Gauliga Südwest 1939/40

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Gauliga Südwest 1939/40
Logo der Gauligen
Meister Offenbacher FC Kickers (2)
Absteiger SC Opel Rüsselsheim, GfL Darmstadt
Mannschaften 2 × 7
Spiele 2 × 42 + 2 Play-off-Spiele
 (davon 86 gespielt)
Tore 436 (ø 5,07 pro Spiel)
Gauliga Südwest 1938/39
Bezirksklasse Main 1939/40
Bezirksklasse Mittelpfalz 1939/40
Bezirksklasse Rheinhessen 1939/40
Bezirksklasse Rheinpfalz 1939/40
Bezirksklasse Saar 1939/40
Bezirksklasse Starkenburg/Südhessen 1939/40
Spielorte der Gauliga Südwest 1939/40
(Rot = Staffel Mainhessen, Blau = Staffel Saarpfalz)

Die Gauliga Südwest 1939/40 war die siebte Spielzeit der Gauliga Südwest (offiziell: Bereichsklasse Südwest) im Fußball. Die Saison wurde durch den Beginn des Zweiten Weltkriegs nach dem ersten Spieltag unterbrochen und später in zwei Staffeln zu je sieben Mannschaften neu angesetzt. Meister wurde Kickers Offenbach.

Die Gauliga startete am 27. August 1939, also am Wochenende vor Beginn des Zweiten Weltkrieges, noch regulär mit zehn Mannschaften und fünf Spielen (Neunkirchen–Worms 3:0, Wiesbaden–Eintracht 1:1, FSV Frankfurt–Saarbrücken 6:0, Offenbach–Rüsselsheim 7:0) in die neue Runde. Durch den Kriegsbeginn wurde die Spielzeit unterbrochen und anstelle dessen zunächst lokale Überbrückungsrunden organisiert (Frankfurt, Offenbach, Mainz-Wiesbaden, Vorderpfalz und Nibelungenring).

Am 26. November startete dann doch noch eine reguläre Gaumeisterschaft, die jedoch in den meisten Sportbereichen in zwei oder mehr Staffeln durchgeführt wurde. Im Südwesten wurden die beiden Staffeln Mainhessen und Saarpfalz zu je sieben Mannschaften eingerichtet, so dass anstatt zehn nunmehr insgesamt vierzehn Gauligisten antraten. Von den ursprünglichen Mannschaften zog der FV Saarbrücken seine Elf aufgrund der angespannten Lage im Saargebiet aus dem Wettbewerb zurück, so dass fünf der sechs Teilnehmer der Aufstiegsrunde nun in der obersten Spielklasse antraten. Bedingt durch die Umstände ergaben sich im Vergleich zu den Vorjahren Verschiebungen und große Unterschiede im Leistungsvermögen der Mannschaften. Mit Kickers Offenbach in Mainhessen und Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern in der Saarpfalz setzten sich in den beiden Staffeln zwei Mannschaften durch, die in den Jahren zuvor keine bedeutende Rolle im Kampf um die Meisterschaft gespielt hatten. Der Gaumeister wurde in zwei Endspielen ermittelt, in dem sich der OFC durch ein 6:3 im Rückspiel durchsetzte. Die Kickers zogen damit zum zweiten Mal nach 1934 in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft ein, blieben dort aber chancenlos.

Zur zweiten „Kriegsrunde“ 1940/41 wurde der Modus dieser Spielzeit noch einmal beibehalten, beide Staffeln aber auf acht Mannschaften aufgestockt. Die beiden Tabellenletzten SC Opel Rüsselsheim und GfL Darmstadt mussten absteigen, Worms wechselte in die Staffel Mainhessen. In den Aufstiegsrunden setzten sich Germania Frankfurt (Mainhessen) und die Mundenheimer SpVgg (Saarpfalz) durch, mit dem FV Saarbrücken und der TSG Burbach (vormals Spfr. 05 Saarbrücken) rückten zudem zwei Mannschaften aus dem Saargebiet nach.

Staffel Mainhessen

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Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. Offenbacher FC Kickers  12  10  1  1 041:900 4,56 21:30
 2. SG Eintracht Frankfurt  12  9  1  2 028:170 1,65 19:50
 3. FSV Frankfurt  12  7  0  5 033:270 1,22 14:10
 4. SV Wiesbaden  12  3  3  6 022:290 0,76 09:15
 5. FC Union Niederrad (N)  12  3  2  7 023:390 0,59 08:16
 6. RTuSV Rot-Weiß Frankfurt  12  3  1  8 015:370 0,41 07:17
 7. SC Opel Rüsselsheim (N)  12  2  2  8 022:260 0,85 06:18
  • Qualifikation Endspiele Gaumeisterschaft
  • Absteiger in die Bezirksliga
  • (N) Aufsteiger aus der Bezirksliga

    Staffel Saarpfalz

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    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. 1. FC Kaiserslautern (N)  12  8  3  1 062:240 2,58 19:50
     2. Borussia Neunkirchen  12  9  1  2 051:150 3,40 19:50
     3. VfR Frankenthal (N)  12  6  1  5 032:290 1,10 13:11
     4. TSG 1861 Ludwigshafen  12  5  2  5 030:250 1,20 12:12
     5. Wormatia Worms (M)  12  5  2  5 038:420 0,90 12:12
     6. FK Pirmasens  12  3  1  8 021:370 0,57 07:17
     7. GfL Darmstadt (N)  12  1  0  11 007:690 0,10 02:22
  • Qualifikation Endspiele Gaumeisterschaft
  • Absteiger in die Bezirksliga
  • (M) Titelverteidiger
    (N) Aufsteiger aus der Bezirksliga

    Entscheidungsspiel um die Staffelmeisterschaft (in Neustadt)

    Ergebnis
    1. FC Kaiserslautern 4:1 Borussia Neunkirchen

    Endspiele um die Meisterschaft

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    Im Hinspiel trennten sich die beiden Staffelmeister am 14. April 1940 vor 8000 Zuschauern auf dem Betzenberg mit 1:1. Im Rückspiel eine Woche später führten die Pfälzer auf dem Bieberer Berg zur Pause zwar mit 2:1, kamen aber in der zweiten Halbzeit unter die Räder, so dass sich Kickers Offenbach den Gaumeistertitel sicherte.

    Gesamt Hinspiel Rückspiel
    1. FC Kaiserslautern  1. FC Kaiserslautern
    (Sieger Staffel Saarpfalz)
    4:7 Offenbacher FC Kickers Offenbacher FC Kickers
    (Sieger Staffel Mainhessen)
    3:6 1:1

    Qualifiziert waren ursprünglich die zehn Staffelmeister der einzelnen Gruppen[1], jedoch nahmen schlussendlich der VfL Homburg (Sieger Bezirksklasse Saar) und die TuRa 1886 Kastel (Sieger Bezirksklasse Rheinhessen Gruppe 1) aus unbekannten Gründen nicht teil.

    Kreuztabelle

    1939/40 VfL Germania 1894 VfB 1900 Offenbach Hassia Bingen BSG Adlerwerke Frankfurt
    VfL Germania 1894 0:3[2] 3:1[3] 3:0[4]
    VfB 1900 Offenbach 2:2[5] 7:1[4] 1:2[3]
    Hassia Bingen 3:3[6] 3:1[7] 1:6[8]
    BSG Adlerwerke Frankfurt 1:5[9] 0:2[6] 3:6[2]

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. VfL Germania 1894
    (Sieger Bezirksklasse Main Gruppe 1)
     6  3  2  1 016:100 1,60 08:40
     2. VfB 1900 Offenbach
    (Sieger Bezirksklasse Starkenburg Gruppe Offenbach)
     6  3  1  2 016:800 2,00 07:50
     3. Hassia Bingen
    (Sieger Bezirksklasse Rheinhessen Gruppe 2)
     6  2  1  3 015:230 0,65 05:70
     4. BSG Adlerwerke Frankfurt
    (Sieger Bezirksklasse Main Gruppe 2)
     6  2  0  4 012:180 0,67 04:80
  • Aufsteiger in die Gauliga
  • Kreuztabelle

    1939/40 MUN SV Darmstadt 98 TSG Kaiserslautern Olympia Lampertheim
    Mundenheimer SpVgg 6:0[6] 4:0[8] 11:0[4]
    SV Darmstadt 98 1:1[9] 6:1[4] 3:2[8]
    TSG Kaiserslautern  a 3:2[7] 4:5[9]
    Olympia Lampertheim 1:2[7] 1:1[2] 0:1[3]
    a 
    Das Spiel am 25. August 1940 ist ausgefallen. Auf eine spätere Austragung wurde verzichtet, da ab September bereits die neue Saison angefangen hat und das Spiel auf Grund der Tabellenkonstellation ohne Bedeutung für die Aufstiegsentscheidung war.

    Abschlusstabelle

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
     1. Mundenheimer SpVgg
    (Sieger Bezirksklasse Rheinpfalz)
     5  4  1  0 024:200 12,00 09:10
     2. SV Darmstadt 98
    (Sieger Bezirksklasse Starkenburg Gruppe Darmstadt)
     6  2  2  2 013:140 0,93 06:60
     3. TSG Kaiserslautern
    (Sieger Bezirksklasse Mittelpfalz)
     5  2  0  3 009:170 0,53 04:60
     4. Olympia Lampertheim
    (Sieger Bezirksklasse Starkenburg Gruppe Südhessen)
     6  1  1  4 009:220 0,41 03:90
  • Aufsteiger in die Gauliga
  • Einzelnachweise

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    1. Darmstädter Tagblatt Nr. 186/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 8. Juli 1940, abgerufen am 12. November 2024.
    2. a b c Darmstädter Tagblatt Nr. 235/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 26. August 1940, abgerufen am 12. November 2024.
    3. a b c Darmstädter Tagblatt Nr. 200/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 22. Juli 1940, abgerufen am 12. November 2024.
    4. a b c d Darmstädter Tagblatt Nr. 242/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 2. September 1940, abgerufen am 12. November 2024.
    5. Darmstädter Tagblatt Nr. 249/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 9. September 1940, abgerufen am 12. November 2024.
    6. a b c Darmstädter Tagblatt Nr. 228/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 19. August 1940, abgerufen am 12. November 2024.
    7. a b c Darmstädter Tagblatt Nr. 214/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 5. August 1940, abgerufen am 12. November 2024.
    8. a b c Darmstädter Tagblatt Nr. 207/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 29. Juli 1940, abgerufen am 12. November 2024.
    9. a b c Darmstädter Tagblatt Nr. 221/1940. Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 12. August 1940, abgerufen am 12. November 2024.