Gerhard Ouckama Knoop

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Gerhard Ouckama Knoop (geboren am 9. Juni 1861 in Bremen; gestorben am 7. September 1913 in Innsbruck) war ein deutscher Schriftsteller und Chemiker.

Knoop stammte aus einer alteingesessenen Bremer Familie. Sein Vater Hermann August Knoop (1831–1877) war Kaufmann, seine Mutter Angelika, geb. Ouckama, stammte aus Holland. Nach Realschule und Gymnasium begann Knoop in Freiburg Jurisprudenz zu studieren, wechselte aber nach einem Semester zur Chemie über. Nach dem Besuch der Polytechniken in Hannover und München und einer praktischen Ausbildung in Mülhausen arbeitete er ab 1885 als Chemiker in der Danilovschen Kattunmanufaktur in Moskau. Ab 1893 begann er zu schreiben, und 1897 erschien sein erster Roman Die Karburg. Ab 1911 lebte Knoop als freier Schriftsteller relativ zurückgezogen in München-Neuhausen. Er war gelegentlich Gast im Salon von Baron Alexander von Gleichen-Rußwurm und bei den Donnerstagen Karl Wolfskehls. Außerdem hatte er Kontakt zu Eduard von Keyserling, Rainer Maria Rilke, Ricarda Huch, Thomas Mann, Otto Julius Bierbaum und Frank Wedekind.

1895 hatte Knoop Gertrud Roth (1869–1967) geheiratet. Aus der Ehe stammten zwei Töchter, Lilinka und die jung verstorbene Tänzerin Wera Knoop (1900–1919), der Rilke die Sonette an Orpheus als ein „Grab-Mal“ gewidmet hat. Der Dichter Eugen Roth, Neffe von Knoops Ehefrau, verfasste 1969 ein kurzes Porträt von Wera.[1][2] Knoop selbst starb mit 52 Jahren infolge einer Arsenkur, von der er sich die Heilung eines Herzleidens versprochen hatte. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Waldfriedhof.[3]

In seinem Werk zeigt sich Knoop in ironischer Distanz zu einer Gegenwart, der seine Protagonisten fremd bleiben. Sprachlich sich auf die großen Vorbilder des 19. Jahrhunderts berufend, neigt er zu romantischer Formlosigkeit, was sich bereits im Erstling Die Karburg mit der Auflösung ins Tagebuch zeigt und in den weiteren Werken fortsetzt: in Prinz Hamlets Briefe in der Auflösung in Briefe oder in den beiden Bänden von Die Grenzen im Zerfall in Notizen und Aphorismen.

  • Ingeborg Repis: Gerhard Ouckama Knoop. Versuch einer Monographie. Dissertation München 1950.
  • Monika Großpietsch, Fernanda Silva-Brummel: ›Die Dekadenten‹ (1898) von Gerhard Ouckama Knoop. In: Dekadenz in Deutschland. Hg. Dieter Kafitz. Frankfurt a. M. 1987, S. 143–157.
  • Franz MengesKnoop, Gerhard Ouckama. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 211 f. (Digitalisat).
  • Bernadette Ott: Knoop, Gerhard Ouckama. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollst. überarb. Aufl. de Gruyter, Berlin 2009, Bd. 6, S. 527.

Einzelnachweise

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  1. Eugen Roth: Wie eine Blume: Wera Ouckama Knoop. In: Die schöne Münchnerin. Hrsg. von Hanns Arens. Desch, München 1969, S. 120–133.
  2. Bild von Wera Knoop
  3. Erich Schreibmayr: Letzte Heimat. Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen 1784–1984. Eigenverlag, München 1985, S. 131.