Gefallenen-Ehrenmal (Hiddestorf)
Das Gefallenen-Ehrenmal ist ein denkmalgeschütztes Kriegerdenkmal in Hiddestorf, einem Stadtteil von Hemmingen in der Region Hannover in Niedersachsen.[1] Das Ehrenmal wurde zu Ehren der im Ersten Weltkrieg Gefallenen aus Hiddestorf und aus dem Nachbarort Ohlendorf errichtet. Später wurde es für die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen beider Orte sowie Angehörige der hierher gelangten Flüchtlinge und Vertriebenen erweitert.
Am Hiddestorfer Ehrenmal wird alljährlich zum Volkstrauertag[2] der Opfer beider Weltkriege, der Verfolgung und Vertreibung gedacht.[3]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das mehrteilige Ehrenmal wurde in der Sichtachse des auf die Hiddestorfer Nikolai-Kirche zuführenden Abschnitts der Schulstraße an der Nordseite des Turms auf dem eingeebneten alten Kirchfriedhof errichtet.[4] Hiddestorf hatte längst einen neuen Friedhof am Birkenweg südlich der Kirche.[5] Das Kirchspiel der evangelisch-lutherischen Nikolai-Kirche umfasst neben Hiddestorf auch den unmittelbar nördlich angrenzenden Hemminger Ortsteil Ohlendorf.
Das gemeinsame Denkmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg aus den beiden Orten steht im Schatten hoher,[4] etwa 125 Jahre alter,[6] Linden und Rotbuchen.[4] Es ist kunsthandwerklich prächtig[4] aus hellem Sandstein gestaltet. Auf einem Hochsockel ruht die Figur eines gesunkenen Kriegers.[7]
An der Steinmauer, die die Ehrenmalanlage nach Osten begrenzt, wurden für die aus den beiden Orten im Zweiten Weltkrieg Gefallenen ein Tatzenkreuz und eine Reihe von metallenen Schrifttafeln angebracht.
Inschriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Gefallene im Ersten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Hochsockel unter der Kriegerfigur sind an den gerundeten Schmalseiten als Inschrift die Namen und Todesdaten der 32 Gefallenen und 5 Vermissten notiert. Auf der Nordseite steht die Inschrift:[7]
unserer Kämpfer,
die im Weltkriege
1914 – 1918
ihr Leben liessen
für das Vaterland.
In Dankbarkeit
die Gemeinden
Hiddestorf
Ohlendorf
Auf der Südseite steht:
den Gemeinden
Hiddestorf-Ohlendorf
standen im Weltkriege
1914-1918 unter den Waffen
Für Gefallene im Zweiten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die fünf Tafeln rechts des Tatzenkreuzes tragen die Namen von 83 Gefallenen und Vermissten. Die Tafel ganz links trägt die Inschrift[7]
der Gefallenen u.
Vermissten des
2. Weltkrieges
1939 – 1945
Die Gemeinden
Hiddestorf
und
Ohlendorf
Ab der Hälfte der mittleren Tafel folgen nach der Überschrift aus Deutschlands Osten die 42 Namen von Gefallenen unter den Angehörigen von nach Hiddestorf gelangten Flüchtlinge und Vertriebenen.[7] Im Stadtteil Ohlendorf wurde im Jahr 1953 ein eigenes Denkmal für Flüchtlinge und Vertriebene errichtet.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans-Herbert Möller (Hrsg.), Henner Hannig (Bearb.): Landkreis Hannover. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 13.1.) Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden, 1988, ISBN 3-528-06207-X, S. 304.
- ↑ Tobias Lehmann: Volkstrauertag: Die Gedenkfeiern im Überblick. www.haz.de, 15. November 2018, abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ Der Volkstrauertag in Hemmingen. www.leine-on.de, 1. November 2017, abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ a b c d Woher hat Hiddestorf seinen Namen in: Hiddestorf. www.hiddestorf-info.de, abgerufen am 31. Oktober 2019 (Quelle: HAZ vom 15. August 1958).
- ↑ Bestattungen auf den Friedhöfen der Stadt Hemmingen. (PDF; 836 kB) Stadt Hemmingen, abgerufen am 27. Oktober 2019.
- ↑ Eine Reise durch die Nikolai-Kirche Hiddestorf. Kirchenkreis Laatzen-Springe, abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ a b c d Hiddestorf, Stadt Hemmingen, Landkreis Region Hannover, Niedersachsen. www.denkmalprojekt.org, abgerufen am 31. Oktober 2019.
Koordinaten: 52° 16′ 49,2″ N, 9° 42′ 43,7″ O