Georg von Dassel

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Georg von Dassel (* 14. Januar 1629 in Lübeck; † 11. April 1687 in Lüneburg)[1] war ein deutscher Politiker.

Georg von Dassel entstammte einem Patriziergeschlecht, das mehrere Jahrhunderte in Lüneburg ansässig war. Das Geschlecht stellte in dieser Stadt mehrere Bürgermeister, darunter Lutke von Dassel, und Ratsherren, darunter Hartwig[2], sowie im 17. Jahrhundert zwei Äbtissinnen im Kloster Medingen.

Georg war der Sohn des Lübecker Ratsherren Albrecht von Dassel († 24. Mai 1657).[3] 1648 nahm er ein Studium an der Universität Helmstedt auf, das er 1651 an der Universität Straßburg fortsetzte. 1661 wurde er Rat in dem von Fürst Georg Christian regierten Ostfriesland. In Lüneburg wurde er 1666 Ratsherr und zehn Jahre später Bürgermeister. Seine Ehefrau Anna Elisabeth stammte aus dem Geschlecht Töbing, das in Lüneburg 11 Bürgermeister und 27 Ratsherren stellte.[4] Die Familie Dassel lebte in einem großen Eckhaus,[5] von dem heute nur ein Fassadenstein erhalten ist.[6]

Er wurde auch Georg der Jüngere genannt zur Unterscheidung von Georg dem Älteren († 19. Februar 1657),[7] der zunächst Sülfmeister an der Lüneburger Saline, dann Ratsherr in Lüneburg geworden war und mit Anna von Elverin (* 1604; † 19. Dezember 1669)[8] verheiratet gewesen war.

Er wurde bestattet in der Dasselschen Kapelle,[9] der heutigen Sakristei,[10] in der Johanniskirche.[11]

Tür zur Dasselschen Kanzel in Katharinen

Er machte verschiedene Stiftungen. Bis heute blieben davon erhalten:

  • eine Kanzel, die er 1669 anlässlich der Weihe der Lübecker Lorenzkirche stiftete.[12] Sie wurde 1770 restauriert und befindet sich heute in der Lübecker Katharinenkirche.
  • ein sechseckiger Kunstgegenstand mit 58 Spiegelelementen, in dessen Zentrum drei Wappen des Geschlechts Dassel angeordnet sind. Zusammen mit Friderich Diderich Melbeck hatte Georg dieses Schmuckstück im Jahr 1675 anfertigen lassen.[13]

Einzelnachweise

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  1. Heinrich Wilhelm Rotermund: Das gelehrte Hannover … Band 1. 1823, S. 435; Textarchiv – Internet Archive
  2. Emil Julius Hugo Steffenhagen: Dassel, Hartwig von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 761.
  3. Jacob von Melle: Gründliche Nachricht von der Kaiserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck. 1787, S. 76
  4. C. Bußjäger, R. Müller: Spuren Lüneburger Patrizier und Sülfmeister in der Ratsbücherei. (PDF; 451 kB) In: Rot-Blau-Weiße Mappe 2005, S. 44
  5. Fundort Kloake. In: biber-team.eu. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/biber-team.eu (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. luene-info.de: Objekt des Monats – Giebelbekrönung, 1709 (Memento vom 28. März 2010 im Webarchiv archive.today)
  7. University Libraries Maryland
  8. University Libraries Maryland
  9. Carl Wolff: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. (DjVu) 1902
  10. Johanneum: Geschichte der Stadt Lüneburg – Die St.Johanneskirche (Memento vom 15. September 2007 im Internet Archive)
  11. lueneburger-geschichte.de: Einige Lüneburger Fundstellen – Grabgewölbe der Familie von Dassel in der Johanniskirche (Memento vom 29. November 2009 im Internet Archive). In: Lüneburger Museumsblätter 11, 1925, S. 251–252
  12. Jacob von Melle: Gründliche Nachricht von der Kaiserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck. 1787, S. 249
  13. luene-info.de: Objekt des Monats – Buckelspiegel von 1675 (Memento vom 28. März 2010 im Internet Archive)