor einem Kampfstoffeinsatz können Oxim-Tabletten eingenommen werden. Im Verlauf der wochenlangen Nachbehandlung versucht man, mit Obidoxim die Acetylcholinesterase zu regenerieren.

Für die Dekontamination kann man Oxidationsmittel und alkalische Lösungen verwenden, da die Hydrolyse von Nervenkampfstoffen im basischen Milieu beschleunigt wird. Bewährt haben sich auch Chlorkalk für unempfindliche Oberflächen und Natriumcarbonatlösungen für empfindliche Gegenstände.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Steven L. Hoenig: Compendium of chemical warfare agents. Springer, New York NY 2007, ISBN 978-0-387-34626-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.