Georg Westen
Georg Westen (* 22. August 1851 in Dresden; † 29. November 1921 in Godesberg[1]) war ein deutscher Architekt. Er wirkte vor allem in seinem heute als Stadtbezirk zu Bonn gehörigen Wohnort Bad Godesberg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Westen stammte aus Dresden im damaligen Königreich Sachsen. 1884 ließ er sich in der seinerzeit eigenständigen Gemeinde Rüngsdorf als Baumeister nieder. 1889 bezog Westen dort mit seiner Familie das nach eigenen Plänen errichtete „Haus Wettin“ (Rüngsdorfer Straße 28), benannt nach der sächsischen Dynastie der Wettiner. Einen bedeutenden Auftrag erhielt er 1892 mit dem Neubau des Rheinhotels Dreesen anstelle einer vormaligen Sommerwirtschaft, das in zwei Bauabschnitten 1893 und 1900 entstand.[2] Auf dem Burgfriedhof entwarf er die Mausoleen der Familien Finkelnburg/Wiedemann und Künne.[2] Das Unternehmen von Georg Westen war zuletzt an der Rüngsdorfer Straße 53/55 ansässig. Etwa 1910/11 wurde es von Willy Maß übernommen, der es über die Grenzen eines Kleinbetriebs hinaus vergrößerte und in Godesberg zu einem namhaften Architekten avancierte.[3]
Westen war seit dem 24. Februar 1904 Mitglied der Bonner Freimaurerloge Friedrich Wilhelm zum eisernen Kreuz.[4] Aus der Ehe mit seiner Frau (1844–1931) gingen zwei Töchter und der Sohn Fritz (1885–1971) hervor, der Ingenieur wurde und unter anderem Verfasser von zwei Beiträgen in den Godesberger Heimatblättern war.[2][5]
Werk (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauten in Bad Godesberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauzeit | Ortsteil | Adresse | Bild | Objekt | Maßnahme | Anmerkungen |
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1886 | Rüngsdorf | Basteistraße 81 Lage |
Internatsgebäude des Evangelischen Pädagogiums („Haus Constantia“) | Neubau (Bauherr: Julius Axenfeld) | 1912/13 Umgestaltung von Fassade und Dach; Denkmalschutz | |
1889 | Rüngsdorf | Rüngsdorfer Straße 28 Lage |
weitere Bilder |
„Haus Wettin“ | Neubau[2] | Denkmalschutz |
1892/1893; 1900 | Rüngsdorf | Rheinstraße 45–49 Lage |
weitere Bilder |
Rheinhotel Dreesen | Neubau (Bauherr: Fritz Dreesen) | 1925 umfassend umgebaut |
1894 | Alt-Godesberg | Am Burgfriedhof | Burgfriedhof: Mausoleum Künne[6]:150–152[7] | Neubau[6]:150–152 | später Unterstellschuppen der Friedhofsverwaltung[6]:152 | |
1894 | Alt-Godesberg | Am Burgfriedhof | Burgfriedhof: Mausoleum Finkelnburg/Wiedemann[6]:153 | Neubau[6]:153 | ||
1897–1898 | Rüngsdorf | Friedrichallee 8 Lage |
Villa | Neubau (Bauherr: Julius Klein, Bierbrauereibesitzer) | bis 2001 Residenz des Botschafters von Mauretanien; Denkmalschutz | |
1902–1903 | Godesberg-Villenviertel | Rheinallee 25a Lage |
Villa | Neubau | Denkmalschutz | |
1902–1903 | Rüngsdorf | Basteistraße 31 Lage |
Stallgebäude (Remise) der Villa Deichmann[8] | Neubau: Ausführung (Bauherr: Otto Deichmann)[8] | Denkmalschutz | |
1903/1904 | Godesberg-Villenviertel | Kronprinzenstraße 31 Lage |
weitere Bilder |
Evangelisches Gemeindehaus | Neubau: Ausführung[9] | Denkmalschutz |
1907 | Godesberg-Villenviertel | Königsplatz 1 Lage |
Wohngebäude | Neubau | Denkmalschutz | |
1908 | Godesberg-Nord | Südstraße | Elektrizitätswerk[2] | Neubau (Bauherr: Gemeinde Godesberg)[2] |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fritz Westen: Erinnerung an Gerhard Rohlfs. In: Godesberger Heimatblätter, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Heft 34/1996, Bad Godesberg 1996, ISSN 0436-1024, S. 85/86 (hier: S. 86).
- ↑ a b c d e f Lieselotte Nerlich: „Haus Wettin“ in Rüngsdorf vorbildlich renoviert. In: Godesberger Heimatblätter, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Heft 23/1985, Bad Godesberg 1985, ISSN 0436-1024, S. 242.
- ↑ Horst Heidermann: 100 Jahre Deutscher Werkbund: Godesberger Spuren. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, Heft 44/2006, S. 77–119 (hier: S. 90).
- ↑ Alfred Toepel: Die Loge Friedrich Wilhelm zum eisernen Kreuz in Bonn und ihre Vorläufer: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Loge. Verlag Carl Georgi, Bonn 1907, S. 268/269.
- ↑ Albert Schulte: In memorian Fritz Westen (1885–1971). In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, Heft 9/1971, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Bad Godesberg 1971, S. 142.
- ↑ a b c d e Hans-Peter Schwanke: Mausoleumsarchitektur auf dem Godesberger Burgfriedhof. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, ISSN 0436-1024, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., Heft 22/1984, S. 148–157.
- ↑ Rainer Selmann erzählte Anekdoten und Historisches, General-Anzeiger, 11. August 2013
- ↑ a b Olga Sonntag: Villen am Bonner Rheinufer: 1819–1914, Bouvier Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-416-02618-7, Band 3, Katalog (2), S. 123. (zugleich Dissertation Universität Bonn, 1994)
- ↑ Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V. (Hrsg.); Heinz Fischer: Zwei Spaziergänge durch das Villenviertel, 2009 (online)
Personendaten | |
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NAME | Westen, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 22. August 1851 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 29. November 1921 |
STERBEORT | Godesberg |