Gabriele Paleotti
Gabriele Paleotti (* 4. Oktober 1522 in Bologna; † 23. Juli 1597 in Rom) war ein italienischer Bischof und Kardinal der Römischen Kirche. Von 1566 bis zu seinem Tod war er Bischof bzw. Erzbischof von Bologna.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gabriele Paleotti wurde als zweites von fünf Kindern geboren und am 12. Oktober 1522 in der Kathedrale von Bologna getauft. 1546 erhielt er den Doktortitel im Zivil- und Kirchenrecht (Dr. iur. utr.).
Nach einer Tätigkeit als Professor für Zivilrecht wurde er 1552 Anwalt an der Kammer des Senats von Bologna. 1556 ging er nach Rom und war zunächst an der römischen Kurie als Auditor tätig. Seit 1562 war er Konsultor beim Trienter Konzil, wo er als solcher 1563 eine ausgewogene Reformvorlage ausarbeitete. Im Januar 1566 wurde er zum Bischof von Bologna ernannt und empfing kurz darauf erst die Priester- und dann die Bischofsweihe durch Karl Borromäus. Später – nach Erhebung Bolognas zur Erzdiözese – wurde Kardinal Paleotti 1582 deren erster Erzbischof.
Paleotti erhielt am 12. März 1565 von Papst Pius IV. den Kardinalshut und wurde im Mai zum Kardinaldiakon von Santi Nereo ed Achilleo, im September 1565 von Santi Giovanni e Paolo erhoben. 1566 wurde er ebenda Kardinalpriester, 1572 wechselte er zur Titelkirche Santi Silvestro e Martino ai Monti, 1587 nach San Lorenzo in Lucina. 1589 ernannte ihn der Papst zum Kardinalbischof von Albano und 1591 von Sabina. Im zweiten Konklave des Jahres 1590 galt er als Kandidat für den Papstthron und wurde von Kardinal Scipione Gonzaga unterstützt.[1]
Sein Discorso intorno alle immagini sacre e profane (1582) war richtungsweisend für die bildende Kunst der Gegenreformation.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paolo Prodi: Il cardinale Gabriele Paleotti (1522–1597). 2 Bde. Edizioni di Storia e Letteratura, Rom 1959/67.
- Paolo Prodi: Paleotti, Gabriele. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 80: Ottone I–Pansa. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2014.
- Simona Negruzzo: Arte e carità nel magistero del cardinale Gabriele Paleotti, arcivescovo di Bologna. In: Römische Quartalschrift für Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte, Bd. 116 (2021), S. 52–71.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Gabriele Paleotti in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Paleotti, Gabriele. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 24. Juli 2016.
- Veröffentlichungen von Gabriele Paleotti im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale (SBN)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gino Benzoni: Gonzaga, Scipione. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 57. Rom 2001.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Prospero Santacroce | Kardinalbischof von Albano 1589–1591 | Michele Bonelli |
Tolomeo Gallio | Kardinalbischof von Sabina 1591–1597 | Ludovico I. Madruzzi |
--- | Erzbischof von Bologna 1582–1597 | Alfonso Paleotti |
Ranuccio Farnese | Bischof von Bologna 1566–1582 | --- |
Personendaten | |
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NAME | Paleotti, Gabriele |
KURZBESCHREIBUNG | Kardinal der katholischen Kirche |
GEBURTSDATUM | 4. Oktober 1522 |
GEBURTSORT | Bologna |
STERBEDATUM | 23. Juli 1597 |
STERBEORT | Rom |