Konklave Oktober 1590

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Das Konklave Oktober bis Dezember 1590 trat nach dem Tod von Papst Urban VII. († 27. September 1590) zusammen und tagte vom Oktober bis zum Dezember 1590 in Rom. Es dauerte 60 Tage und wählte Gregor XIV. zum Papst.

Kardinalskollegium

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Urban VII.
Gregor XIV.

Als Papst Urban VII. starb, zählte das Kardinalskollegium 65 Kardinäle.

Die 53 am Konklave teilnehmenden Kardinäle waren:

Nicht am Konklave teilnehmende Kardinäle

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Nicht am Konklave teilnehmen konnten die folgenden zwölf Kardinäle:

Kardinalserhebungen

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Die im Konklave anwesenden Kardinäle wurden von folgenden Päpsten zum Kardinalat erhoben:

Anmerkungen zu den Kardinälen

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  1. Andreas von Österreich erreichte Rom am 11. Oktober 1590 und nahm ab dem 13. Oktober am Konklave teil. Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 522 Anm. 4
  2. Wurde 1591 Papst und nahm den Namen Innozenz IX. an
  3. Wurde 1605 Papst und nahm den Namen Leo XI. an
  4. Wurde zum Papst gewählt und nahm den Namen Gregor XIV. an
  5. Wurde 1592 Papst und nahm den Namen Clemens VIII. an

Schon während der kurzen Krankheit von Papst Urban VII. hatte es Verhandlungen über die Wahl eines Nachfolgers gegeben. Als papabili tauchten die Namen der Kardinäle Serbelloni, Colonna, Galli, Paleotto, Madruzzo, Santori, Facchinetti, Sfondrato, Valiero, Laureo und Rovere auf. Nach einigen Berichten war Sfondrato der aussichtsreichste Kandidat, da er die wenigsten Feinde hatte. Lediglich der Umstand, dass er spanisch gesinnt und erst 55 Jahre alt war, soll ihm geschadet haben. Die Stadt Rom blieb zunächst von größeren Ausschreitungen verschont, lediglich das Auftreten von Banditen in der Umgebung sorgte für Beunruhigung in der Bevölkerung.[1] Das Kardinalskollegium beschloss die Anwerbung von 1000 Soldaten und die Zumauerung aller Tore der Stadt bis auf drei.[2] Die Tatsache, dass fast dieselben Kardinäle wie beim letzten Konklave versammelt waren, veranlasste zu der Annahme, dass diese Papstwahl schnell vonstattengehen würde. Doch das Gegenteil trat ein, die Verhandlungen zogen sich in die Länge.[2]

Am Abend des 6. Oktobers begann das Konklave. Den Interessen Spaniens wäre die Erhebung von Madruzzo oder Santori entgegengekommen. Das erste wichtige Geschehen im Konklave war der Versuch von Kardinal Montalto, Kardinal Aldobrandini die Tiara zu verschaffen, dieser Versuch scheiterte jedoch.[3] Am Abend des 12. Oktober verlautete in Rom, die Wahl sei auf Marcantonio Kardinal Colonna gefallen. Rasch wurde an unterschiedlichen Stellen in Rom das Wappen der Colonna mit der Tiara und den Schlüsseln angebracht. Dies erwies sich jedoch als Fehlinformation.[4] Im Konklave war zu diesem Zeitpunkt keine Entscheidung gefallen, geschweige ein neues Kirchenoberhaupt gewählt worden. Im Eifer des Konklavegeschehens hatte man sich über die strengen Vorschriften, die jeden Verkehr mit der Außenwelt verboten, hinweggesetzt. Gegenmaßnahmen blieben offensichtlich ohne Erfolg. Man deckte den Versuch auf, im Kopf eines Fisches eine Nachricht in das Konklave zu schmuggeln. Mitte November wurde der Ausbruch von Unruhen in der Stadt befürchtet. Banden trieben ihr Unwesen und die Getreideknappheit im gesamten Kirchenstaat machte sich negativ bemerkbar, zudem trat noch der Tiber über die Ufer.[5] Anfang Dezember machten sich die Spanier für Kardinal Paleotto stark. Am 4. Dezember erreichte er 33 Stimmen und ihm fehlten nur noch 3 Stimmen zur Zweidrittelmehrheit.[6] In der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember kam endlich die Wende. Man einigte sich auf die Wahl von Facchinetti oder Sfondrato. In der Frühe des 5. Dezember 1590 wurde Kardinal Sfondrato einstimmig zum neuen Papst gewählt.[7] In dankbarer Erinnerung an seine Kardinalsernennung durch Papst Gregor XIII. nannte er sich Gregor XIV.[8]

Seine Inthronisation am 8. Dezember 1590 beendete eine Sedisvakanz von 72 Tagen.

  • Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band: Sixtus V., Urban VII., Gregor XIV. und Innozenz IX. (1585–1591) 9., unveränderte Auflage, Verlag Herder, Freiburg und Rom 1958, S. 518–528.

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 518
  2. a b Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 519
  3. Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 522
  4. Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 524
  5. Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 526
  6. Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 527
  7. Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 528
  8. Vgl. Ludwig von Pastor: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Zehnter Band, S. 529