Gueberschwihr
Gueberschwihr | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Thann-Guebwiller | |
Kanton | Wintzenheim | |
Gemeindeverband | Pays de Rouffach, Vignobles et Châteaux | |
Koordinaten | 48° 0′ N, 7° 17′ O | |
Höhe | 197–873 m | |
Fläche | 8,91 km² | |
Einwohner | 843 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 95 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68420 | |
INSEE-Code | 68111 | |
Blick auf Gueberschwihr |
Gueberschwihr (deutsch Geberschweier, elsässisch Gàwerschwihr) ist eine französische Gemeinde mit 843 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Oberelsass am Fuß der Vogesen inmitten von Weinbergen an der Elsässer Weinstraße, etwa zwölf Kilometer nördlich von Guebwiller (Gebweiler). Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Der Ort ist geprägt durch ein mittelalterliches Stadtbild mit Fachwerkhäusern und Torbögen sowie durch Kopfsteinpflaster in engen Gassen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die urkundliche Ersterwähnung des Orts erfolgte im Jahr 728 als Waranangus qui dicitur villare Eberhardo[1].
Das Weindorf, das früher zum Mundat Rufach und dem weltlichen Besitz des Bistums Straßburg im Heiligen Römischen Reich gehörte, wurde 1680 zusammen mit diesem vom Königreich Frankreich annektiert.[2]
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Gebweiler im Bezirk Oberelsass zugeordnet.[3] Die Dorfbewohner betrieben Wein- und Ackerbau.[4]
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt, und das Dorf stand bis 1944 unter deutscher Verwaltung.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2016 |
Einwohner | 884 | 840 | 779 | 727 | 703 | 816 | 836 | 837 |
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weinbau ist auch der Hauptwirtschaftszweig. In der Lage Goldert werden Grand Cru-Weine angebaut.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche Sankt-Pantaleon wirkt etwas groß für den Ort. Allein der eindrucksvolle, 36 Meter hohe Glockenturm mit typisch elsässischem Satteldach ist von dem romanischen Gebäude, das im 12. Jahrhundert vom Ritter Burkhard von Geberschweier, dem Gründer der Abtei von Marbach, in Auftrag gegeben worden war, noch vorhanden. Die übrige Kirche wurde später zerstört und erst im 19. Jahrhundert von Jean-Baptiste Schacre im Stil der Turmbauten der Abteikirche Murbach bzw. Saint-Sebastian in Soultzmatt leicht zur Seite versetzt im neo-romanischen Stil wieder aufgebaut. Dadurch wirkt der imposante romanische Turm mit den anfangs paarigen, später dreiteiligen offenen Fensterbögen fast wie ein Campanile.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joseph Heinrich (1860–1948), deutscher Politiker (Zentrum) und Abgeordneter des Landtags des Reichslandes Elsaß-Lothringen.
- Louis Humbrecht (1853–1927), Bischof von Poitiers anschließend Erzbischof von Besançon.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 1001–1004.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band II: Ober-Elsass, Friedrich Bull, Straßburg 1881, S. 95–98 (Google Books).
- ↑ Maximilian du Prel: Die Deutsche Verwaltung in Elsass-Lothringen 1870-1879. Denkschrift mit Benutzung amtlicher Quellen. Karl J. Trübner, Straßburg 1879, S. 6–7 (Google Books).
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Gebweiler
- ↑ August Hertzog: Die bäuerlichen Verhältnisse im Elsass durch Schilderung dreier Dörfer, Trübner, Straßburg 1886 (Google Books), insbesondere S. 51–59 (Google Books)