Germar (Adelsgeschlecht)
Germar ist der Name eines alten thüringischen, reichsritterlichen Adelsgeschlechts mit dem Stammhaus Germar (jetzt Görmar bei Mühlhausen/Thüringen). Die Familie gehörte zu den Schwarzburgern und Stolberger Ministerialen und Vasallen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals im Jahr 1130 mit Heuning de Geremar.[1] 1220 wurden Gottfried und Dietrich von Germar und 1300 Helwig von Germar erwähnt. Die Stammreihe beginnt 1465 mit dem Ritter Hans von Germar auf Tunzenhausen, im heutigen Landkreis Sömmerda.
Das Geschlecht derer von Germar war weit verzweigt und saß in Berga, Bennungen, Branderode, Bendeleben, Bad Langensalza, Gebesee, Straußfurt, Wolferode und Gorsleben. Die uradlige Familie gibt es bis heute mit mehreren männlichen Angehörigen.[2] Es besteht ein Familienverband. Außerdem gibt es noch Namensträger von Germar, die den Namen durch Adoption führen.
Die von Germar sind wappen- und wahrscheinlich auch stammesverwandt mit den von Buttlar und Treusch von Buttlar.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt in Rot eine silberne Butte mit goldenen Reifen und Tragbändern. Der Topfhelm ist gekrönt, darauf ein silbern geharnischter Arm, welcher sieben schwarze Hahnenfedern in der entblößten Hand hält. Die Helmdecke ist rot und silbern.
In späteren Darstellungen wurde der Topfhelm durch einen Kolbenturnierhelm (auch Bügel- oder Spangenhelm genannt) ersetzt (siehe Weblink).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans von Germar, 1550 Landkomtur der Deutschordensballei Thüringen, auf der Kommende Nägelstedt, einer der Ersten zum lutherischen Glauben übergegangenen Ordenskomture
- Friedrich Ernst von Germar (1773–1837), großherzoglich sächsisch-weimarischer Oberst und Kammerherr
- Friedrich von Germar (1787–1842), großherzoglich sächsisch-weimarischer Oberst, Kammerherr und persönlicher Adjutant des Großherzogs Karl August von Sachsen-Weimar
- Kurt Ewald von Germar (1793–1875), sächsischer Offizier, Ritter des Militär-St.-Heinrichs-Orden
- Ulrich von Germar (1876–1948), deutscher Generalmajor, Ritter des Ordens Pour le Mérite
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Schmidt: Abriss einer Genealogie der Familie von Germar auf Gorsleben, In: Der Deutsche Herold, Hrsg. Herold (Verein), Berlin 1883, Nr. 4, S. 9.
- M. K. Freiherr von Schlotheim: Genealogie der Familie von Germar in der Neumark. In: Der Deutsche Herold. Hrsg. Herold (Verein) Berlin 1883, Nr. 4, S. 63.
- GGT:
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1902, Jg. 3, Justus Perthes, Gotha 1901, S. 295–300. Digitalisat
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1941, Jg. 40. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1940, S. 125–128.
- Bruno von Germar: Die Ministerialen und Ritter von Germar. In: Mühlhäuser Geschichtsblätter: Zeitschrift des Mühlhäuser Altertumsvereins. 1903, Band 3–5, S. 9–18.
- GHdA:
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, A (Uradel), Band I, Band 5 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke-Verlag, Glücksburg/Ostsee 1953, S. 78–82. ISSN 0435-2408
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band IV, Band 67 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1978. ISSN 0435-2408
- Walter von Hueck, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, A (Uradel), Band XX, Band 93 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke-Verlag, Limburg an der Lahn 1988, S. 47–52. ISSN 0435-2408
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die von Germar im Schlossarchiv Wildenfels ( vom 6. Mai 2016 im Internet Archive)
- Wappen im Johann Siebmachers Newe Wappenbuch von 1605
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Codex diplomaticus Saxoniae regiae. Hrsg. Otto Posse: Urkunden der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen. 1100–1195. Hauptteil 1, 2. Band. Giesecke & Devrient, Leipzig 1889, S. 65–66, Nr. 83. Die Gräfin Helinburgis von Gleichen stiftet das Kloster Volkenrode, dessen Vogtei sich der Graf Ludwig vorbehält. 1130.
- ↑ Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser, A (Uradel), Band XV, Band 71 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke-Verlag, Limburg an der Lahn 1979, S. 165 ff. ISBN 3-7980-0771-3.